Dienstag, 17. Dezember 2019

Einsamkeit

Der Preis so zu leben wie man ist, ist der teuerste, den man zahlen kann. Jedenfalls empfinde ich das so. Jahrelang hatte ich davon geträumt mein wahres ich leben zu können. Hatte meine Ängste gehabt, aber keine Zweifel. Hatte immer wieder gehofft, das es mit meiner Frau und mir weiter geht, irgendwie. Nur leider hatten sich meine Zweifel dahingehend bestätigt und wir haben uns ja getrennt. Ich wohne jetzt fast zwei Monate in meiner Wohnung. Eingewöhnt habe ich mich da sehr schnell. Aber ich bin da eben leider auch alleine. Sehr alleine. Das macht mir an den meisten Tagen nicht viel aus, Montag bis Freitag bin ich in der Arbeit, zwischendurch hab ich immer wieder Termine. Samstags treffe ich mich bislang immer mit meiner Frau. Wir gehen zusammen einkaufen oder machen gemeinsam Ausflüge. Es ist dann fast so wie früher. Danach bin ich dann meist noch bei ihr, bevor ich wieder in meine Wohnung fahre. Und dann kommt der Sonntag. Und Sonntag ist der schlimmste Tag. Da reallisiert man erst, wie alleine man ist. Was diesen Sonntag besonders schlimm mache war, meine Frau wollte zu mir kommen. Ich war früh aufgestanden, habe die Wohnung in Ordnung gebracht, viel früher als normal zu Mittag gegessen. Dann habe ich mich im Bad zurecht gemacht umgezogen und im Esszimmer den Tisch gedeckt und alles vorbereitet. Dann haben wir nochmals zusagen telefoniert. Sie kommt nicht. Die Gründe dafür waren nicht überzeugend, aber egal. Alles was ich vorbereitet hatte war umsonst. Und ein alternatives Programm hatte ich nun auch nicht mehr. Raus gehen viel flach, weil er stürmte und heftig regnete. So räumte ich halt alles wieder auf, zog mich wieder um und war einfach fertig mit der Welt. Es hatte mich tatsächlich sehr hart getroffen und es zog mich sehr stark nach unten. Es ist schlimm, wenn du ohne Ziel und Plan auf dem Sofa sitzt und dir wieder einmal so richtig bewusst wird, wie alleine du doch bist. Ich habe ja tatsächlich niemanden mit dem ich im RL Kontakt habe. Wir hatten in den letzten Jahren auch nur uns zwei und das rächt sich nun gnadenlos. Und Freunde oder Bekannte zu finden ist jetzt auch nicht leicht, zumindest nicht für nicht, ich habe da kaum mehr Erfahrung darin. Und wo auch kennen lernen? Nun ich will nicht alleine bleiben zumindest sich ich jemanden für eine Freundschaft, jemanden mit dem man einfach quatschen kann, etwas gemeinsam unternimmt. Mehr soll es im Moment auch gar nicht sein.

Sonntag, 17. November 2019

Die erste Woche wieder in der Arbeit

Die Zeit des Urlaubs, wenn man ihn so nennen mag nach all dem Umzugsstress ist schnell vorbei gegangen. Vieles ist mittlerweile verräumt und die Kartons sind etwas weniger geworden. Das Leben 24/7 hat begonnen und es war keine große Umstellung für mich, war es doch alles noch im Urlaub passiert.

Sonntag Abend legte ich mir alles zurecht, was ich am nächsten Tag brauen würde. Ja, ich befürchtete, dass ich doch etwas nervös sein könnte und dann Hektik auf käme, die ich vermeiden wollte. Aber ich war am nächsten Morgen ganz ruhig und fuhr eher mit einem sehr freudigem Gefühl in die Arbeit. Ich parkte noch auf meinem alten Parkplatz und dann lief ich wie immer zum Büro. Ich begrüßte die Kollegen mit einem Guten Morgen und begab mich zu meinem Schreibtisch. Nun es war alles wie immer. Es gab kein herzlich willkommen oder sonst etwas, nein es verlief alles wie sonst auch. Auch als die anderen Kollegen nach und nach eintrafen war alles wie immer, nur dass sie mich halt mit Frau oder Andrea ansprachen. Ich gab dann in der Personalabteilung mein Meldebescheinigung ab. Auch auf dem Weg dort hin und zurück war alles ganz normal, bis auf dass mir nun von allen männlichen Kollegen die Türen aufgehalten wurden. Etwas, an dass ich mich wirklich erst noch gewöhnen muss. Aber schön so und ich bin, auch wenn es einfach typisch fränkisch nüchtern ablief total froh und glücklich darüber, dass es so gelaufen ist. Abends auf dem Weg zurück zum Auto regnete es und die Sonne ließ zwei schöne Regenbogen erscheinen. Ich habe das als Zeichen aufgefasst, dass tatsächlich alles gut ist, so wie es ist. Ich spürte eine totale Erleichterung und Freude ihn zu sehen und ich stieg sehr entspannt in mein Auto ein.

Ich fuhr nicht direkt nach Hause, sondern kauft unterwegs noch einen Wohnzimmertisch. Der Mitarbeiter der Warenausgabe fragt, als er den Karton brachte, wo mein Auto stehe und legte den Tisch dann in mein Auto. Wow - wie schön es doch sein kann.

Die nächsten Tage verliefen genau so angenehm und normal. Am Dienstag hatte mein neues Krankenkassenkärtchen seinen ersten Einsatz bei der Grippeimpfung beim Betriebsarzt.

Nun sind bereits zwei Wochen in der Arbeit vorüber. Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich habe in der Zwischenzeit auch eine paar der Geschäftspartner mit denen ich es so zu tun habe informiert. Das war alles sehr easy und total entspannt. Es war auch, weil ich selbst mittlerweile in der Beziehung total entspannt bin ganz einfach für mich. Ich hätte es vorher nie geglaubt, gehofft ja. Nun seit dieser Woche habe ich auch mein neues Bankkärtchen und gestern kam auch die neue Kreditkarte. Bei meiner Versicherung für Haftpflicht ect. war ich auch und ganz erfreut, das es für sie kein Problem war auch hier schon meinen Vornamen zu ändern. Gleich ist bei allen, dass sie, wenn das Verfahren los gegangen ist etwas haben wollen, spätestens jedoch, wenn ich offiziell meine Vornamen und Geschlecht ändern konnte. Klar, hätten die von mir sowieso bekommen. Es muss schon alles dann auch richtig sein, das ist es jetzt ja noch nicht ganz, aber ich arbeite daran. Bei meiner Therapeutin war ich auch, da wäre ich eigentlich durch und müsste versuchen eine langzeit Therapie zu bekommen. Ganz aufhören möchte ich nicht, auch wenn ich es nicht nötig habe aber andererseits tut es ganz gut über alles reden zu können und zu wissen dass da jemand ist, der sich damit aus kennt.

Nach den letzten beiden Besuchen bei der Logopädin bin ich jedes mal mit einem so guten Gefühl nach Hause gefahren, weil sie mit mir so zufrieden war. Neben der Stimme freut mich besonders, dass sie gesagt hat, dass sie mir bei Mimik und Gestik nicht beibringen wird, weil das alles schon da ist und ganz natürlich ist. Oh das ist so schön. So ein Feedback bekomme ich ja sonst gar nicht zu hören und da freut es mich ganz besonders, weil das je etwas macht, über das man nicht nachdenkt sondern es ist einfach da. Und wenn das dann so ist wie es sein soll, was will ich mehr?

