Sonntag, 23. April 2017

Viele Anläufe

23.4.2017

Viele Anläufe


Ich habe heute tatsächlich viele Anläufe gebraucht um heute etwas in den Blog zu bringen. Es kam heute einfach viel dazwischen, und es gab immer etwas zu tun, sodass ich meine Gedanken für den Blog nicht richtig ordnen konnte. Ich schreib ja eh immer munter drauf los und weis nicht was dabei so herauskommen wird. Ist halt immer wieder eine Überraschung.

Ich schreibe diese Blog ja hauptsächlich als Selbsttherapie, aber mit dem leisen Hintergedanken so mal mit anderen Transidenten in Kontakt zu kommen. Na ja der Erfolg hält sich bei beidem in Grenzen. Das mit der Selbsttherapie hat irgendwie noch nicht so richtig gewirkt. Ich weiß zwar was ich bin, ich kann mich auch akzeptieren, ich mag mich immer noch nicht im Spiegel, weil da ein Mann steht, und ich mich darin nicht so gut finden kann. Und die erhofften Kontakte sind mangels Leser auch noch nicht da. Woran liegt das denn nur? Ist es nur der 50728. Blog über dieses Thema? Interessieren sich die anderen Mitblogger nur für sich selbst? Haben sie nur meinen Blog nicht gefunden. Eigentlich egal, letztendlich ist es mein Weg. Nur mein Weg. Ein Weg, der zwar in vielem dem Weg anderer gleicht, weil wir alle die gleichen Gefühle, Ängste und Wünsche haben und doch ist jeder Weg anders, auch wenn das Ziel das gleiche scheint.
Ich war gestern wieder einmal auf der großen Achterbahn fahrt. Es fing morgens sehr gut an, ich kommentierte ein Youtube Video und erhielt sogar eine Antwort. Wow man nahm mich war. Und dann gewannen wieder die traurigen Gedanken die Oberhand für diesen Tag. Und sogar meine Frau bemerkte dies Abends auf der Couch. Nur ich finde nicht die richtigen Worte, um es ihr endlich zu sagen. Noch immer ist die Angst größer alles zu verlieren. Ich kann es einfach nicht. Wie fange ich das nur an? Wie ist da der richtige Weg. Gibt es überhaupt einen richtigen Weg? Es wird für uns beide eine Ausnahmesituation. Für mich wird es eine Befreiung sein, und für Sie? Der Anfang eines Alptraumes? Das Ende eines kleinbürgerlichen Lebens oder ist es für sie auch der Auslöser für einen neuen Anfang? Ja es ist leider so, wenn ich es ganz objektiv sehe, führen wir keine ideale Ehe. Nur zu oft mache ich für sie alles falsch. Aber andererseits, können wir nicht von einander lassen. Es ist halt das normale Leben mit allen Höhen und Tiefen. Und da gibt es wohl nie den richtigen Zeitpunkt um seiner Frau zu sagen Hallo Schatz ich bin Transident, weißt Du ich bin auch ein Frau. Was ich sagen will ist, wenn man sich gerade im Hoch befindet, kommt da ganz schnell ein Tief dabei raus und wenn man sich im Tief aufhält, verstärkt es das nur noch. Was hilft also? Wie stell ich es an? In den vielen Blogs, die ich bis jetzt über Transidentität gelesen habe, kommt das Outing gegenüber der Ehefrau recht selten vor. Es gibt die Glücklichen, die ihre Partnerin oder Partner behalten und es gibt diejenigen, die alles verlieren. Klar kann man sich auch das schön reden, man ist dann eben um so freier in seinem neuen Leben. Aber es ist besser man hat einen starken Halt neben sich, der einen unterstützt. Das wäre eben Ideal, nur das kann man nicht sofort erwarten, da es für den Partner bei mir jedenfalls total überraschend kommt, da ich mein Leben als Frau eben nur als Teilzeitfrau führen konnte. Und eben mal im Kleid runter gehen zu ihr kann ich nun mal auch nicht.

Also nochmal die große Preisfrage an alle da draußen: Wie sage ich es meiner Frau???

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