Freitag, 8. Dezember 2023

Weihnachten 2023

 Weihnachten 2023. Ist das nicht erst? Ist es nicht noch  etwas Zeit bis dahin? Ja, noch etwas mehr als 2 Wochen. Un mir ist seit Tagen oder ein paar Wochen so, als ob es morgen wäre. Nicht, weil ich es nicht mehr bis dahin erwarten kann, nein, weil ichAngst habe davor. Wieder alleine zu sein, wärend scheinbar alle um dich herum mit ihren Liebsten zusammen feiern. Nein natürlich ist es nicht ganz so, Familie an Weihnachten kann ganz schön anstrenged sein. Man hat oft zu große Erwartungen und wird zu oft bitterlich enttäuscht. Offene Wunden treten hervor, Kränkungen kommen zurück vergessenes wird wieder aufgewärmt und doch sehne ich mich nach Familie, nach Wärme und Geborgenheit. Was werde ich machen am Heiligen Abend? Ich werde versuchen so zu tun, als ob das alles nicht so schlimm ist. Es ist ein Tag wie jeder andere. Ich werde hoffen das auch er vorbei geht. Ich werde veruchen es mir etwas gut gehen zu lassen. Werde mir etwas gutes zum Essen gönnen und wahrscheinlich mehr trinken als ich vertrage, nur um abgelenkt zu sein, dass ich nun einmal alleine bin. Es wird nunmehr mein 5. Weihnachten alleine in meiner Wohnung sein. Ich hätte nie gedacht, das ich so lange alleine sein werde. Hatte immer irgendwie gehofft, das sich irgendwas ändert. Geändert hat sich leider nichts. Ich habe Angst vor Weihnachten. Ich hoffe es geht bals vorbei, auch wenn ich mein Wohnzimmer weihnachtlich dekoriert habe. Es hilf nur bedingt. Tja, es tut einfach nur weh.

Dienstag, 21. November 2023

Einsamkeit

 November nicht gerade der Monat meiner Wahl… Es quält mich seit Jahren die Einsamkeit, die Stille wenn ich nachhause komme, das wortlose Verlassen der Wohnung, das leere Bett, das Sofa so groß, das Essen das für zwei reichen würde, die Gedanken die Sehnsucht nach einem Menschen, nach einer Berührung nach einem lieben Wort. Ich verhungere emotional. Es ist ein langsames sterben der Hoffnung. 

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Erleichterung

 Na noch jemand da, der mal hier mit liest?