Sonntag, 3. November 2019

Umzug

Am 15. Oktober bekam die Schlüssel für die neue Wohnung. Ich hatte im Auto eine ganze Menge Putzzeug und macht mich, nachdem die Tochter der Vermieterin gegangen war daran die Wohnung zu  reinigen. Nicht, dass sie nicht sauber war, war ich musste das alles selbst nochmal machen, damit ich mich darin auch richtig wohl fühlen kann. Die nächsten Tage verbrachte ich damit sauber zu machen und meine Sachen in die Wohnung zu transportieren.
In der Nacht von Donnerstag auch Freitag wachte ich auf und machte mit Gedanken um meine Waschmaschine, hatte im Auftrag doch gestanden, dass die nur angeschlossen wird an Standardanschlüsse. Ich war mir unsicher, weil die Maschine, die in die Küche kommen sollte einige Meter vom Wasseranschluss stehen sollte. Ich machte Fotos davon und fuhr am Freitag Vormittag zum Elektromarkt und fragte nach. Dort teile man mir mit, dass die Kollegen die Maschine in diesem Fall nicht anschließen würden. Zum Glück konnte ich den Kauf Rückgängig machen. Nun stand ich etwas unter Druck, da die Maschine eigentlich am Montag kommen sollte. So fuhr ich in ein Fachgeschäft, zeigte die Fotos und wo die Maschine hin sollte. Dort sagte man mir, dass dies für ihren Monteur kein Problem wäre, Verlängerungen hätten die eh immer mit dabei. So bestellte ich meine Waschtrockner dort. Und zu meiner großen Freude konnte der auch am Montag geliefert werden.
Am Montag, den 14. Oktober kam das Schlafzimmer und mittags dann der Waschtrockner. Der wurde schnell dort aufgebaut, wo ich ihn haben wollte und dann bekam ich ihn kurz vorgeführt und die Funktionen erklärt. Ich war froh, dass das alles so gut klappte, denn ich wollte schnellst möglich alles meine Sachen waschen, da ich das ja vorher nicht konnte da ich die Sachen heimlich gekauft hatte bzw meine Frau später diese nicht sehen wollte. Nun an diesem Tag fing ich nicht zu waschen an, das wollte ich am Tag darauf machen. Als ich am nächsten Tag die erste Wäsche in der Maschinen  hatte, zeigt sie an, dass sie kein Wasser bekommen würde. Ich war leicht verzweifelt und rief dann im Geschäft an. Dort sagte man mir, dass man versuchen würde den Monteur zu erreichen und sie nicht versprechen könnten, das dieser noch am selben Tag käme. Sonst erst am Donnerstag, weil sie Mittwochs geschlossen hätten. Wie froh war ich, als der Monteur, dessen Telefonnummer ich bekommen  hatte, sagte, dass er mittags kommen könne. Ich solle aber schon mal nach dem Hauptwasserhahn suchen, weil er am Wassereinlass ein Ventil tauschen müsse, das wohl durch das zuschrauben am Vortag zu gemacht hätte. Das kommt wohl bei alten Teilen vor. Ich machte mich also auf die Suche in meiner Wohnung. Im Bad fand ich so einen Absperrhahn, aber der war nur fürs Badezimmer. Daher suchte ich in der Küche alles ab, fand aber nichts. Das teilte ich auch dem Monteur mit. Der meinte er kommt trotzdem und schaut es sich an. Vielleicht kann er ja was machen. Ich rief dann auch bei der Vermieterin an, die sich bei ihrem Haustechniker kundlich machen musste und versprach mich umgehen zurück zu rufen. Dann kam auch schon der Monteur. Er fand natürlich auch nichts und sagte, man muss unbedingt den Haupthahn für ca. 10 Minuten abstellen. Dann rief die Vermieterin an und sagte, der Haupthahn befindet sich im abgesperrten Kellerteil. Sie könne das Wasser ohne Vorankündigung nicht einfach abstellen lassen und das hat eine Vorlaufzeit zwischen 1,5 und 2 Wochen. Ich war total geschockt. Aber was wollte ich machen. Mein Monteur fuhr also wieder. Als ich alleine war fing ich an zu heulen. Zwei Wochen  nicht waschen können, dann wäre der Urlaub vorbei und ich brauchte doch meine Sachen. Verzweifelt rief ich meine Frau in der Arbeit an und heulte am  Telefon. Sie versuchte vergeblich mich zu beruhigen. Während wir telefonierten rief die Vermieterin an und sagte, das ihr Monteur doch heute in ca. 20 Minuten kommen könne. Ich rief also wieder meinen Monteur an und er kam tatsächlich wieder zurück. Dann kam auch der Monteur der Vermieterin und stellte das Wasser ab. Nach 7 Minuten war alles erledigt. Das alte Ventil war getauscht. Ich war so unendlich glücklich, dass das nun doch noch geklappt hatte. Was für ein Wechselbad der Gefühle... Nun dann fing also der Waschmarathon an.... Ich verbrachte die nächsten Tag im Einräumen, einkaufen von verschiedenen Dingen die mir noch so fehlten, und zog dann am Sonntag, den 27.10. endgültig in die  neue Wohnung. Der Tag in meinem alten Zuhause war der schlimmste Tag in meinem Leben für mich, weil ich ja nicht nur mein Zuhause sondern auch meine Frau verlassen musste. Wir beide heulten an diesem Tag um die Wette, aber es gab leider keinen anderen Weg für uns. Hoffnungsfroh stimmt mich nur, dass wir uns freundschaftlich trennen und das mir meine Frau beim Umzug und auch sonst sehr viel geholfen hat. Aber dennoch ist diese Trennung sehr sehr schmerzlich für uns beide. 
Dann war sie also da die erste Nacht alleine im neuen Zuhause. Gleichzeitig war dies auch der Tag eins im neuen Leben als Frau. Glück und Trauer liegen so nah beisammen. Gut geschlafen habe ich nicht, aber das lag hauptsächlich daran, dass im Schlafzimmer noch alles nach den neuen Möbeln roch. Mittlerweile ist dies fast weg.

Outings in der Firma

Nachdem ich nun die Wohnung gefunden hatte und soweit alles in die richtigen Bahnen gelenkt habe wurde es an der Zeit, die Firma und die Kollegen zu informieren. Das ist gewiss kein leichter Schritt, nur was bleibt einem anderes übrig, muss man doch sein Geld verdienen. Unsereins muss ja diesen Schritt tun. Etwas eigentlich privates nach außen tragen. Es gibt andere Dinge die du haben kannst oder sein kannst, aber es kann privat bleiben, aber wenn du endlich ganz offen so leben willst, wie du bist, bleibt nur diese Möglichkeit. Ich habe mir lange Zeit keinen großen Kopf darüber gemacht, wie ich es tun würde. Klar, ich habe bei anderen gelesen oder um Rat gefragt, aber das erst kurz bevor ich es machen wollte. Nun ich bat zuerst unseren Betriebsrat um ein Gespräch. Das führten wir dann zu dritt, mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden und der Antidiskriminierungsbeauftragten. Es war ein sehr schönes und langes Gespräch. Die Kollegen sicherten mir Vertraulichkeit bis zur offiziellen Verkündung vor den Kollegen zu uns sicherten mir auch ihre volle Unterstützung zu. Am nächsten Tag informierte ich unseren Geschäftsführer Personal. Auch mit  ihm hatte ich ein sehr angenehmes und langes Gespräch. Auch  hier erhielt ich die volle Unterstützung. Wir vereinbarten, am nächsten Montag die Abteilungen, mit denen ich täglich persönlichen Kontakt habe zu einer Versammlung in einem größeren Raum einzuladen. Ich war nach diesem Treffen schon einmal sehr sehr erleichtert. Ein großer Teil des Druckes, der noch auf mir lag war abgefallen. Der Rest der Woche verlief ganz normal. Zuhause packte ich weiter meine Sachen und entsorgte meine alte Kleidung zu  großen Teilen. Das Wochenende verlief normal und auch in der Nacht von Sonntag auf Montag konnte ich für meine Verhältnisse gut schlafen. Dann kam der Montag. Es waren ca. 50 Kollegen eingeladen, wie ich der Einladung in unserem Mail System entnehmen konnte. Die Veranstaltung solle nach der Mittagspause sein. Eine halbe Stunde davor informierten der Personalchef und ich meinen unmittelbaren Vorgesetzten. Auch hier gab es keinerlei Probleme. Ich war schon mal sehr erleichtert. Den ganzen Vormittag rätselten die Kollegen, worum es wohl in der Versammlung gehen sollte.  Es gab die wildesten Gerüchte. Gerne hätte ich die Kollegen beruhigt, aber das ging ja nicht. Dann war es soweit. Wir gingen in den Schulungsraum. Nach und nach kamen die Kollegen, es waren ca. 40. Es war lustig zu beobachten, wie sie neugierig schauten, da ich ganz vorne mit beim Geschäftsführer war und entspannt auf einem Tisch saß. Ja, es war tatsächlich so, das ich so ruhig und entspannt wie selten zuvor war, auch wenn ich den Kollegen gegenüber treten musste. Der Geschäftsführer übernahm den ersten Teil. Er machte das wirklich sehr gut und ich merkte, dass er sich in das Thema für dass ich im einiges ausgedruckt hatte eingelesen hatte. Und dann kam ich dran. Nun es war total ruhig in dem Raum und ich fing an zu reden. Ich hatte mir nichts zurecht gelegt und machte das völlig frei. Dabei beobachtete ich auch die Kollegen. Und ich muss sagen, es tat so gut ihre Reaktionen zu sehen. Ich redete wohl so ca. 20 Minuten und am Schluss gab es viel Applaus und auch einige Umarmungen von den Kolleginnen für mich. Das tat unglaublich gut. Nun war es also endlich raus. Der große Druck war endlich weg. Ich sagte auch den Kollegen, dass ich bis Mittwoch noch als Mann in die Firma komme und nach dem Urlaub Anfang November nur noch als Frau.
Am nächsten Tag unterhielt ich mich nochmals mit den Kollegen vom Betriebsrat. Sie berichteten mir von ausschließlich positiven Reaktionen. Viele bewunderten wohl den Mut das öffentlich zu machen. Aber für mich hat das nichts mit Mut zu tun. Was anders hätte ich den tun können? Es war eine Notwendigkeit. Aber ich bin trotzdem sehr sehr froh, dass das so gut gelaufen ist und hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt. Die letzen drei Tage als Mann in der Arbeit liefen jedenfalls schon mal genau so wie sonst auch. Als ich dann am Mittwoch das Büro zum letzen mal als Mann verließ, hielt ich an der Bürotür kurz inne, bis ich den Schritt aus der Tür nahm. Ja es war ein seltsamer Moment, dieses letze Mal nach so langer Zeit. Aber es gibt ja einen neuen Anfang.

