Donnerstag, 24. September 2020

Klinikalltag

 Jetzt bin ich also doch noch vom Katheter erlöst worden. Am Freitag, 18.9. kam er wieder raus. Ein leichtes brennen war das einzige was zu spüren war. Es folgten die ersten Toilettengänge. Sie waren nicht leicht, weil Schwellungen gab's immernoch aber doch nicht mehr so große, sodass diesmal die Blase geleert wurde. Ich geb's zu, die ersten Tage waren nicht so angenehm weil das Wasserlassen ziemlich anstrengend war. Und die ersten Male auch eher mit Wasserspielen vergleichbar war. Aber auch das ist jetzt alles viel viel besser geworden. Und es geht zu 95% als richtiger Strahl in fast die richtige Richtung. Und das ist so das größte für mich. Das war echt gute Arbeit hier. 

Mein Alltag ist ziemlich eintönig geworden. Alle zwei Tage Untersuchung mit säubern des gesamten OP Bereichs, dann Untersuchung außen und innen und danach gibt's ganz viel Salbe außen und innen rein. Das mit dem Beckenboden entspannen auf dem Gynstuhl wird besser, weil's langsam weniger weh tut. Es heilt nun doch, wenn auch langsam. 

Die Wundheilungsstörungen sind halt noch da, sie werden wohl langsam kleiner. Gestern wurden auch noch ein paar Fäden gezogen. Das war an ein paar Stellen, wo die Fadenenden böse gepiekst haben, gerade in dem Bereich wo es u.a. zu Wundheilungsstörungen kam. Seit dem die draußen sind ist das echt eine kleine Wohltat. Bis die Wundheilungsstörungen dann weg sind wird wohl noch etwas Zeit vergehen. 


Donnerstag, 17. September 2020

Tag 13 nach der OP

Die Tage vergehen. Mal mit mehr, Mal mit weniger Schmerzen. Am Montag kam um 6:45 ein Pfleger zu mir und entfernte den Katheter. Es war schon richtig ungewohnt wieder frei zu sein. Es war aber auch kein schönes Gefühl. Ähnlich wie bei einer Blasenentzündung. Man muss, aber es kommt nix. Ich sollte dann noch trinken, 2 bis drei Mal auf die Toilette und dann Bescheid sagen, dass ich runter in den Untersuchungsraum kann. Gut es wurden 4 Mal. Das erste Mal nur noch im Sitzen auf die Toilette zu gehen wurde dann nicht unbedingt zur Offenbarung. Bei Versuch 1 und 2 kam da nur wenig und nun es ging irgendwo hin... Bei Versuch 3 und 4 kam zum Teil mehr, wenn ich kurzzeitig eine gute Sitzposition gefunden hatte. Nach dem Versuch 4 fühlte ich mich ganz gut und klingelte. Unten durfte ich mich zur Sono auf die Liege legen. Aber mir war klar, das wird nix. Schon wieder was in der Blase. Also sollte ich nochmal hoch. Gut es kam wieder was auch zwei Mal mit Power und ich dachte yeah... Danach wieder runter auf die Liege. Die Ärztin schaute kurz drauf. Nein das wird nix noch 600 ml drin. OK, dafür ging's das erste Mal auf den Gynstuhl. Klammern ziehen hieß der Programmpunkt. Aber zuerst wurde alles gesäubert und desinfiziert. Dann fing der dazu geholte Arzt an auf der rechten Seite die erste Klammer zu ziehen. Das und auf der gegenüber liegenden Seite hatte mich seit Anfang an sehr geärgert, hier tat es immer sehr weh. Entsprechend sehr weh tat die erste Klammer und ich bin ziemlich laut geworden vor lauter Schmerzen. Zum Glück holte der Arzt ein Gel zur lokalen Betäubung. Danach waren die rechts und links an der Seite zwar nicht schön, aber erträglich, die anderen darunter und unten rum waren kein Problem. Danach gab's überall Salbe drauf und mir wurde ein neuer Katheter gesetzte. Die noch vorhandenen Schwellungen waren einfach zu groß, als das es Sinn machte ohne weiter zu machen. Das Teil zu haben ist zwar umständlich aber es stört so nicht weiter und ich hab beim nächsten Mal ein besseres Gefühl. 