Lange hab ich nix von mir hören lassen. Aber es gibt mich noch. Es ist auch nicht so, das nix passiert wäre dieses Jahr. Nun es fing ganz normal an das Jahr. Dann im Februar März wird es gewesen sein, sah ich mich wie eigentlich jeden Tag im Spiegel an. Nur es war anders wie sonst. Mich stöhrten die kahlen Geheimratsecken immer mehr. Das taten sie eigentlich schon seit wirklich sehr sehr langer Zeit, auch schon als ich nie an eine Transition gedacht hätte. Und auf einmal war das Problem wieder groß. Und so fing ich an, mich über Haartransplantationen zu informieren. Ich schaute auf vielen Homepages und der Wunsch das zu tun wurde nun sagen wir er wurde größer. Ich war mir trotzdem nicht ganz so sicher ob ich das wirklich tun sollte. So beschloss ich, mich einfach mal in einer Privatklinik die das in Nürnberg macht zu informieren. Ich bekam schnell einen Termin und das was man mir zeigte und sagte war schon das, was mich der ganzen Sache sehr zugeneigt machte. Nur irgendwie war ich mir trotzdem nicht ganz so sicher. Paralell dazu passierte allerdings etwas was man, auch wenn es meine Entscheidung positiv beeinflussen sollte, nicht das war was man sich gewünscht hatte. Meine Ex Schwiegermutter hatte einen Unfall zuhause, bei der sie sich die Hüfte gebrochen hatte. Sie wurde operiert und war im Kankenhaus mit einer älteren Frau zusammen im Zimmer. Die hatte eine Perücke, die so gut war, das man sie nicht bemerkte, wenn man es nicht weiß. Auch diese war dann in der Rehaklinik wie meine die Ex Schwiegermutter. Mit meiner lieben Ex besuchten wir in den folgenden Wochen die Schwiegermutter und wie es so ist das Gespräch kam auf die Dame mit der Perrücke. Und ich sagte, das ich mir vorstellen könnte, das ich eine Haartransplantation machen würde. Zu meiner großen Überraschung waren beide davon sehr angetan. Damit hatte ich so nicht gerechnet. Ich erzählte dann, dass ich bei einem Infogespräch war. Auch hier gab es nichts negatives. So war bei mir also die Entscheidung pro Transplantation gefallen. Diese war dann, zufällig genau in der Zeit in der ich im Mai Urlaub geplant hatte, nur halt eine Woche früher. So nahm ich dann 2 Wochen Urlaub und machte danach noch eine Woche Homeoffice. Die OP wurde dann sogar noch einen Tag vorgezogen. Die ganze Sache dauerte ein paar Stunden. Viel mitbekommen davon habe ich nicht,  ich war in einem Dämmerschlaf (keine Vollnarkose). Erst wurden die Haare einzeln am Hinterkopf entnommen, dann wurde ich  aufgeweckt und nach kurzer Pause wieder schlafen gelegt. Dann wurden die Haare vorne wieder eingesetzt. Nach dem Aufwachen ging es mit dem Taxi wieder heim. Die erste Tage waren nicht angenehm, aber das ist ja bei jeder OP so. Man muss halt extrem vorsichtig sein, damit man sich die neuen Haare nicht aus versehen auskratzt oder so. Haare waschen darf man auch erst nach ein paar Tagen und dann auch nur extrem vorsichtig. Aber alles ging gut und auch der Schorf löste sich nach ca. 10 Tagen vollständig ab. In den folgenden Wochen musste ich etwas vorsichtig mit der Sonnenstrahlung sein. Ein paar der neuen Haare fielen wie angekündigt aus, aber die meisten blieben drin. Die, die ausfiehlen kamen aber in den kommenden Monaten nach und mittlerweile sind sie schön dicht geworden und auch schon ca. 5 cm lang. Und dadurch fällt es jetzt schon gar nicht mehr auf, dass da mal keine mehr waren. Oh wie schön das geworden ist. Ich bin echt froh, das ich das gemacht habe.

Dann gab es da noch 2 Sachen dieses Jahr, die man nicht erleben mag und denen man sich trotzdem stellen muss. Zwei Sachen die hätten auch anders sein können und die dann potentiell sehr gefährlich sind. Im April war ich beim Hautkrebsscreening und da wurde was entdeckt. Also Termin zur ambulanten OP und das Teil am Rücken wurde entfernt. Die Wartezeit auf das Ergebnis war sehr nervenaufreibendel, aber zum Glück war das Teil harmlos. Das zweite Ereignis war das ich im Sommer in der Hand zwischen zwischen kleinem Finger und dem Ringfinger einen Knoten entdeckte. Im September zeigte ich diesen meiner Ärztin. Die sagte, das muss unbedingt abgeklärt werden und das macht ein Handchirurg. Also da bekam ich schon Angst, weil ein Knoten kann wirklich nichts gutes bedeuten. Sie meinte zwar das ist wahrscheinlich nichts gefährliches, aber ich machte mir Trotzdem große Sorgen. Diese Woche war dann endlich der Termin zur Untersuchung. Der Arzt sah sich die Hand an und meinte zu meiner großen Erleichterung, das ist ein harmloses Ganglion eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste. Aber zur Sicherheit machte er noch eine Sonographie. Die bestätigte seine Diagnose. Oh mir vielen tausend Steine vom Herzen. Die Anspannung der letzten Monate seit dem ich das Teil bemerkt hatte viel endlich wieder ab von mir. Allerdings muss ich auch leider sagen, das das Teil trotzdem Probleme machen kann, denn es ist direkt über einem Nerv. Das heißt der Finger kann anfangen pelzig zu werden oder zu schmerzen. Dann spätestes sollte man es operativ entfernen lassen. Ist aber nix großes, weil das ambulant gemacht wird und man nach ca. 1 Std wieder heim darf. Trotz aller Erleichterung überlege ich jetzt was das sinnvollste ist. Zu warten bis es schlimmer wird oder es bald entfernen zu lassen bevor das eintritt. Keine leichte Entscheidung. Und dann die Frage, wann lasse ich es machen. Dieses oder nächstes Jahr. Ich hätte ja gerne mal wieder eine OP Pause. Seit 2020 jedes jar eine OP ist eigentlisch schon ziemlich viel und ich hätte so gerne mal wieder etwas Ruhe davon. Nur manches kann man sich halt nicht aussuchen...

