Donnerstag, 3. Oktober 2024

Oktober 2024

 Oh es ist so viel passiert schon in diesem Jahr. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht sollte ich es sehr kurz fassen. Oder doch ausführlich? Ich hab mir einen kleinen Traum erfüllt und hab mein Domizil am Dutzendteich verlassen. Nach einer relativ kurzen Suche, die ich im Februar begann, habe ich mir eine Wohnung gekauft. Ja, ich bin diesen großen Schritt gegangen, und es gab viele gute Gründe dafür. Wer den Dutzendteich nur vom schönen Wetter und als Ausflugsziel kennt mag sich fragen warum und ich würde sagen ja genau deshalb hab ich hier auch gerne gewohnt. Aber das ist eben nur die schöne Seite daran. Es war halt auch viel zu viel los dort. Fußball, Messen, Eishockey, Musikveranstaltungen, das Norisring Rennen und so vieles mehr. Tatsächlich war da selten einmal Ruhe. Dazu kamen damit verbundene Straßensperrungen. Aber es war ja nicht nur das. Auch das Haus und die Bewohner. Das Haus war alt, nichts wurde renoviert, nichts draußen sauber gehalten. Der Parkplatz war voller Unkraut, die Hecke wuchs und wuchs, der Balkon müsste renoviert werden. Die Holzböden waren laut, man hörte zu viel durch die Wände und die Bewohner waren absolut rücksichtslos. Die Haustür wurde zugeschmissen, die Treppe rauf und runter getrampelt, Musik zu laut aufgedreht. Deshalb zog ich die Reisleine. Meine neue Wohnung ist auf der anderen Stadtseite, deutlich ruhiger und die Nachbarn so viel besser. Ja im Moment fühle ich mich hier sehr wohl. 

Wenn Ihr mich fragt, vermisse ich die alte Wohnung jetzt? Nein, nicht die und nicht das drum herum. Aber ich vermisse den Dutzendteich vor dem Balkon. Das was er am frühen Morgen war, wenn alles ruhig ist ohne die Massen und den Lärm. Nur der Dutzendteich, die Vögel und die Frösche. Das hat mit die Kraft gegeben die oft nötig war.

Bist Du dann nicht zufrieden in der neuen Wohnung? Doch und zwar sehr. Ich hab mich von Anfang an hier wohl gefühlt, schnell eingelebt und ja es ist anders. Mir gefällt es. Ich hab eine schöne Wohnung, endlich alles deutlich schöner, einen sehr großen Balkon und das Grün ist nur wenige Meter entfernt von mir. Und natürlich das Wasser. Diesmal kein stehendes Gewässer, sondern fließend aber ausreichend tief unter mir, sodass es hier nicht Hochwasser zu befürchten gibt.

Meine Wohnung ist so gut wie ganz eingerichtet, die letzten 3 Möbelstücke für den Flur kommen noch diesen Monat, aber auch ohne die ist es jetzt schon so das es fast perfekt ist. Was noch fehlt sind ein paar schöne Bilder an den Wänden im Wohnzimmer. die sind im Moment noch ziemlich kahl. Aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden und alles auf einmal geht auch nicht. So ein Umzug an sich war schon teuer genug, auch wenn ich viel selbst machen konnte.

Der erste Besichtigungstermin war Ende März, dann hatte ich noch 2 weitere Besichtigungstermine und im Mai war dann der Notartermin. Die Schlüsselübergabe fand am 29.05., einen Tag später fing ich mit dem Streichen der Wohnung an. (Ja, hatte zu dem Zeitpunkt alles vorbereitet, durft vorher schon ein paar Sachen in die Wohnung stellen, packte nebenbei die Umzugskartons und alles was man halt so macht...) War mit dem Streichen tatsächlich an 02.06. fertig und körperlich ko. Hab das alles ohne große Pause gemacht, mir am ersten Tat noch tief in einen Finger mit dem Cuttermesser geschnitten. Aber ich hab mich durchgebissen und das fertig gebracht, weil ich dann ja noch eine Woche hatte um in der alten Wohnung noch den Rest zu verpacken und immer wieder das Auto voll gemacht und selbst Sachen in die neue Wohnung gebracht. Gleichzeitig war ich vorher ständig in allen Möbelhäusern rings rum und hab ein paar neue Möbel gesucht und natürlich auch neue Vorhänge... Am Wochenende vor dem eigentlichen Umzug brachte ich dann den Arbeitstisch mit Monitoren, PC und alles was dazu gehört rüber und baute das schon auf. In der Umzugswoche hatte ich Urlaub. Montag erfolgte die Umstellung der Telekom auf die neue Wohnung, was auch ohne Probleme funktioniert. Allerdings war ich, weil sie sagten ich muss dafür nicht vor Ort sein gerade in einem Möbelhaus. Sie riefen mich an, ich solle es mal kurz testen.... OK wir machten das dann zusammen 90 Min später... Ziemlich spät fuhr ich wieder in die alte Wohnung zurück. Am nächsten Morgen 11.6. verpackte ich noch meine Matratze, packte alles was ich lieber selbst noch transportieren wollte ins Auto und wartete dann auf das Umzugsunternehmen. Obwohl ich selbst schon x mal Sachen zur neuen Wohnung gebracht hatte durfen die von mir noch 67 sehr volle Umzugkartons und die meisten Möbel mitnehmen. Die waren zu siebt und die Wohnung war sehr schnell in den Umzugswagen verladen. Übrig blieb ein Schlachtfeld. Die alte Küche, Flurmöbel und der Esstisch mit den Stühlen blieben zurück, ebenso ein paar Teppiche und die Badmöbel. Nach dem Ausräumen fuhren wir quer duch die Stadt. Die Wohnung füllte sich ziemlich schnell und die Möbel waren auch sehr bald an ihrem Ort. Ein paar Sachen wurden auf den nächsten Tag verschoben, weil sie dazu einen Elektriker brauchten. So war ich ab 15 Uhr wieder alleine und fing an sauber zu machen und räumte auch schon viele Sachen wieder ein, soweit dies halt schon ging.