Freitag, 13. September 2019

Trennung und ein neuer Anfang

Wie fange ich jetzt an? Ist schwierig wie das Leben. Ich versuch es einfach mal so:

Mein große Befürchtung seit sehr langer Zeit war ja, dass sich meine Frau von mir trenn wird, wenn ich mit der Transition anfange und als Frau lebe. Ich hatte ihr ja im Juni mitgeteilt, dass ich die Hormone nehme. Auch das ich meine Bart dauerhaft entfernen lasse wusste sie. Trotzdem sind wir nochmals zusammen in den Urlaub gefahren und ich hatte sogar den Eindruck und die leichte Hoffnung, dass wir doch um eine Trennung herum kommen. Nun ich nehme mittlerweile die Hormone ja schon eine ganze Zeit lang und sie machen zum Teil ihre Sache ganz gut. Und so sagte ich ihr vor 2 Wochen, dass ich es langsam in der Firma sagen müsse, weil es in kürze ja sowieso sichtbar wird. Was folgte war ein ganz und gar traurige Abend. Das Ergebnis war, dass wir uns nun doch endgültig trennen und ich aus unserm Haus ausziehen werde. Das ganz war erstaunlich ruhig und ohne große Tränen verlaufen. Wir wollen uns ja auch nicht im Bösen trennen. Ich war trotz aller trauer doch auch erleichtert, da nun in Absehbarer Zeit endlich das ganze Versteckspielen aufhört. Die nächsten Tage waren dennoch so, dass ich in der Arbeit und zuhause nicht viel zustande gebracht habe. Dieser Zustand dauerte eine ganze Woche lang. Dann riss ich mich zusammen und überlegte was ich machen könnte. Ich könnte eine Wohnung kaufen. Ich fand auch im Internet ein paar, die vielleicht in Frage kommen könnten. Ich überlegte aber, ob das sinnvoll ist. Ich kann mir im Job ja auch nicht hundert prozentig sicher sein, das ich bleiben kann wenn ich mich geoutet habe. Dennoch machte ich einen Beratungstermin mit meiner Bank aus, einfach um zu sehen, ob das so klappen könnte wie ich mir das so vorgestellt habe. Dann suchte ich am Donnerstag letzer Woche im Internet auf verschiedenen Portalen nach einer Mietswohnung in Nürnberg. Obwohl es doch einige im Angebot gab, gefiel mir nur eine. Ich schrieb also eine Mail und bat um einen Besichtigungstermin, den ich für den Samstag bekam. Am Freitag hatte ich mir frei genommen und ging am Vormittag zur Bank. Das Beratungsgespräch dauerte ziemlich lange, aber ich wusste danach, das es mit der Finanzierung kein Problem geben würde. Das beruhigte mich schon mal, falls ich denn keine Wohnung zum mieten bekommen würden, hätte ich eine alternativer Möglichkeit. Am Samstag dann sah ich mir am Vormittag die Wohnung an. Das sind 63 qm in einem alten Haus, direkt an einem Nürnberger See. Einfach eine tolle Lage mit S-Bahn, Straßenbahn und Buslinien in unmittelbarer Nähe und dennoch ruhig gelegen. (Bis auf ein paar Großveranstaltungen in der Nähe, aber das ist kein Problem an diesen Tagen einfach nicht zuhause sein oder mitmachen...) Die Wohnung gefiel mir sehr gut und so sagte ich der Vormieterin, dass ich die Wohnung gerne übernehmen möchte. Die freute sich, dass sie einen Nachmieter gefunden hatte und nahm die Wohnung aus den Internetportalen heraus. Ich schickt am Sonntag die ersten Unterlagen zum Vermieter und am Donnerstag erhielt ich die telefonische Zusage für die Wohnung. Ich konnte es selbst kaum glauben, dass das so schnell gegangen war. Nun vielleicht war das ein gutes Zeichen, dass nun alles gut und richtig wird. Ich hoffe es jedenfalls sehr. Die Wohnung kann ich mit Stellplatz Mitte Oktober haben. Also beginnt nun die Zeit der Suche nach allem was ich so in und für die neue Wohnung brauche, nämlich so gut wie alles. Mein Plan ab dann ist, dass ich vor dem Umzug noch in der Firma mich oute, mir für den Umzug Urlaub nehme und danach als Andrea zur Arbeit gehe. Die Behördengänge mache ich der Einfachheit halber ein letztes mal noch in meiner männlichen Rolle, aber danach ist dann endgültig Schluss. Es beginnen nun also viele letzte Tage, gefolgt von vielen neunen zum erstem mal. Aber das wird auch eine sehr spannende Zeit werden. Ich freue mich schon darauf und hoffe sehr, dass es so wird, wie ich es mir wünsche.
Am Sonntag Nachmittag treffe ich mich mit der Vormieterin in der Wohnung, wo wir noch ein paar Sachen besprechen werde und ich die Wohnung auch ausmessen kann.

Montag, 12. August 2019

Wohin?

Könnte
Müsste
Sollte
Wollte
Das Beste!
Das Beste?
Gewissen
Liebe
Angst
Frust
Hoffnung
Gewissheit
Traum
Realität
Erwartungen
Sorgen
Alter
Zeit
Zeitpunkt
Verpassen
Unruhig
Depremiert
Glücklich
Einsam
Seelenschmerz.

Keine Hand die mich hält.

Kein Netz das mich fängt.

Kämpfen ohne aufzugeben.

Motivation finden in der Dunkelheit

Eine Hand die mich hält. Du.

Seelenqualen

Ich vermisse Dich so sehr.

Und kann selbst nicht mehr.

Die Zeit ist reif. Überreif. Überfällig.

Wann? Wann? Wann?

???

Geduld ist, was ich zu wenig und doch viel zu viel hab.

Samstag, 10. August 2019

Stimmtherapie

Gestern war ich wieder bei meiner Stimmtherapie. Ich hatte letzte Woche dort echt Probleme, ein paar Sachen wollten einfach nicht funktionieren, egal wie ich mich anstrengte. Das hat mich dann mehr frustriert als es sollte. Aber es hat mich auch angespornt zum üben und ja, ich hab es zuhause irgendwann hinbekommen. Und ich habe jede Gelegenheit zum Üben genutzt. Was mich letze Woche dort leider auch blockiert hat war, dass eine Praktikantin dort mit anwesend war. Eine Situation die mich dummerweise total blockiert hat. Die einfachsten Sachen wollten nicht mehr klappen. Und wie erfreut war ich, als ich die Praktikantin gestern wieder vor der Tür wartend gesehen habe. Ich dachte mir erst bitte nicht. Aber es kam total anders. Denn diesmal hörte sie nicht zu, sondern sie durfte die Stunde mit mir machen. Sie selbst hat eine ziemlich tiefe weibliche Stimme und weil sie nicht nur zusah und zuhörte, sondern das mit mir zusammen machte war das für mich total entspannend. Alles klappte, meist sogar auf Anhieb. Auch die Töne langsam nach oben über 7 Stufen ging problemlos. Und so hatte ich plötzlich total viel Spaß an der Sache und freute mich über jede gelungene Übung. Das dumme an mir ist, wenn ich merke, dass es klappt, dann fange ich zu lachen an und das in der Übung... Na ja, wir nahmen es mit Humor. Heute habe ich auch zum Ersten mal richtige Sätze sprechen dürfen. Wie machten es aus dem Singen der Geläufigkeitsübung heraus, dann stellte die Praktikantin in diesem Rhythmus eine Frage, auf die ich in diesem Rhythmus antworten musste. Der Übergang von der gesungenen Geläufigkeitsübung zum Sprechen ist ziemlich schwierig, aber es hat für den Anfang ganz gut geklappt. So fuhr ich am Ende der Stunde mit einem richtig guten Gefühl nach Hause...

Donnerstag, 8. August 2019

Wie lange noch?

Jeden Morgen der selbe Trott. Aufstehen, meine zwei Pillen in den Mund, Frühstückstisch decken, mit der Frau Bad tauschen, Frühstück, zur Arbeit fahren.... Immer gleich. Jeden Morgen im Bad vor dem Spiegel stehen, Veränderungen suchen. Hoffungen, Wünsche, Träume in meinen Augen sehen. Ein Funke der sprüht wenn ich Kleinigkeiten wahr nehmen. Und Traurigkeit, weil alles so langsam geht, weil das Gesicht so männlich wirkt, weil die Haare nicht sind und wollen wie ich will. Weil so viele Haare im Sieb bleiben und auf dem Fußboden und den Bandläufern liegen. Weil das Haar oben Licht ist. Weil trotz schlanker Statur die Schulter breit wirkt. Weil von der Fettumverteilung nicht zu sehen ist, sondern nur ein Kugelbauch. Weil ich an meine Frau denke, der es nicht gut geht, weil sie damit nicht zurecht kommt und nun auch noch um ihre Mutter Angst hat. Weil wieder alles zusammen kommt. Weil das Stimmtraing schwer ist und ich zu wenig üben kann.
Überhaupt üben. Es wird trotz all meiner Ausflüge schon ein wie ein Sprung ins kalte Wasser. Aber ich fürchte mich nicht davor, im Gegenteil, ich brenne darauf. Ich will endlich die Maske abstreifen und raus. Manchmal ist meine Anspannung so groß, dass ich am liebsten schreien möchte. Es hinaus schreien in die Welt: seht her, hier bin ich. Hier ist Andrea. Und dann siegt sie doch wieder, die Vorsicht, die sagt warte noch ein paar Wochen. Es wird alles gut.


Dienstag, 6. August 2019

4 Monate Hormone

Manchmal fragt man sich, wohin die Zeit verrinnt...