Der nächst Tag bestand dann wieder ausruhen. Am Mittwoch war dann wieder spülen angesagt. Außerdem sollte ich mein Bougierset mitbringen. Aber zuerst gab's nach dem Säubern eine Einführung in Anatomie mit sehen, tasten und fühlen. Ich machte das unter Anleitung des Arztes sehr vorsichtig, weil ich immer noch Angst habe, das irgendwas weh tun könnte... Tat es aber nicht. Dann zeigte er mir wie man bougiert, mit dem kleinsten Bougierstab. Dann durfte ich es auch schon selbst machen. Ist schon ein ungewohntes Gefühl, besonders wenn da ein Arzt ist, der einen Tipps gibt, man sich gleichzeitig entspannen muss und dabei auf dem Gynstuhl sitzt. Aber es hat gut funktioniert. Ab jetzt darf ich das selbst machen. 

Heute ist wieder ein Ruhetag. Und morgen schauen sie wieder, ob der Katheter raus kann

Montag, 14. September 2020

Die GaOP Tag 6 oder Tag der Befreiung

 Der wohl spannendste oder entspannende Tag in der Klinik ist wohl der Tag an dem der Stent raus kommt. 

Ich persönlich hatte mit dem Teil keine Probleme. Ich hab ihn aktiv selbst nicht gespürt. Was allerdings nicht heißt, das es angenehm war. Denn der Stent ist fest eingenäht über die großen Schamlippen. Und diese Nähte tun weh und das häufig. Und bei mir so stark, das ich ziemlich harte Schmerzmittel benötigt habe. Wenn die wirkten war alles OK... Die andere Auswirkung von Stent war die auf die Verdauung. Anscheinend drückt das Teil doch ab und an vom Darm was ab, wie auch immer, was nach der OP eh schon nicht gut funktioniert wird mit Stent nicht besser. Was aber richtig unangenehm war, ist wenn ich mal husten musste. Dann versucht der Körper nach unten auf den Bauch druck zu machen und der Stent will dabei raus, kann aber nicht. Ich hab dann eine Technik gefunden, mit der Husten, wenn ich es vorher bemerkt habe auch funktionierte, einfach stark auf den Bauch drücken...

Am Vormittag also entschied die Visite das alles gut ausschaut und somit der Stent raus darf, allerdings kann es später werden. Wurde es auch. War dann am späten Nachmittag. Die Schwester kam und ich durfte das erste mal seit Freitag früh duschen. Was für eine Wohltat. Das ganze diente aber auch dazu, das im OP Gebiet Blutgrind und anderes eingeweicht wurden. Danach brachte mich eine Krankenschwester in den ersten Stock zum Behandlungszimmer. Ich musste noch an der Tür warten bevor ich rein durfte. Und dann zum ersten Mal überhaupt auf den Gynstuhl. Für eine trans Frau in meinem Alter ist das schon ein Erlebnis an sich, allerdings war das hinsetzen ziemlich schmerzhaft, weil sich die Nähte über den Stent und irgendwo was an der Seite stark bemerkbar machten. Es waren 3 Ärzte mit dabei. Die Ärztin gilt meine Hand, einer durfte die Arbeit machen und der andere sagte was er tun muss. Zuerst wurden dann die Nähte über dem Platzhalter entfernt. Zum Teil ziemlich unangenehm, aber das ging ganz schnell vorbei. Dann  wurde mit Wasser wieder alles bespritzt, ehe die Tamponagen entfernt wurden. Und zu guter Letzt kam der Stent raus. Sie sagten mir ich soll mich entspannen, vor allem den Beckenboden. Ich glaub ich hab das ganz gut hin bekommen. Ich hab nur so ein seltsames ziehen verspürt, das ziemlich lang dauerte und dann war das Kind schon da. Richtig gesehen hab ich ihn nicht, war mir auch egal. Ich war eher erleichtert das das Teil soooo gut raus gegangen war. Dann wurde nochmal mit Wasser gespült und viel Salbe verteilt. Und dann kam endlich der interessanteste Teil für mich. Ich konnte die Rohbaustelle zu ersten Mal sehen. Mit einem Spiegel. Mir wurde alles gezeigt und Dank eines kleinen Instruments weiß ich auch das alles Gefühl hat. Es sah natürlich noch alles ziemlich wund und geschwollen aus, aber es ist alles am richtigen Ort und es wird im Lauf der Zeit immer besser. Und ja es ist endlich so wie es sein soll. Ich bin so froh darüber.