Sonntag, 23. April 2023

April 2023

 Seit Monaten wird es nicht mehr warm. 

Zu viel nicht gutes passiert, was mich nur indirekt betrifft. Die Mutter der Ex hatte sich die Hüfte gebrochen und ist im Moment in der Rehaklinik. Die Ex überfordert in jeder Beziehung. Und ich frage mich, warum springt sie nicht über ihren Schatten. Gemeinsam könnten wir das alles stemmen. Aber so? Mehr als mit besuchen fahren darf ich nicht. Bin halt ausgeschlossen aus allem. Manchmal frage ich mich, was wäre wenn ich sie ausschließen würde. Ausgeschlossen und verstoßen. Bestenfalls geduldet. Ich kann nicht sagen, wie mich das noch immer runter zieht. Wie es mir immer wieder schlecht geht. Wie es mich immer wieder in depressive Stimmungen versetzt. Gerade und erst recht am Wochenende, abends wenn ich wieder alleine bin. Nichts, was darauf hindeutet, dass es sich ändert. Ich bräuchte dringend einen Menschen der mich nimmt, wie ich bin. Einfach mal wieder in den Arm genommen werden. Gedrückt, vielleicht ein Kuss und etwas Zärtlichkeit. Wie sehr ich mich danach sehne. Aber alles was ich habe sind meine Kuscheltiere. Aber sie sind keine Ansprache, kein Ersatz. 

Und es vergehen die Wochen, immer gleich. Nichts ändert sich. Der April 2023 geht in einer Woche vorbei. Meine Haartransplantation rückt immer näher. Ich hoffe mich danach endlich ohne dass ich die Vergangenheit zu sehr im Spiegel sehe ansehen kann. Ich hoffe endlich irgendwann im Wind draußen zu gehen und auch wenn mir die Haare davon fliegen, man nicht mehr so sehr sieht was ich einst war. Wenn man das hier liest wird man denken, oh die Andrea hat doch immer gesagt, ihr ist die Meinung der anderen egal. Das stimmt auch. Aber leider haben sich die Zeiten da draußen so sehr geändert und für trans Menschen so ins negative gedreht, das auch ich Angst bekomme aufzufallen. Die ständigen Hasskampagnen haben etwas bewirkt. Die Zahl derer die offen trans feindlich sind hat sich stark erhöht. Keine Woche, in der nicht ein Artikel gegen trans Menschen, insbesondere gegen trans Frauen erscheint. Von den ständigen Bösartigkeiten in den sozialen Medien ganz zu schweigen. Was das mit Menschen wie mir macht? Nun es bewirkt Angst sich frei zu bewegen. Ich will nicht auffallen um nicht in Gefahr eines Übergriffes zu kommen. Es schränkt ein. Es legit sich auf die Psyche. Es tut weh. Ich frage mich, warum sind Menschen so grausam? Sie nennen es Meinungsfreiheit. Das Verbreiten von Lügen und Märchen über trans Menschen ist für sie Meinungsfreiheit. Das Aberkennen des Wissens über sein eigentliches Geschlecht ist für sie Meinungsfreiheit. Das Verächtlich machen ist für sie Meinungsfreiheit. Das ständige Auslassen über die Einschränkung von Freiheiten ist für sie Meinungsfreiheit. Das Verbreiten von Vorurteilen, das in die Nähe rücken von trans zu Verbrechen ist für sie Meinungsfreiheit. Das Behaupten das trans Sein eine Sekte ist, ist für sie Meinungsfreiheit. Das trans Menschen für ihre Rechte kämpfen ist für sie Lobbyismus. Das Leugnen, das es trans gibt ist für sie Meinungsfreiheit. Aber wenn es um die Freiheit für trans Menschen geht, dann sind genau sie es, die genau diese einschränken und am liebst abschaffen wollen. Ja keine Hilfe für trans Menschen zulassen, alles für sie unmöglich machen. Schön weiter hetzen und Lügen verbreiten macht mehr Spaß. Wahrscheinlich genießen sie ja nur ihre gefühlte Macht über trans Menschen, oder sie erfreuen sich an ihrer eigenen Bosheit. Und das alles geht so wunderbar einfach, weil ihnen niemand Einhalt gebietet. 