4 Monate. Tatsächlich schon so lange. Was ist passiert seit dem letzten Post?
Nun Änderungen sind weiter schleichend. Nichts geht über Nacht, auch wenn ich oft vor dem Spiegel stehe und suche. Morgens, wenn ich im Bad mit nassem Gesicht stehte, dann erkenne ich etwas, was mir gefällt. Leider ist das im Laufe des Tages nicht mehr so. Wäre auch zu schön.

Ansonsten war ich tatsächlich mit meiner Frau nochmal im Urlaub auf Mallorca. Es gab Zeiten, an denen hätte ich daran nicht zu denken geglaubt. Ob es falsch war das zu tun oder nicht, mag dahin gestellt sein. Mir tat es gut. Leider war es klimammäßig nicht angenehm. Es war heiß und es hatte eine extrem Luftfeutigkeit. So war jede, wirklich jede Bewegung eine große Anstrengung. Aber zum Schwimmen sind wir dennoch gekommen, jeden Tag ausgiebig. Das Wasser war auch extrem warm mit 29 Grad. Aber weil man so aufgeheizt war, als man im Wasser war, war es tatsächlich etwas kühl. Verrückt...

Ich habe im Wasser festgestellt, dass sich das Meer hervorragend für die Stimmübungen geeignet hat, weil duch das Meeresrauschen der Wellen meine Töne sozusagen unter gingen. Und noch eine einzigartige Erfahrung habe ich gemacht:
Meine kleinen konnten mit den Wellen wippen...  Vielleicht lächelt Ihr darüber, für mich war das eine wunderbare Erfahrung. Vielleicht das beste seit langem, weil ich bin ja leider sehr ungeduldig...

Was hat sich sonst noch verändert?
Die Haare an den Armen wachsen nur noch ganz langsam. Zumindest 99,9 Prozent davon. Habe ich sie mir vor ein paar Wochen noch täglich rasiert reichen jetzt ein paar Tage. An den Beine wird es auch langsam besser. Auf dem Kopf wird leider nichts besser, mir fallen sie immer noch stark aus. Das betrübt mich schon ziemlich...
Das Gesicht? Ich kann es nicht erkennen. Wie gesagt, morgens noch am ehesten.
Kälteempfindlichkeit - ist oft schlimm. Ich friere selbst bei normal Temperaturen. Wir wird schon bange wenn das bleiben sollte, das wird kein guter Winter...
Emotionale Änderungen? Nun ich hab es am Samstag fertig gebracht, 30 Min auf dem Klo zu heulen. Es gibt schöneres.
Geschmacksempfinden: ich hab gestern festgestellt, das mein alkoholfreies Pils, das ich seit Jahren trinke ziemlich bitter schmeckt und gar nicht gut riecht. Ja, für mich war beides neu, denn seit sehr vielen Jahren kann ich kein Bitter schmecken. Nicht das es mir gefehlt hat (jedes Bier hat für mich wie Malzbier geschmeckt) aber es ist erstaunlich, das ich es jetzt wieder schmecke.

Bartelillustration mit IPL wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Also genau das womit ich angefangen habe... Die KK zahlt eine Laserepilation, ja, aber erst nach stationärer Behandlung = OP. Dann liegen alle Gutachten ect vor. Wenn das noch nicht der Fall ist, wie bei mir, braucht es also alle Unterlagen und die Erfüllung aller Voraussetzungen wie für die GAOP.
Also, das alles dauert und kostet. Und bis ich einen Hautarzt gefunden habe, der das mit der Kasse abrechnet und einen Termin habe dauerte einfach auch wieder 3 Monate. Bis dahin war ich 4 Mal beim IPL. Da ich eh nicht so viel Bart habe wird's ab da eh sehr kahl im Gesicht, dann kommen zwar die inaktiven hoch, aber der Schminkaufwand wird immer weniger.
Der Nachteil ist, es kostet halt viel Geld. Ich hab aber nach einer Alternative gesucht und gefunden. So gehe ich nächste Woche zum IPL und hab am nächsten Tag ein Beratungstermin zum Lasern. Wenn das was wird, spart es einiges und soll auch noch besser sein. Ich teste das Mal.
Freitag ist wieder Stimmtherapie. Ich hoffe, es läuft besser wie letzte Mal. Ich hatte ja im Urlaub und in den Tagen zuvor geübt. Aber ich hatte diesmal kein gutes Gefühl danach. Vielleicht lag es daran, das eine Praktikantin mit dabei war. Das hat mich ziemlich blockiert und ich war einfach nicht frei für die Übungen.

Montag, 5. August 2019

101 Tage Hormontherapie

Nun ich schreibe kein Hormontagebuch, auch wenn ich ab und an davon berichte. Richtig neues gab es bislang nicht. Es geht immer noch sehr langsam und ich glaube, es wird auch nicht schneller werden. Egal, wichtiger ist, dass sich etwas tut.
Außer den Hormonen habe ich ja auch die erste Laserepillation gehabt. Nun das ist keine ganz angenehme Sache, aber ganz so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe ist es auch nicht. Es fühlt sich fast an, als schlägt dir jemand auf eine kleine Fläche ins Gesicht, dabei wird es kurz sehr heiß und trotz Schutzbrille ziemlich hell. Das ganze dauert nicht lange und das Schmerzempfinden ist nicht an allen Stellen gleich. Und das Gel, das man drauf bekommen hat kühlt auch ganz gut. Die nächsten Tage fühlt es sich an wie nach einem Sonnenbrand. Ich hatte eine ganz gute Salbe dafür und Cool Packs sind auch ganz gut.
Das nàchste was ich jetzt schon drei Mal gemacht habe ist das ich zur Stimm- und Sprachtherapie gehe. Die Heilmittelverordnung dazu habe ich von meinem Psychologen bekommen... Mit leichten Übungen lerne ich nun langsam mit meiner Weiblichen Stimme zu sprechen, was noch nicht einfach ist. Gerade weil man sich normal überhaupt keine Gedanken macht, wie man spricht und nun das alles neu lernen muss... Danach beißt es alleine weiter üben, was in meinem Alltag nicht ganz so einfach ist aber ich mache das sooft es eben geht...
Ja, was mach ich denn noch so:
Nach vielen Versuchen hab ich es tatsächlich letzte Woche geschafft, ein neues Passbild machen zu lassen. Einmal bin ich vor dem Termin bei meiner Therapeutin durch die Fürther Innenstadt gelaufen und hab ein Fotostudio gesucht. Ich habe keines gefunden... Dann habe ich drei weitere Anläufe gehabt, an denen es viel zu warm war. Und dann endlich bin ich dich noch ins Einkaufscenter gekommen. Es war auch warm, auf dem Parkplatz, wo ich mich umgezogen und hergerichtet habe waren dann noch zwei Buden mit Kirschbauern und zwei Wohnmobile wo gerade die Insassen auch da waren. Aber ich habe dann noch einen Platz für mein Auto gefunden wo ich mich nicht ganz so auffällig umziehen konnte. Ja, ein Doppelleben ist total anstrengend und stellt einen immer wieder vor große Herausforderungen. Nun im Fotoland verlief alles ganz normal. Keine komischen Blicke oder irgendwas. Warum auch. Ich fand das total schön. Da die Entwicklung der Bilder etwas dauerte bin ich noch ein wenig durchs Einkaufscenter gegangen, allerdings ohne etwas zu kaufen... Kommt nicht oft vor...
Die Fotos habe ich gebraucht, weil ich ein neues Krankenkassen Kärtchen mit dem neuen Bilde haben wollte, den Namen kinnte ich noch nicht ändern lassen. Und dann habe ich den Ergänzungsausweis bestellt.. Ich weiß zwar nicht, wann ich den genauen werde, aber ihn erst zu bestellen, wenn ich endlich richtig als Frau lebe ist mir zu spät.
Mein Plan für die nächste Zeit ist jetzt, und das kann ich nicht beeinflussen zu sehen ab wann ich die körperlichen Veränderungen nicht mehr verstecken kann es in der Firma zu sagen. Das Beste wäre natürlich dass ich dann mit den Stimm-und Sprachtherapie soweit wäre, dass ich auch gleich richtig spreche. Das wäre also der Idealfall.

Mittwoch, 19. Juni 2019

Eine Woche

Nun ist es seit einer Woche raus, dass ich es meiner Frau gesagt habe. Seit dem ist vieles anders geworden und vieles ist doch gleich geblieben. Ja, wir reden noch zusammen, schlafen im selben Schlafzimmer und leben ganz normal. Aber sie ist sehr sehr niedergeschlagen, alles ist ihr egal. Wir machten vieles gemeinsam wie immer, zum Beispiel unseren Garten draußen oder wenn wir bei ihrer Mutter oder meinen Eltern am Wochenende waren, da hätte ein außenstehender überhaupt nichts gemerkt, so gut spielt sie ihre Rolle. Und ich? Ja ich spiele bis zu einem bestimmten Grad mit. Von mir aus sollte sie ja auch bei mir bleiben. Ist ja immer noch mein Wunsch. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht schon die nächsten Schritte anschieben würde. So habe ich gestern meinen ersten Termin für die Bartentfernung  ausgemacht. Meine Hautärztin hatte das im Februar bei der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung schon angesehen und alles notiert. So und nun darf in zwei Wochen  hin. Einerseits freut es mich, dass das los geht, denn der Bart stört  mich schon mein ganzes Leben, also seit er damals zum wachsen an fing. Dann ist da aber auch eine klein Furcht davor, dass das ganze ziemlich weh tun wird. Mein einziger Vorteil ist, es wird ja gelasert, dass ich ganz schwarze Barthaare haben. Da sollte diese Methode einen guten Erfolg haben. Leider dauert die ganze Prozedur 10 bis 11 mal. Da man das nur einmal im Monat machen kann, wird es somit ein Jahr dauern. Eine lange Zeit, aber ok, wenn er dann weg sein sollte hat es sich gelohnt. Sollten da dann doch wieder Haare kommen, oder auch anders farbige, dann muss wohl doch noch die Elektroepilation ran. Und das dauert dann auch nochmal... Aber ich bin im Moment noch ganz zuversichtlich. Fragt mich also in einem Jahr noch mal.