Donnerstag, 10. September 2020

Die GaOP Tag 3 bis 5

 Tag drei bis fünf waren dann die Tage, an denen ich die ersten Male kurz aufstehen durfte. Zuerst nur einmal am Bett stehen, kleine Schritte im Stand. Das wirklich gemeine dabei ist die richtige Betthöhe zum ein und Aussteigen zu finden und sich dabei ja nicht hin zu setzen. Ist mir ja streng untersagt. Am zweiten Tag ging's dann schon Mal die zwei Meter bis zur Tür und zurück und abends ins Bad. Tag Drei lief nicht so gut. Ich sollte schon Mal alleine aufstehen und warten, sie die Pflegerin ist gleich wieder da. OK sie kam nicht. So ging ich auf Entdeckungsreise im Zimmer, dreimal langsam zur Balkontür und zurück, dann ins Bad Zähne geputzt. Wollte das Gesicht waschen, aber meine einmal Waschhandschuhe waren nicht mehr im Bad, also im Schrank waren sie auch nicht. Ha, sie lagen auf den Tisch. Damit zurück ins Bad. Vorher das Krankenhaushemdchen ausgezogen und mich soweit wie möglich gewaschen. Hat alles so 30 min gedauert, ja am Anfang geht das alles nur sehr langsam. Ein falscher Schritt und alles tut gleich sehr weh .. Die Pflegerin kam dann doch noch und hat sich lieb entschuldigt. Aber für mich war's auch gut so lange auf den Beinen zu sein. Nur wurden mir tatsächlich schwindlig wie sie kam also schnell ins Bett. Kurz darauf kam der Physio, nur nach dem langen Ausflug kurz zuvor und dem Schwindel verschoben wir es auf den Nachmittag. Nachmittags hatte ich wieder sehr starke schmerzen an einer Stelle. Das war wie ein Schneiden ins Fleisch. Ich musste etwas warten dann kam das Schmerzmittel. Nach wenigen Minuten waren alle Bereiche bis auf da wo es schneidet schmerzfrei. Also rief ich wieder einen Pfleger. Der musste jetzt dazu einen Arzt rufen. In der Zwischenzeit kam wieder der Physio aber mit Schmerzen laufen, nein... Es dauert dann noch eine ganze Weile bis ich ein sehr starkes Schmerzmittel bekam, aber so gab's dann leider keinen Ausflug mehr.




Ich bin heute am Tag 5 zum ersten Mal ganz alleine aufgestanden. Die Schwester sagte, ich soll schon Mal aus dem Bett, sie kommt in 3 Min wieder. Nun ich kam raus, hatte anfangs noch ziemliche Schmerzen an den Nähten, aber ich stand und wartete. Dann ging ich an durchs Zimmer zum Balkon zu laufen. Ein paar Mal hin und her. Ging ganz gut. Nur keine Schwester in Sicht. Also bin ich dann ins Bad. Katheterbeutel eingehängt und Zähne geputzt. Was für eine Wohltat. Meine Waschlappen haben sie auf den Tisch im Zimmer gelegt, also wieder gelaufen und Hemdchen auf dem Bett gelassen und gewaschen was geht. oh wie schön das doch ist. Hab mittlerweile vom langen liegen auf den Rücken viele juckende stellen bekommen. Hab mich abgetrocknet, wieder angezogen und wieder im Zimmer hin und her gelaufen. Dann kam tatsächlich noch die Schwester zurück, sie hatte mich vergessen. Sie ging dann wieder um eine Toilettensitzerhöhung zu holen nur dauerte die Montage so lange, dass mir plötzlich heiß und kalt wurde und so ging's ganz schnell zurück ins Bett... War ganz schön lange draußen, trotz anfänglicher Schmerzen, aber ich bin froh jetzt schon so lange ausgehalten zu haben. Jetzt liege ich flach mit Eisbeutel auf dem OP Gebiert und ruhe mich erstmal aus.

Montag, 7. September 2020

Die GaOP kurz danach

 Jetzt ist schon Montag. Wie die Zeit vergeht. Die letzten Tage und auch lange Zeit heute waren meist nicht ganz so angenehm...