Sonntag, 19. März 2023

2023 - März

 Lange lange nichts mehr geschrieben. Es passiert halt nichts großartiges in meinem Leben. Nicht das das jetzt was negatives ist, es ist halt normal. Was man von der Welt leider nicht sagen kann. 3 Jahre Corona, ein Jahr der Krieg in der Ukraine, von dem man nicht weiß ob er sich nicht doch noch auf uns ausweiten wird. Als ich 2017 zu meiner Hausärztin gegangen bin um endlich richtig ich zu werden, da hatte ich naiv gedacht alles wird besser. und mit alles meinte ich alles. Keiner hätte sich damals ausmalen können dass wir am Rande eines 3. Weltkrieges stehen mit extrem ungewissen Ausgang für den gesamten Planeten. 



Freitag, 23. September 2022

12 Wochen nach dem Brustaufbau (Teil 2)

 Am Tag nach der OP kam dann der Verband ab und wurde gegen den schwarzen Kompressions-BH und den Stuttgarter Gürtel getauscht. Bei dieser Gelegenheit hatte konnte ich auch zum ersten Mal meine Brüste sehen. Meine Ärztin entfernte den Verband und meinte ich brauche keine Angst haben, die Nächte halten, da kommt nix raus. Hab damit eigentlich auch nicht mit gerechnet. Zumindest nicht, seit sie die neue Generation von Fäden verwenden.... Die beiden Brüste waren zum Teil grün, blau lila gefärbt, sehr geschollen aber ansonsten die schönsten die ich je sah. Ja da waren sie endlich. Ich muss gestehen der Anblick war schon sehr schön. Dann legte sie mir den Kompressions-BH an. Mein treuer Begleiter für die nächsten Wochen und drüber dann den Stuttgarter Gürtel. Und dann begann der Klinikalltag.

Der begann immer ziemlich für, wenn sie die Nachtschwester verabschiedet, dann Begrüßung durch die nächste Schicht, dann Frühstück, Frühstück abräumen, Visite, Zimmerreinigung, Mittagessen, Mittagessen abräumen, Kaffee und Kuchen bringen, Schichtwechsel, Abendessen bringen, Abendessen abholen, Thrombosespritze, Schichtwechsel ab und zu Tür auf und nachsehen ob alles OK ist... Am Donnerstag wurde dann die erste Drainage auf der rechten Seite gezogen, weil dort nicht mehr Flüssigkeit raus kam. Da war jetzt ziemlich unangenehm. Aber die Schwester die das machte, machte das wirklich sehr gut mit mir. Sie machte mit mir davor und dabei ein paar Atemübungen und sog den Schlauch dann raus. Pflaster drauf und nach ein paar langen Minuten war der Schmerz auch weg. Allerdings hatte ich von da an ziemliche Vorfreude auf die andere Seite. Es wurde mir dann gesagt, ich kann nach Hause, wenn aus der anderen Seite auch nur noch so wenig kommt wie auf der rechten Seite. Also hoffte ich auf den nächsten Tag. Ich bekam in der Woche drei mal eine Lympfmassage, was wirklich etwas ganz schönes war.