Seit gestern habe ich auch ein neues Spielzeug. Ich hatte die letzten Monate immer das Problem, dass sich meine Haare gekräuselt haben und dann auch noch anfingen, sich und da besonders hinten, unten nach außen zu rollen. Also gerade Haare waren gar  nicht mehr möglich. Also mir hat es jedenfalls so nicht mehr gefallen. Und so habe ich mir gestern einen Haarglätter gekauft. Das habe ich auch gleich zuhause ausprobiert. Ich habe das ja noch nie in meinem Leben gemacht, aber dafür war ich wirklich begeistert. Ein paar mal durch die Haare und schon gab es die Wellen nicht mehr. Und das hielt den ganzen Abend und war heute morgen nach dem Aufstehen immer noch so. Nach dem Haare waschen waren sie natürlich wieder da. Und so habe ich den Haarglätter vorhin wieder benutzt. Ich hoffe, das hält für eine gewisse Zeit. Vielleicht ja bis heute Abend? Da habe ich allerdings meine Zweifel, weil die Haare noch relative kurz sind für lange Haare und somit leicht auf der Kleidung aufstoßen und sich dadurch dann wellen. Aber vielleicht klappt es ja doch... So kurze Woche, nur noch heute Arbeiten, dann zum Sport. Bin schon gespannt wie die nächsten 4 Tage dann so laufen.

Freitag, 14. Juni 2019

Das war es dann

778 Tage hoffen, bangen, Angst und immer wieder Depressionen, Ausbruchsversuchen, des hinauszögerns, des sich einredens es wird schon, war es gestern an der Zeit, dass ich meiner Frau endlich gesagt habe, dass ich nicht mehr so als Mann weiterleben kann es. Es war der immer befürchtet schwere Abend. Es kamen die selben Beschuldigungen wie schön die Male zuvor. Aber es ging seltsam ruhig zu. Nicht schön. Sie wird jedenfalls den Weg nicht mitgehen und will klare Verhältnisse und die Trennung. Das tut weh nach so vielen Jahren, wenn plötzlich nichts gutes mehr an dem gesehen wird, was war.
Nun gut, es ist wie es ist. Mir ist furchtbar zumute. Ich bin extrem traurig und niedergeschlagen. Sie ist doch meine große Liebe. Wir sind schon so lange zusammen, sind durch dick und dünn gegangen, haben meist die gleichen Vorstellungen und Träume. Wir haben selten gestritten und eigentlich kommt keine ohne die andere aus. Und trotzdem geht es auseinander und beide sind totunglücklich. Wie kann das sein? Warum zählt der Mensch plötzlich nicht mehr?Sie wirft mir vor, sie all die Jahre hintergangen zu haben. Ich hätte es ihr von Anfang an sagen müssen. Wann den? Was denn? Etwas das ich nicht verstanden habe? Etwas zu dem ich selbst nicht stehen konnte. Etwas über das ich lange keine richtigen Informationen hatte? Etwas von dem, wovon ich lange geglaubt habe, es geht nur mir so? Etwas, von dem von dem ich geglaubt hatte es geht vorbei, oder von dem ich dachte, dieses Geheimnis nehme ich mit ins Grab? Diese Sichtweise ist einfach zu einfach. Aus ihrer Sicht mag da etwas dran sein, aber ich kann mir selbst nichts vorwerfen. Was hätte es denn gebracht etwas von dem ich selbst fast nicht wusste zu sagen? Ich musste mich doch selbst erst einmal finden und akzeptieren. Das ist ein quälender langer Prozess. Wer nicht mit so etwas selbst zu tun hat, kann sich dies endlosen Qualen nicht vorstellen. Sie denkt jetzt sogar, ich habe das ja auch so lange ausgehalten, dann kann ich doch auch einfach so weiter machen. Nur dass das nicht mehr geht, kann und will sie nicht verstehen. Ich weiß das ist schwer sich in andere hineinversetzten. Aber es einfach abzutun ist viel zu einfach. Es ist wirklich schade um uns und mir tut es in der Seele weh, sie so leiden zu sehen. Aber auch ich leide darunter, und zwar doppelt. Ich hoffe immernoch, dass sie sich irgendwie mit der Situation arrangieren kann, aber ich habe auch keine große Hoffnung mehr. Vielleicht hilft ja auch eine Trennung um wieder zueinander zu finden, aber ich glaube, dass ist nur noch Wunschdenken.
Aber bei allen trüben Gedanken, ist doch auch eine große Erleichterung da, das es jetzt endlich nach so langer Zeit raus ist. Es hat mich wirklich viele viele Monate täglich gequält. Ich habe mich immer schlechter gefühlt, bis es jetzt nicht mehr anders ging. Natürlich hätte ich auch jetzt wieder genügend Gründe gefunden  um es ihr auch diesmal nicht zu sagen, aber dann hätte sie es irgendwann von alleine gesehen, denn die Hormone arbeiten nun mal in mir...

Donnerstag, 30. Mai 2019

Usedom

Ich war im Urlaub. Mit meiner Frau. 6 Nächte.
Einmal etwas der Angst und den Sorgen entfliehen. Die Auge. Verschließen. Alles Ausblenden. Nicht daran denken was kommt. Hört sich gut an?! Geht aber nicht. Ständig die gleichen Fragen. Ist es richtig was ich mache? Wieso kann ich nicht mit ihr reden? Was wird werden? Wird sie mich wirklich verlassen? Wie wird es ihr gehen? Können wir wenigstens fair miteinander umgehen? Wann sage ich es ihr? Wie sage ich es ihr? Ich gehe mit nackten Oberkörper durch unser Hotelzimmer - warum sieht sie nichts? Warum sagt sie nichts? Ich fühle ich irgendwie wohl. Will festhalten was ist. Suche nach Veränderungen. Hat sich in meinem Gesicht etwas getan? Der dumme Bart. Die Haare wachsen schon  Recht gut - die lichten Stellen auf dem Kopf etwa auch? Die Wölbungen auf der Brust nicht groß und trotzdem sichtbar oder sind die nur vom Essen? Und dann im Bett wie jeden Abend ach lass mir wenn ich aufwache endlich alles richtig sein. Und morgen nein es wurde wieder nichts. Die selben Fragen, die selben Zweifel, die selbe Gewissheit, die gleichen Ängste die gleichen Sorgen. Egal ob Urlaub oder nicht. 8 Wochen jetzt und wenigstens hier die 100%ige Gewissheit das Richtige zu tun. Kein Zweifel. Keine Angst und keine Sorge. Mein kleiner Trost. Wird es sich finden? Abschalten kann ich nicht. Weder am Strand, beim Essen, bei den Fahrten übers Land noch in den Orten. Immer wieder taucht es auf. Beherrscht mich. Lenkt mich ab. Und dann denk ich an das was ganz langsam in mir passiert und etwas Freude steigt auf in mit. Dich gleich darauf kommt alles negative zu mir zurück...
So ist mein Urlaub. So bin ich. Extrem schwankende Gefühle als Dauerzustand.

Ja, es war auch schön. Sehr schön sogar. Ich hatte ja lange Zeit gar nicht mehr an Urlaub zu hoffen gewagt. Dann am Freitag vor dem Urlaub buchten wir unser Zimmer in Zinnowitz für 6 Nächte. Am Donnerstag morgen um 6 Uhr fuhren wir los. Die Autobahn war zum Glück sehr leer und so kamen wir gut voran. Ich bin nicht schnell gefahren,  meist so um 130 km/h. Die erste Rast machen wir im Brückenrasthaus noch in Bayern. Dann fuhren wir weiter Richtung Berlin und links um den Berliner Ring. Bei Postdamm machten wir etwas länger in einem Outlet rast, ehe es weiter um den Ring und dann Richtung Norden und Mecklenburg Vorpommern ging. Dann endlich verließen wir die Autobahn, fuhren bei Wolgast über die Brücke auf die Insel Usedom. Im Hotel kamen wir gegen 15:30 an. Unser Hotel lag direkt an der Strandpromenade, danach folgen die Dünen und am ist direkt am langen wunderschönen Sandstrand. Das Wetter war schön sonnig. Wir packten das nötigste aus und gingen gleich in den Ort zur Seebrücke, über die wir bis zu ihrem Ende gingen. Da war sie also endlich und zum aller ersten Mal für uns die Ostsee. Wassertemperatur 11 Grad und kaum Wellen. Wir gingen noch ein wenig spazieren und das war es dann auch schon für den ersten Tag. Am nächsten Tag sahen wir uns am Vormittag zwei Orte in der Nachbarschaft an und verbrachten den Nachmittag am Strand. Die sollte auch der wärmste und schönste Tag unseres Urlaubs werden. Ich war kurz mit den Füßen im Wasser, aber 11 Grad sind so kalt, dass alles weh tut...
Am Samstag ging es dann zu den 3 Kaiserbädern und zu Fuß über die Grenze nach Polen zu einem Markt, den man nicht erwähnen muss. Am Sonntag fuhren wir dann über Trassenheide und Karlshagen nach Peenemünde. Später ging es dann über Wolgast und mehrere kleine Ortschaften nochmal nach Koserow und zurück ins Hotel. Die Tour am nächsten Tag führte über Schloß Mellenthin zur Stadt Usedom und weiter aufs Festland nach Anklam. Danach fuhren wir zurück zum Hotel und nutzen den schönen Nachmittag für einen Besuch des Strandes. Am nächsten Tag fuhren wir nochmal Richtung Stadt Usedom um an der Küste über Schloss Stolpe nach Garz und Kamminke zu fahren. Danach ging es nochmal ins Seebad Ahlbeck und Heringsdorf. Am nächsten Tag mussten wir leider wieder zurück nach Hause fahren. Wegen mehrer Staus bei Leipzig dauerte die Fahrt diesmal viel länger. Ich war dennoch froh wieder zuhaus angekommen zu sein.