Am nächsten Morgen trafen wir uns in der alten Wohnung. Dort bauten sie alles ab, was noch in der Wohnung war um das zu entsorgen. Nachdem die Wohnung leer war ging es in der neuen Wohnung weiter. Und dann war es das auch schon. Mittags war ich alleine und die Arbeit für mich fing richtig an. Auspacken, sauber machen, einräumen, neu Plätze finden, wie und da noch was und dann doch wieder anders und alles was ins Bad musste ging zum Teil nicht, weil der Schrank zusammen mit dem Esstisch und den Stühlen erst später gelieft wurden... Also lebte ich noch eine Zeitlang mit ein paar Kartons in der Wohnung, aber das war OK. Meinen Geburtstag feierte ich schon in der neuen Wohnung - hurra. 

Zwei Wochen später, am  23.06. fuhr ich in die alte Wohnung. Da war ich in der Zwischenzeit auch ein paar mal, eine Wohnungsbesichtigung für die Nachmieterin, und zum sauber machen. An diesem 23.06. strich ich die alte Wohnung. Komplett. In 9 Stunden. Ohne Pause. Altbau. 3,50 m hohe Wände. Ohne Hilfe. Mit auslegen von Folie, abkleben und allem was man so macht. Ich war mal Mittags soweit, das ich daran dacht doch aufzuhören, aber dann dachte ich, dann schiebe ich es nur raus und so war ich im FLOW und macht immer weiter und weiter. Um 17 Uhr war ich fertig. Ich machte noch die Farbrolle und Pinsel ect sauber und ließ ein Fenster im Schlafzimmer offen, Rollo unten und die Ritzen offen, damit es in der Wohnung nicht feucht wurde. Wieder daheim merkte ich erst wie kaputt ich war. Dementsprechend schnell schlief ich dann auch... Ein paar Tage später besserte ich noch ein paar Stellen aus, die die Farbe nicht so gut angenommen hatten, war aber so mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Ich räumte dann alles nacheinander aus, putzte nochmal und dann war am 30.06.2024 die Schlüsselübergabe an die Vermieterin.  Das ging alles sehr zügig und angenehm. Ja komisch war es schon, die Wohnung entgültig zu verlassen. Aber der richtig emotionale Moment war schon vorher, als ich damals die ersten Sachen verpackte und anfing in der Wohnung und auch außen alles nochmal zu fotografieren. Es hängen doch auch viele Erinnerungen an die Zeit dort. Die trauigen Zeiten und die mehr als glücklichen Zeiten. All das ist in meinem Herzen und auf vielen Bildern. Eine Zeit die ich nicht missen möchte, einen Ort auch wenn ich froh bin dort weg zu sein, irgendwie immer vermissen werde auf seine ganz eigene Art. Seit dem war ich immer wieder mal dort am Dutzendteich. Zum Spazieren gehen, oder bin morgens vor der Arbeit dort hin gefahren, von dort mit der Straßenbahn zur Arbeit, danach am Dutendteich gesessen und ab und zu mal am Haus vorbei gegangen. Zu gerne würde ich mal sehen wie sich die Nachmieterin da so eingerichtet hat. Werde ich wohl nie erfahren. Sie hat eh länger für den Umzug gebraucht. Als ich Anfang September einmal drüben war, sah alles noch sehr leer aus, jetzt Ende September sah man dass jemand eingezogen ist oder gerade dabei ist. Ja, ich war die Woche dort, als es am Montag noch sonnig war und bin am Dutzendteich entlang gelaufen. Das schöne ist ja, das ich jetzt nur noch die schönen Seiten davon habe.

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