Leider füllte sich der rechte Behälter die nächsten Tage weiter ganz gut und ich verbrachte auch das Wochenende im Krankenhaus. Was andererseits aber ganz gut war, weil man gerade in der ersten Woche kaum alleine hoch kommt und doch viel Hilfe braucht. Allerdings wurde das dann immer besser und meine Spaziergänge über die Station wurden entsprechend länger. Das beste war auch der Tag, an dem ich mir zum ersten mal wieder die Haare waschen konnte, eine absolute Wohltat. Meine Ärztin war dann ab Donnerstag auf einem Kongress und kam erst am Montag wieder. Sie stand aber mit dem Arzt der dann täglich bei mir vorbei schaute in telefonischem Kontakt, auch mal Sonntag... Am Montag Morgen kam sie dann wieder zur Visite schaute sich das Ergebnis der OP an und war mit allem sehr zufrieden, auch mit der Menge Flüssigkeit die jetzt noch in dem Fläschchen war. Endlich konnte auch diese Drainage entfernt werden. Das machte eine Assistenzärztin. Auf einem Ruck, diesmal auch wieder ziemlich Schmerzhaft, aber die Freude nach hause zu kommen war einfach größer und nach ein paar Minuten ging es mir auch wieder gut. Ich packte meine Sachen. In der Zwischenzeit machen sie meine Papiere fertig. Ein Pflegeschüler begleitete mich, nachdem ich mich verabschiedet hatte zum Taxi. Er nahm meine Reisetasche, da ich ja noch nichts heben durfte. Der Taxifahrer brauchte diese dann auch bis an die Wohnungstür... Zuhause angekommen war ich erstmal froh wieder daheim zu sein, ruhte mich aber auch erstmal auf dem Sofa im sitzen aus. Danach Reisetasche auspacken und alles waschen und sauber machen und für ein paar Stunden ausruhen. Ich war für diese Woche noch krank geschrieben, die Wochen danach hatte ich Urlaub. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus zum Einkaufscenter zur Apotheke und wieder heim. Der Bus hatte leider so gut wie keine Federung und das tat meiner Brust überhaupt nicht gut. Ich wurde hart durchgeschüttelt und war froh  als ich wieder zuhause war. Das Wetter wurde wieder schön und ich konnte etwas auf dem Balkon im Schatten liegen. Mittwoch war ich dann zur OP Nachkontrolle beim Hausarzt, am Freitag zur Blutabnahme. Da bin ich zum ersten mal wieder mit dem Auto hingefahren, weil das durchgeschüttelt werden im Bus gar nicht schön ist. Montag musste ich wieder zum Arzt. Die Ärztin meinte das die Blutwerte total schlecht wären und wir nochmal ein Bluttest machen müssten. Am Mittwoch. Aber gleich einen Schnelltest. Die im Labor meine warum auf Mittwoch warten, sie macht den anderen Bluttest gleich mit. Wieder bei der Ärztin drin war die von dieser Aktion gar nicht erfreut, allerdings auch nicht von den Werten vom Schnelltest. Aber am nächsten Tag sollte ich einen Anruf bekommen zu dem neune Bluttest. Es rief mich ein Arzt an, der sagte er versteht das nicht, warum der Test gemacht wurde, und die Werte wären ok, er wolle darüber nochmal mit der Ärztin sprechen. Die bestand darauf das die Werte schlecht sind, sie selbst sei die Woche krank und ich solle in die Praxis kommen. Also fuhr ich gleich hin. Da schaute mich eine andere Ärztin an, die meine alle Werte sind ok und normal nach einer OP. Aber auch sie telefonierte nochmal mit der Ärztin. Mit dem Resultat das ich nochmal einen Bluttest machen soll, auch wenn sie das anders sieht. Am nächsten Tag (Mittwoch) erhielt ich wieder einem Anruf von dem Arzt der mich schon mal angerufen hatte. Er meinte die Werte sind immer noch zu hoch, sie können da nichts weiter machen und ich soll gleich kommen und bekomme eine Krankenhauseinweisung. Also wieder hin. Wieder eine andere Ärztin. Sie meinte, die Werte sind absolut in Ordnung, ich solle mir keine Gedanken machen. Das ist so nach einer OP. Also wieder heim und ja ab dann hatte ich auch noch so etwas wie Urlaub für die letzten paar Tage der Woche. (4 Tage)... 