So dann noch etwas zum Thema HRT HET. Die Heimfahrt war auch deshalb etwas unangenehm, weil sich meine Brust dachte, das ist ein besonders guter Tag zum wachsen und deshalb unangenehm weh tat... Damit hätte sie gerne einen Tag warten können, sonst hat sie es ja auch nicht besonders eilig. Aber gut, lieber jetzt als gar nicht. Ok, damit hätten wir das also auch.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Mimimi

Da passiert dir der absolute Alptraum in der Firma. Ich beschrieb das bei Twitter. Und was soll ich sagen. Es hat niemand groß interessiert. Gerade Mal eine liebe Freundin hat etwas dazu geschrieben. Bei mir hatte das Geschehene echt Panik ausgelöst. Als ich später Instagram öffnet, und ein Video startet automatisch, da hab ich die App ganz schnell geschlossen. Und unheimlich Herzklopfen bekommen. Und als bei einer anderen App plötzlich ein kurzer Ton gespielt wurde ich wie vom Blitz getroffen. Und insofern fand ich die Nichtreaktion auf meine Tweets extrem enttäuschend und frustrierend. Vielleicht kann es ein Außenstehender nicht ermessen was mir da passiert ist. Was soll's. Vielleicht ist es an der Zeit sich auf wichtigeres zu konzentrieren.


Mancher Tweet verpufft einfach so. Selbst wenn er dir extrem wichtig war. Sie erkennen es nicht. Sie erkennen Dich nicht. Sie verstehen dich nicht. Sie lesen Dich nicht. Aber ich bin da.

Mittwoch, 15. Mai 2019

6 Wochen HET

Kleines Update gefällig?
Zum 42sten Mal die Tabletten genommen. Ich fühle mich grundsätzlich noch immer wohl, wohler als vor dem 4.4.2019, sieht man einmal von meinen Dauerproblemen ab. Was tut sich? Nun viel schneller ist die Entwicklung nicht geworden. Sonntag hat sich meine Beobachtung, dass der Bartwuchs weniger wird bestätigt. Bei der wöchentlichen Großreinigung des Scherkopfes war nicht einmal mehr die Hälfte von dem was früher drin was. Hilft natürlich nur bedingt, weil der Bart schwarz ist und der Bartschatten trotzdem sichtbar bleibt. Aber das Thema wollte ich ja eh bald angehen... Zu anderen Haaren kann ich bislang noch nichts sagen. Psychische Änderungen? Nichts bemerkt.
Dafür macht sich die Brust bemerkbar. Sie hebt sich langsam. Auch gibt es von Zeit zu Zeit ein leichtes Brennen an den Brustwarzen und ein gewisses Spannungsgefühl. Es ist nicht stark, es ist nicht dauerhaft, aber es ist da.
Am Montag Abend war ich das erste Mal seit dem 2.4.2019 wieder bei meiner Therapeutin. Zuvor habe ich noch mein Rezept beim Endokrinologen angeht. Ich hatte um 15 Uhr in der Arbeit aufgehört und mich unterwegs umgezogen. Bin echt froh, wenn das endlich aufhört. Der Streß dabei ist echt nicht lustig. Nun sie war wohl zufrieden mit mir, das ich meinen Weg gehe. Nun es waren die üblichen Gespräche und Themen über die wir uns unterhielten. Es gab noch zwei Sachen die bei mir runter gingen wie Öl und zwar fand sie meine Haare gut, ich hatte die etwas anders getragen wie sonst und ihr gefielen meine neuen Schuhe sehr gut. Dann haben wir uns auch ausführlich über den Gesetzentwurf zur Transsexuellen Gesetzt Reform unterhalten. Sie empfand den Entwurf deutlich besser als ich. Nun ich habe da meine Kritikpunkte...
Dann war die Stunde auch schon wieder Rum und ich machte mich auf den Heimweg. Beim Umziehen merkte ich dann zum ersten Mal, das es verdammt gut tat meine Silikonbrüste abzunehmen. Im Moment brauche ich die noch, aber das was da so langsam kommt war so froh, dass der Druck plötzlich wieder weg war, für mich eine ganz neue Erfahrung, die aber gleichzeitig zufrieden mach, weil es tut sich ja was. Das ganz führt aber im Moment auch dazu, dass ich mich zwingen muß nachts nicht auf dem Bauch zu schlafen. Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Was hat sich noch geändert? Meine Hände und Füße sind meist noch kälter als sonst und ein Bier ist plötzlich auch stärker als gewohnt. Auch bin ich abends immer sehr schnell müde und beim wöchentlichen Sport habe ich gemerkt, das einiges deutlich schwerer wird. Soviel zum Thema Trans Frauen haben Sport Wettbewerbsvorteile. Hahaha. Was sich meiner Meinung nach nicht geändert hat sind meine Gesichtszüge. Ein weiblicheres Gesicht vermisse ich noch immer. Da ist nicht nur der Bartschatten schuld aber gut, es sind ja erst 6 Wochen...

5 Wochen

Heute vor 5 Wochen. Ja, ich überlege wirklich ob es Sinn macht sowas wie ein Hirmontagebuch zu führen. Eigentlich nicht, weil die Veränderungen wirklich sehr gering sind. Für mich so gut wie gar nicht. Aber ich schreibe heute trotzdem etwas dazu. Ich hatte in der letzten Woche einen kleinen Bluttest, es wurden nur zwei Werte genommen. Am Dienstag hab ich dann um 15 Uhr in der Praxis angerufen und man setzte mich auf die Rückrufliste. In gut ich wartete und wartete. Nichts geschah. Ich wurde schon nervös. Ich hatte mir einen Zettel mit Fragen aufgeschrieben. Ich hoffte das er noch während der Arbeitszeit anruft, weil im Auto trotz Freisprecheinrichtung hätte ich ja nichts mitschreiben können. Ich entschloss mich dann trotzdem nach Hause zu fahren, allerdings musste ich noch zwei Pakete abholen, eines davon in der Postfiliale. Meinen Zettel mit den Fragen nahm ich natürlich mit. Es klingelte aber nicht. Gegen 17:55 war ich daheim, zog mich um und deckte den Tisch fürs Abendessen. Meine Frau kam an diesen Abend spät heim. So stetzte ich mich aus Sofa und wartete. Ich dachte mir gerade, dann wird er hält morgen anrufen, als das Telefon doch noch klingelte. Es war schön 18:20 und die Praxis hatte seit 18 Uhr Schluss. Nun er teilte mir meine Werte mit. Diese lagen genau im Zielbereich. Den nächsten Termin mit großem Bluttest gibt's dann wieder Anfang August. Ich rief am nächsten Morgen in der Praxis an und machte die zwei Termine für Blutabnahme und Besprechung fix. Das neu ausgestellte Rezept für den Blocker würde ich dann abholen, sobald ich Zeit dafür habe.