Das mit der Nervosität am Freitag wollte einfach nicht kommen. Um halb 6 ging ich ins Bad, dann kam schon eine Schwester. Sie meinte, ich soll mich duschen und unten rum rasieren. Sie brachte mir dazu extra einen Elektrorasierer. War ein Abschiednehmen der besonderen Art. Nun gut endlich. Fertig geduscht und gefönt sog ich mir das Krankenhaushemdchen und ein dazu gehöriges Höschen an. Etwas später kam ein Pfleger und dann ging's ab zu OP. Zuerst durfte ich aber noch das Bett wechseln. Das war der Vorbereitungsraum für die Narkose. Es wurde der Zugang für den Tropfer gelegt. Und weil es da echt kalt ist lag ich unter warmen Tücher. Dann ging es endgültig in den OP Raum. Dort rutschte ich auf den OP Tisch, Arme und Beine wurden zur Seite auf eigene Unterlagen. Die Anästhesistin sprach noch ein wenig mit mir. Aus eine Maske die sie über mir hielt strömte Sauerstoff. Sie sagte dann noch das aus dem Tropfer jetzt das Narkosemittel kommt und das mir gleich schwumrig wird. Wurde es auch sehr schnell. Und eine Sekunde später wachte ich in meinem Bett in einem anderen Zimmer auf. Rings rum geschäftiges treiben. Ich war im Aufwachraum. Kurz vor 8 ging die Narkose los und um 14 Uhr wurde ich wieder wach. Der Rest des Tages war recht ruhig. Wenn die Schmerzen zu groß wurden gab's einen neuen Tropfer. Die Nacht war kurz, weil die Nachtschwester jede Stunde kontrolliert hat und geschaut hat, ob es blutet. Zum Glück nur ganz leicht. Zwischendurch gab's immer wieder neue Tropfer. Am Samstag ging's so munter weiter. Nach der Visite dufte ich dann wieder das erste Mal was essen. Die Schmerzen waren zum Teil schon recht heftig, manchmal war's auch wie wenn jemand mit einen Messer an einer Stelle schneidet... Aber dann gab's was neues gegen die Schmerz und für 2 Stunden war Mal Ruhe...

Freitag, 4. September 2020

Die GaOP

 Es ist soweit. Am 3.9.2020 bin ich in die Klinik in Bogenhausen gekommen. Nach ziemlich viel Papierkram ging es hoch in den 3 Stock, wo mir mein Zimmer für die nächste Zeit zugeteilt wurde. Um 16 Uhr wurde mir die erste von zwei Flaschen Abführmittel gebracht. Viel dazu trinken.. uhaaa OK der Geschmack ist extrem und vielfältig. Extrem süß, etwas Grapefruit, salzig... Gut ich habe nach jedem Glas von dem Zeug mit viel Wasser nachgespühlt. Aber beim letzten schmeckt das echt nur noch übel. Eine Stunde ist nicht viel passiert, dafür ging's dann richtig ab. Wie ein starker Wasserstrahl. Dann etwas Pause und weiter ging's... Echt heftig. Aber nicht schlimm... Um 18 Uhr gab's dann die zweite Flache. Die war echt Übel. War zwar das gleiche, nur tat ich mich immer schwerer das Zeugs zu trinken.. aber dann war's geschafft und ich pendelte weiter zwischen Bett und Bad... Gegen 22 Uhr hat's dann soweit nachgelassen, das ich eingeschlafen bin und um drei denn Mal wieder. 

So hab ich prima geschlafen und jetzt um 4:42 bin ich wieder? Ja im Bad... 

.Noch immer ist es für mich ganz weit weg, was da in wenigen Stunden gemacht wird. Es fühlt sich nicht greifbar an. Nervosität gibt's nach außen hin auch keine...

Tja, somit geht ein langer langer Weg in die Zielgerade. Dann hoffen wir für nachher einfach Mal das Beste

Donnerstag, 3. September 2020

Warten aufs Taxi

 Alles gepackt, alles abgeschlossen. Zeit für das Neue. 

Gestern der Corona Test in München, die letzte Nacht im eigenen Bett. Die vielen letzten Male sind plötzlich sehr reduziert.

Ich hab mir früher oft überlegt wie das wohl sein wird, wenn es plötzlich soweit ist. Aber es fühlt sich alles ganz normal an. Ich fahr halt in eine Klinik. An mehr denke ich dabei nicht. Im Moment bin ich ruhig und wie man so sagt gefasst. Ab jetzt hab ich es ja eh nicht mehr in der Hand.

Ich bin gespannt auf die Zeit nach dem Krankenhaus und darauf freue ich mich am meisten.

Aber davor liegt noch ein ganzes Stück harter Weg.

4 Tage

 Ich hab heute Nacht geschlafen. Nicht besonders lang, wohl bis 4 dann hab ist gedöst bis 5. Hab so in schönen Urlaubserinnerungen geschwelgt. Dann lief wieder das ganz normale Programm. Und in der Firma  war alles wie immer.