Am Montage darauf ging ich wieder in die Arbeit. Die erste Woche war ziemlich anstrengend für mich. Nicht Tagsüber in der Arbeit, doch Treppensteigen war sehr anstrengend) aber abends zuhause schlief ich sehr früh ein... 

4 Wochen nach der OP hatte ich dann in der Klinik einen Kontrolltermin bei meiner Ärztin. Sie war vom Ergebnis sehr erfreut, bestimmt genau so wie ich selbst. Von diesem Tag an hatte ich dann den Stuttgarter Gürtel los. Das war etwas gewöhnungsbedürftig am Anfang aber schon eine Erleichterung. 

Nach 6 Wochen durfte ich damit anfangen den Kompressions-BH stundenweise weg zu lassen. 

Nach 8 Wochen hatte ich wieder einen Termin bei der Ärztin, den letzten für ein Jahr. Für die nächsten 2 Wochen sollte ich den Kompressions-BH noch tragen, nachts darf ich auf der Seite schlafen, was aber noch unangenehm ist. Ab Wochen 12 kann ich für ein paar Stunden auch normale BHs tragen. Ab Woche 12 brauche ich den Kompressions-BH nicht mehr. 

Nun in 4 Tagen sind die 12 Wochen rum. An mein schwarzes Teilchen, das ich auch in weiß habe, habe ich mich so sehr gewöhnt, dass er mir manchmal fehlt, wenn ich auf einen normalen BH umsteige. Von denen habe ich mir ja auch einige kaufen müssen, weil keiner meiner alten jetzt noch richtig gepasst hat. Und die richtigen zu finden war auch nicht ganz so einfach, aber eine schöne Erfahrung.

Von der OP fühle ich noch etwas. Teileweise immer noch Spannungsgefühle aber auch die fast nicht mehr. Taube stellen habe ich noch an der Unterseite beidseitig. Das dauert wohl am längsten, stört aber nicht weiter. Auf der Seite schlafen ist auch noch nicht ganz so gut, klappt aber mittlerweile besser und länger. Es dauert halt alles nach einer OP bis alles so gut verheilt ist, dass man davon gar nichts mehr merkt. 

Alles in allem bin ich sehr froh, dass ich die OP endlich hinter mir habe und ich jetzt wieder ohne Einschränkungen leben kann. Und schön schauts auch aus. 

Wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre mir persönlich diese OP im Herbst lieber gewesen als ausgerechnet im Sommer. Ich musste so sehr aufpassen was ich anzieht, damit man den BH nicht so sieht. Also immer etwas mit relativ kleinem Halsausschnitt und was wo sich die Träger nicht so abzeichnen. Und vor allem mit dem Teil war halt in der Sonne liegen nicht möglich. Gut ist eh ungesund und ich lagt trotzdem auf dem Balkon unterm Sonnenschirm. Aber egal, ich hab's hinter mir und der nächste Sommer kommt bestimmt. Vielleicht auch noch der eine oder andere schöne Tag in diesem Jahr, wer weiß. Allerdings hab ich eh noch keinen Bikini gekauft. Die Notwendigkeit war halt noch nicht da und die Auswahl in diesem Jahr im Kaufhaus war schon sehr mau. 



12 Wochen nach dem Brustaufbau (Teil 1)

12 Wochen nach dem Brustaufbau

Was bisher geschah: 