Dienstag, 7. Mai 2019

Sonntag

Mein Gefühlskarusell zieht mich seit Freitag mal wieder voll nach unten. Ich weiß auch nicht was das soll, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Was ist diesmal der Auslöser? Urlaub. Ja Urlaub. Würde alles normal in meinem Leben laufen, und das tut es nun mal nicht mehr, dann hätte ich in 2 Wochen Urlaub und würde für 14 Tage nach Mallorca fliegen, so wie immer um die Zeit. Daraus wird bislang nichts. Ich habe auch die letzte Hoffnung aufgegeben, dass das noch was wird. Das fing schon im Januar an, zu der Zeit wenn es normal zu den Urlaubsplanungen gekommen wäre, sagte ich diesmal nichts. Ich wollte mich ja zu dem Zeitpunkt meiner Frau endgültig erklären, dass ich mein bisheriges Leben nicht mehr weiter führen kann. Das war auch die Zeit, als das Thema Transidentiät wenigstens noch etwas Thema bei uns war. Aber dann kam ja der Tag dazwischen, der so vieles änderte, nämlich der Tag, an dem mein Schwiegervater verstarb. Ich rückte freiwillig in den Hintergrund um meiner Frau bei zu stehen. Dennoch verfolgte ich mein Ziel ja stetig weiter. Aber durch die Aufregung und alles was danach folgte, war auch an eine Urlaubsplanung nicht zu denken. Und nun nimmt es mich emotional total mit, wenn ich nur daran denke. Ganz schlimm wird es, wenn ich Urlaubsbilder vom letzten Jahr ansehe, oder wie gestern in einer Buchhandlung einen Reiseführer zur Hand nahm. Das Verreisen war es doch, dass mir in den letzen Jahrzehnten das einige war, das mich von mir abgelenkt hat, das mir etwas geholfen hat mich und meine Probleme einmal zu vergessen. Das war immer etwas auf was ich mich riesig gefreut habe. Und die Aussicht darauf, überhaupt nicht weg zu kommen deprimiert mich unendlich. Und das ganze zusammen mit meinen großen persönlichen Problemen. Ich weiß nicht wie ich damit fertig werden soll. Meine Frau macht die ganze Zeit Zukunftspläne. Aber wie kann und will ich die mitmachen, wenn ich mir sicher bin, dass die sowieso nichts werden. Sie blendet meine Probleme total aus. Jeder, der mich sieht müsste doch sehen, dass es mir nicht gut geht. Sie nicht. Sie ist nur mit sich und allem möglichen beschäftigt. Ich fühle mich so allein und hilflos und nicht beachtet. Dieses extreme Desinteresse macht mich so fertig. Ich wünschte mir ich könnte das ändern, ohne das es wieder ein riesen Tränenmeer gibt. Aber wenn meine Hormone weiter so arbeiten wird es diesmal mindestens doppelt so groß werden.

Freitag, 3. Mai 2019

4 Wochen Hormone

Die ersten vier Wochen der Hormonersatztherapie sind schon vorbei. Meine Güte, wie schnell ist das vergangen. Das morgendliche einnehmen der beiden Pillen ist Routine geworden, genau so wie der prüfende Blick in den Spiegel. Ganz so als ob da etwas zu sehen sein. Also falls sich etwas ändert, dann doch sehr sehr langsam. Hat sich also überhaupt was geändert? Wohl nicht viel. Ich bilde mir ein, das der Bart langsamer wächst und die Haut etwas etwas weicher wird. Ich bin dauermüde, aber wenn ich jeden Tag um wegen lauter Sorgen zwischen 3:30 und 4 Uhr aufwache ist das wahrscheinlich auch nicht auf die Hormontabletten zurück zu führen. Meine Muskulatur. Ich war die Woche nach einer Woche aussetzen beim Sport. Ich habe meine Standard Übungen gemacht. Ich hab alle geschafft. Es war etwas anstrengender aber war das wegen der Pause oder den Hormontabletten? Emotionale Änderungen? Fehlanzeige. Es wird alles überlagert über die Angst um die Zukunft. Das ist total traurig. Denn eigentlich hatte ich mich so sehr auf diese Zeit gefreut und so lange darauf hin geführt. Aber so ist dies nicht optimal. Ich find leider keinen Weg das zu ändern und so mache ich weiter und weiter. Es ist aber bei Leibe nicht so, dass alles tot traurig ist. Nein ich stehe manchmal vor dem Spiegel und sehe in mein Gesicht. Und dann freue ich mich, dass es endlich in die richtige Richtung geht. Und wenn ich daran denke, das die Hormontabletten in mir ganz schön viel zu arbeiten haben, dann freut mich das einfach total. Es könnte so schön sein, wenn dann nicht immer wieder dieser Schmerz zurück käme und mich in die Realität zurück holt...
Eine Sache ist mir tatsächlich doch noch aufgefallen. Meine Wimpern, hauptsächlich die unteren sind deutlich dichter geworden. Kleine Erfolge, kleines Glück.


Montag, 29. April 2019

Zeit anhalten

Manchmal wäre es ganz praktisch, wenn man die Zeit anhalten könnte. Es gibt bei mir tatsächlich Tage, da wünsche ich mir, das sich einfach nichts ändert. Da bin ich halbwegs mit dem zufrieden, wie es ist. Es mag sich befremdlich anhören, gerade wenn man meine Geschichte hier kennt, aber im Moment bin ich an so ein Punkt, an dem ich am liebsten nichts ändern will. Seit ich vor 3,5 Wochen angefangen habe die Hormone zu nehmen, geht es mit spürbar besser. Ja es gibt auch Moment, wo ich in den Spiegel sehe und lächle und mich innerlich freue. Habe ich doch endlich das erreicht, was jahrzehnte lang aussichtslos schien. Und dann ist da mein altes Dauerproblem Zuhause. Es könnte alles so schön sein. Im Moment ist es zumindest nicht schlimm. Fast normal. Wieso sollte sich daran etwas ändern? Nun die Zeit bleibt aber nicht stehen. Die Welt dreht sich unaufhaltsam weiter. Und ein weiter heißt Veränderungen. Und in meinem Fall sind die nicht gerade klein. Warum soll alles so bleiben? Nun die Sorgen sind nicht weniger geworden, im Gegenteil. Ängste beruflicher Art, die ich nie hatte kommen plötzlich nach oben. Es gibt vieles was sich in naher Zukunft in der Firma ändern wird und gerade in dieser Zeit platze ich nun in naher Zukunft hinein. Ein besseres Timing hätte es nicht geben können. Nun diese Aussichten geben mir sehr zu denken, gerade weil in meinem Alter es sowieso schwerer ist, etwas neues zu finden. Aber was will ich machen? Aufhören, warten oder weiter machen? Soll ich sagen, egal was ist, ich zieh es durch? Kann ich denn anders? Ja, mir macht die Aussicht, dass ich meiner Frau so sehr weh tun muss extrem zu schaffen. Ja ich habe Angst meinen Job zu verlieren. Aber andererseits geht es mir seit dem Start der Hormontherapie endlich gut. Ich bin zufrieden, ausgeglichener, ruhiger. Warum sollte ich also zurück in den alten Zustand? Ja, könnte doch die Zeit still stehen. Aber dann könnte ich noch immer nicht mein wahres Leben leben. Denn im Moment heißt es noch immer alles heimlich, jede Möglichkeit ausnutzen. Und genau das will ich auf Dauer nicht mehr.

Freitag, 26. April 2019

3 Wochen Hormontherapie

Drei Wochen. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Ich hab meine ersten Tabletten genommen, hab eine Erkältung bekommen, war auf Messe, hab mich die Woche darauf so durch gekämpft, hab Ostern gut verbracht und am Mittwoch einen Ausflug nach Rottendorf und in die Maingegend gemacht. War auf dem Schwanberg und nun zwei Tage wieder arbeiten.
Und hat sich irgendwas verändert? Ich selbst kann wenig feststellen. Es geht wirklich alles schleichend langsam. Ist ja auch normal. Was mir aufgefallen ist, ich werde schneller müde, die Muskeln spielen nicht mehr ganz so mit und der Bart wächst nicht mehr so viel. Klar er ist da und bleibt, bis ich ihn weg Lasern lasse auch da, das ändert sich halt nicht, aber es erleichtert das Leben schon etwas, wenn man sich Nachmittags nicht noch einmal rasieren muss, wenn man unterwegs ist. Die ersten Tage war mit im Kopf etwas schwummrig. So ähnlich wie schwindlig aber nicht schlimm. Das war heute nicht der Fall. Aber mit ist abends noch schneller kalt.Zugenommen habe ich in den letzten Tagen nicht, eher ging es etwas nach unten... Na ja am Bauch wäre ja genug Fett das umverteilt werden kann...
Hat eigentlich jemand gesagt, das Google+ nicht genutzt wird? Seit das abgestellt ist, fehlen mir jetzt immer einige Leser. Schade, aber ich will den Blog ja auch nicht auf Twitter oder Facebook so anpreisen... Oder sollte ich? Nun ich finde das Leben wird jetzt gerade spannend, zumindest für mich, auch wenn alles im Zeitlupentempo vor sich geht. Aber hier kann ich halt platzmäßig mehr schreiben als auf Twitter und mit Facebook werde ich einfach nicht so warm. Ich weiß auch nicht warum, ich hab da schon ein paar echt nette Leute kennengelernt. Es ist auch vielleicht zu viel alle Plattformen gleichzeitig zu  bedienen. Und am liebsten ist mir neben diesem Gefühlschaos Blog einfach Twitter, weil da vieles einfach extrem spontan kommt, das liegt mir näher. Ich schreibe hier ja auch einfach drauf los ohne irgend einen Plan. Wahrscheinlich lesen deshalb wieder mal so wenig. Lustig jedenfalls, auf Twitter hab ich die Abkürzung HRT erwähnt und plötzlich haben 10 Tausend meine Tweet gelesen. Gigantisch. Hätte ich nie gedacht dass das mal soweit kommt. Nein ich mach es ja auch nicht deswegen, aber interessant ist es schon, auch gerade der direkte Vergleich hierzu. Nun hier haben das bislang unter 10 Stück gelesen. Was ich auch immer wieder interessant finde ist, wie unterschiedlich Bilder von mir bei Twitter und Instagram ankommen. Mal sind es beim einen, mal beim anderen wesentlich mehr. Es gibt kaum Fälle, wo es sich die Waage hält. OK ich schweife ab.
Ich wollte ja noch etwas zu den Veränderungen sagen. Aber da ist nichts weiter. Ich kann noch nichts über die Haut sagen, die ist halt leider eh schon ziemlich alt, Gefühlsmäßig nein auch da bin ich bislang stabil geblieben. Es gibt keine emotionale Steigerung. Insofern alles beim alten. Nun mal sehen was dann die neue Woche bringt. 