Das letzte Wochenende vor der OP war ganz schön. Das Wetter sowieso. Am Samstag war ich nochmal in Rottendorf und am Main und schon traditionell auf dem Schwanberg. Ich glaube dieser Ort ist schon etwas besonderes geworden, auch wenn ich nicht in der Kirche selbst war, aber dieser Ort gibt mir die Kraft und das Vertrauen, dass alles gut geht. Abends zurück war ich guten Mutes und genoss den warmen Sommerabend. Der Sonntag, ein Tag der Ruhe war es bei mir eher nicht. Ein DTM Autorennen in der Nachbarschaft ist alles andere als leise. Da mich das nicht interessiert, bin ich da auch nicht hin gegangen. Hab den Vormittag mit dem durchgehen meiner Krankenhausliste verbracht, nochmal geschaut im Internet wie die Brustop so abläuft (obwohl ich dass schon so oft zuvor gemacht habe und ich nix neues dazu gefunden habe). Am Nachmittag ab 16:00 sollte ich dann in der Klinik anrufen. Dort teilt man mir den Termin mit wann ich am Montag da sein soll. Da ich ohne Corona Schnelltest nicht in die Klinik darf bin ich um 15:00 zu einer der noch verbliebenen Teststationen gefahren, hab den Test gemacht. Das Ergebnis ließ ich mir, wie immer, aufs Handy schicken. Zuhause angekommen musste ich noch etwas warten bis ich das Ergebnis endlich hatte. Negativ - wie zu erwarten. Nicht umsonst war ich die Woche zuvor im Homeoffice geblieben und wenn ich draußen war nur mit der FFP2 Maske... Gut um 16:00 rief ich dann an und erfuhr, dass ich um 06:30 da sein sollte. Ich rief gleich bei der Taxizentrale an und bestellte mir ein Taxi für den nächsten Morgen. Gegen 18:00 / 19:00 kehrte dann auch wieder Ruhe draußen ein, als das Rennen beendet war. Vorbei auch der ständige Hubschrauberlärm der noch dazu kam... Den Abend verbrachte ich lange draußen auf dem Balkon und ging dann schlafen. Der Wecker holte mich um 4:30 aus den Träumen. Ich schloss meine Reisetasche (ja ich hatte diesmal wirklich wenig mit dabei - ganz ehrlich) und wartete auf das Taxi. Kurz vor 06:00 ging ich dann raus und wartete dort. Das Taxi kam pünktlich und dann gings los. Im Krankenhaus konnte ich mich gleich anmelden und ging dann hoch zur Station. Dort musste ich noch etwas warten, bis mich ein Pfleger auf mein Zimmer brachte. Er erklärt mir dann alles, auch das ich ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung habe. Er holte dann noch ein paar Papiere, die wir durchgingen incl. dem Speiseplan für die Woche. Dann ließ er sich nochmal meinen Coronatest zeigen, trug das Ergebnis in seine Papiere ein und machte noch den obligatorischen PCR Test. Dann packte ich meine Sachen aus, verlegte Verlängerungskabel. Danach zog ich das schöne OP Hemdchen an. Man teilte mir mit das ich um 9:30 dran wäre. Kurz danach kam meine Ärztin, zeichnete mich an und markierte was sie wo machen wird. Kaum war sie weg, kam der Pfleger wieder und teilte mir mit, dass ich nach der OP ein Einzelzimmer habe und ich doch bitte wieder alles was im Schrank und im Bad ist einpacken soll. Das im Tischwagen nicht, den ziehen sie mit der Reisetasche um. Also packte ich kurz wieder ein, legte die Badsachen und die Kabel auf den Tischwagen. Danach legte ich mich wieder ins Bett ... und schlief ein. Gegen Neun weckten sie mich dann auf und schoben mich aus dem Zimmer. Nach 10 Min auf dem Gang kam dann der Bettfahrdienst und schob mich zum OP Bereich zur Schleuse 2. Im Raum dahinter warten wir dann auf das weitere. Es kam auch ein Arzt zusammen mit einem Helfer, der die OP Liege neben mich schob. Der Arzt fragte mich nochmal nach Namen, Geburtstag und Zweck der OP fragt. Dann ging er die Akten auf Vollständigkeit durch. Haben Sie einen Coronaschnelltest gemacht, der fehlt hier. Ich sagte ja, ich habe den auf dem Handy und dem Pfleger gezeigt. Er sagt, da muss er nachfragen und verschwand. Nach ein paar Minuten kam er wieder und sagte, das Klinikmanagement kann das leider nicht anerkennen und wir müssen jetzt noch einen Coronaschnelltest machen, ehe es los geht. Also wieder 15 Min warten bis einer mit dem Test kam und nochmal 15 Min bis das Ergebnis da war. Vollkomme überraschen war auch dieser Test negativ. Dann ging es in den OP Raum. Da waren dann 2 Anästhesisten und einer der den Job lernen durfte. Sie suchten etwas, bis sie die geeignete Stelle für den Zugang gefunden hatten. Das ganze war recht lustig, dann gings auch schon los, ich bekam die Maske aus der Sauerstoff kommt vor das Gesicht gehalten und kurz danach sagten sie, dass jetzt das Narkosemittel anfängt zu laufen. Kurz danach konnte ich meine Augen nicht mehr kontrollieren und war auch schon weg. Das Aufwachen hat etwas gedauert. Während die Zeit zwischen Weg und aufwachen kurz wie immer war, kam mir das Aufwachen ziemlich lange vor. Schmerzen hatte ich keine, ich merkte ehr einen ziemlich starken Druck auf dem Brustraum. Ich lag wohl eine Stunde nach dem Aufwachen noch dort. In dieser Zeit gab es ein leckeres Orangeneis am Stiel. Tat nach der OP so richtig gut. Dann kam ich zurück ins Zimmer. Also in mein neues Zimmer. Meine Reisetasche und Handtaschen waren auch da, ebenso wie der Tischwagen. Den Kulturbeutel stellte eine Krankenschwester ins Bad, und mein Verlängerungskabel machten sie auch an. Dann warf ich einmal einen Blick auf das was da so drückte. Aber mehr als einen großen Verband der sich über den ganzen Brustraum erstreckte sah ich nicht viel, außer dass sich da zwei schöne Wölbungen abzeichneten. Andrea war richtig glücklich. An den Armen hatte ich jetzt zwei Zugänge, allerdings war nur am linken Arm der Tropfer. Dann hatte ich aber noch 2 Schläuche in mir, nämlich die Drainagenschläuche die in den Axeln steckten und zu zwei kleinen Auffangbehältern führten, die an den Seiten des Betts hingen. Durch die Schläuche lief schon einiges an Blut und was da halt so raus kommt.... Später kam dann auch die Ärztin und sagte mir dass alles gut verlaufen sei und dass sie etwas größere  Implantat eingesetzt hatte, was besser zu mir passt. (Jetzt wo alles abgeschwollen ist und das Ergebnis richtig sichtbar ist, kann ich sagen - Ja sie hat voll und ganz recht gehabt.) Sie saget auch dass ich später mit Hilfe aufstehen dürfe und ins Bad kann und ich Abends auch schon wieder richtig essen könne. Es kamen dann auch zwei Krankenschwestern und halfen mir beim Aufstehen. Das war richtig schwer und sollte es auch für ein paar Tage bleiben. Ohne die elektrische Rückenlehne wäre ich echt nicht hoch gekommen. Da merkt man erstmal wo die Brustmuskulatur ist und wie die arbeitet. Und genau die ist ja jetzt bei mir über den Implantaten. (Ja, ich habe mich für diese Variante der OP entschieden, die Implantate unter den Brustmusekel. Soll zwar schmerzhafter sein - was es nicht war, richtig Schmerzen hatte ich nämlich nie, es war eher wie ein ziemlicher Druck wie bei einem Muskelkater, aber es tat nicht weh) Nun der erste Gang führte ins Bad, es ging alles gut, auch wenn ich mich ständig fragten, ob alles in Ordnung wäre.... Das Gesicht waschen war eine Wohltat und dann ging es wieder mit etwas Hilfe ins Bett. Hier die richtige Position zu finden für die Rückenlehne und das dort hin kommen waren eigentlich die einzigen Hürden für die nächsten Tage, denn Aufstützen mit den Armen ist praktisch nicht möglich gewesen.. Aber gut man lernt das irgend wie anders zu machen und das klappt dann auch. Das Befestigen der beiden Drainagenbehälterchen ist leider etwas fummelig, ich ließ die beiden dann auch öfter im Bett liegen. Ungut ist übrigens, wenn es mal runterfällt, es kann zwar nicht raus gehen, dafür sind die Schäuchlein unter den Axeln festgenäht, aber der Ruck zieht ganz schön... Die erste Nacht verlief ganz gut und anders als Zuhause hatte ich keine Probleme damit auf dem Rücken zu schlafen. Hab mich wieder so daran gewöhnt, dass ich das auch jetzt noch zuhause vorzugsweise mache.