Mittwoch, 24. April 2019

Schwanenberg.

Heute morgen habe ich zum 21. Mal die Hormontabletten genommen. Ich habe heute Nacht wieder nicht gut geschlafen. Zu viel Probleme die nicht gelöst sind. Noch immer die alles lähmende Angst vor der endgültigen Aussprache. Und trotzdem mache ich weiter und weiter. Und das obwohl ich weiß das man bald äußere Veränderungen wahrnehmen wird. Es ihr erst dann zu sagen würde mich mehr kaputt machen. Ich weiß einfach nicht weiter.

Ich habe ja heute noch einen Tag frei. Ich wollte unbedingt Mal wieder raus als Frau sichtbar für alle. So suchte ich mir am Morgen, nachdem meine Frau zur Arbeit fuhr etwas zum Anziehen. Ich brauchte diesmal ziemlich lange. Dann schminkte ich mich und brachte in Tarnklamotten die Sachen ins Auto. Dann fuhr ich Mal wieder nach Rottendorf, wo ich einiges an Geld ließ... Dann kam mir die Idee zum Nähen Schwanenberg zu fahren. Ich hatte letztes Jahr das Buch einer Transsexuellen Pfarrerin gelesen, die an diesem Ort u.a. zu sich fand und so ihren Weg gehen konnte. Vielleicht suchte ich tatsächlich die Hilfe von oben. Es ist jedenfalls ein sehr schöner Ort mit kirchlichen Einrichtungen, einer Kirche mit Kreuzgang, ein moderner Bau. Ich sitze nach meinem Gang durch den Schlosspark und dem FriedWald jetzt im schattigen Kreuzgang. Nur wenige andere Besucher sind auch da. An den 4 Weißdorn Bäumen die in den 4 Ecken stehen baumeln Ostereier im Wind.
Nun ich stehe auf und mache mich auf den Weg zum Auto, die gleichen Sorgen im Gepäck.
Es gibt nichts und niemand der sie mir abnimmt oder unterstützt. Ich bin mit mir alleine.




Dienstag, 23. April 2019

20 TAGE HET

20 Tage ist es jetzt her, als ich anfing die Hormone zu nehmen. Gibt es Änderungen? Ich kann es nicht sagen. Äußerlich denke ich nicht so viele und wenn ja, dann gehen die natürlich so langsam und stetig voran, dass mich jemand schon länger nicht gesehen haben müsste um etwas zu bemerken.
Was sich aber geändert hat ist, ich bin noch schneller müde als sowieso schon immer und mich strengt vieles mehr an, als noch vor ein paar Tagen. Da ist ein Spaziergang durch die Stadt plötzlich total anstrengend, die Muskeln ziehen etwas, so wie leichter Muskelkater. Das ist im Moment eigentlich alles. Es geht halt langsam und fließend. Du wachst nicht Morgens auf und es hat sich groß was verändert. Aber eines ist jedenfalls bislang sicher, ich fühle mich damit wohl und wohler als zuvor. Und das ist denke ich das wichtigste im Moment.

Mittwoch, 17. April 2019

HRT Tag 14 von x

Am 4.4.2019 habe ich mit der HET angefangen. Seit dem habe ich die Tabletten mit den Hormonen 14/ mal genommen. Jeden Morgen. Gemerkt davon habe ich bislang nichts. Die Anfangsdosis ist auch ziemlich niedrig und dann kam auch noch die Erkältung hinzu. Die Messe und der damit einher gehende Schlafmangel tragen dazu wahrscheinlich auch noch dazu bei. Andererseits habe ich auch nicht erwartet irgend etwas zu bemerken. Es geht mir aber auch nicht schlecht. Spürbare Nebenwirkungen sind bislang ausgeblieben. Vielleicht bin ich etwas entspannter geworden, weil ein gewisser Druck endlich weg ist, aber dafür belastet die Situation Zuhause noch immer. Und noch immer weiß ich nicht, wie ich eine Lösung finde. Das macht eventuelle positive Änderungen zunichte. Ich mache mir zu große Sorgen um meine Frau und das blockierte mich total und hält mich immer und immer wieder davon zurück mit ihr offen zu reden. Ich weiß, dass das die denkbar schlechteste Option ist, aber ich kann nicht anders. Ich wünschte es wäre alles anders.

Montag, 15. April 2019

Eine neue Zeitrechnung

Die letzten Tage waren seltsam. Einerseits total normal, alles geht seinen gewohnten Gang, andererseits die Termine beim Psychologen und der Therapeutin am Montag und Dienstag. Beim Psychologen war ich, weil ich eine Überweisung zur Logopädie wollte, meine Therapeutin kann nichts verschreiben. Lustigerweise kam er selbst darauf zu sprechen. Nun ich hab's ja nötig 😁. Am nächsten Tag also zur Therapeutin. Zwei Tage an denen ich von der Arbeit um 15 Uhr gegangen bin, mich im Auto! umgezogen und geschminkt habe und beide Male gerade noch rechtzeitig angekommen bin. Ja, das ist Stress pur, der hoffentlich bald vorbei geht.

Am Mittwoch habe ich dann beim Endokrinologen angerufen. Ja, das Ergebnis von der Chromosomenanalyse ist da und es spricht nichts gegen den Beginn der Hormontherapie. Mir wurde heiß und kalt. Wahnsinn, wie lange habe ich nur darauf gewartet. Nun warten musste ich noch bis zum nächsten Tag. Ich überlegte, wie ich es wohl am besten machen könnte das Rezept abzuholen. Nochmal um 15 Uhr gehen in einer Woche wollte ich nicht. So schaute ich nach wann die Praxis öffnet. Das war um 8 Uhr. Die Apotheke gegenüber allerdings erst um 8:30. Nun gut. Ich tue in der Firma an und sagte ich komme etwas später. So konnte ich mich Zuhause zurecht machen, den Rest machte ich auf dem Weg im Auto in einer Parkbucht. Nun der morgendliche Berufsverkehr war wie üblich dicht aber ich kam fast pünktlich an um mein Rezept und den Einnahmeplan in Empfang zu nehmen. Ich machte auch gleich den ersten Kontrolltermin aus. Als ich fertig war hatte die Apotheke noch nicht offen. So fuhr ich in ein nahes Einkaufscenter. Die öffnet dort ebenfalls schon um 8 Uhr. Dann fuhr ich auf einen großen Parkplatz und aus Andera würde wurde wieder ein Mann, fertig für die Arbeit im Büro. Dort angekommen nahm ich also zum ersten Mal die beiden Tabletten. Ganz ohne feierliche Zeremonie und einfach nur mit Wasser. Trotzdem war ich glücklich damit. Nun ja, es war ja auch nicht unbedingt damit zu rechnen, dass irgend etwas passiert. Ich halte euch auf dem laufenden...

Dienstag, 2. April 2019

5 Wochen warten

Wie die Zeit vergeht. 5 Wochen und 1 Tag ist es schon wieder her, als ich beim Endokrinologen mein Blut für die ganzen Tests gelassen habe. Nach 2 Wochen waren ja auch die ersten Ergebnisse mit positivem Ergebnis da. Was fehlt ist der Chromosomen Test. Und ja, Langsam werde ich doch ungeduldig. Die erste Zeit war das nicht so. Da hab ich mich auch drauf eingestellt dass ich länger warten muss. Aber jetzt, so kurz davor bzw nach so langer Zeit bin ich doch ziemlich nervös. Das dumme an der Sache ist, wenn das diese Woche nichts mehr wird, geht es die Woche darauf auf jeden Fall auch nicht, da ich dann eine Woche auf Geschäftsreise bin. Hurra. Und dann sind schon fast Osterferien. Wer weiß, ob der Endokrinologe da nicht Urlaub hat.

Und sonst? Ich war draußen. Immer öfter in letzter Zeit. Nein, normal ist das noch nicht, für mich gibt es immer noch viele erste Male. Das ist noch ganz spannend. Klar, alles was ich hier so erlebt habe, habe ich in männlicher Form ja schon x  Mal gemacht. Aber trotzdem ist das anders. Vieles ist einfach besser.

Letzte Woche war ich das erste Mal mit einer alten Freundin in einem Café. Sie kennt mich ja schon lange, aber da hat sie mich zum ersten Mal richtig als Frau gesehen. Ich war bislang auch noch nicht in einem Cafe gewesen. Einkaufen ist das eine, da gehst Du in ein Geschäft,schaust dir was an. Alle schauen sich was an, da fällst du nicht auf. Aber im Café sitzt du am Tisch und bleibst. Aber, was soll ich sagen, es war eine schöne Stunde.

Und dann, zwei Tage später berichtete mir eine Facebook Freundin, dass eine ihrer Freundinnen für 2 Tage in Nürnberg ist. Ich war neuguerig und fand sie auch schnell auf Facebook. Aus lauter Blödsinn schrieb ich auf ihrer Seite herzlich Willkommen in Nürnberg. Ja und so kam es, das wir uns kurzfristig für ein Treffen in Nürnberg verabredeten. Ich packte morgens alle meine Sachen ins Auto, beendete die Arbeit kurz nach 15 Uhr. Nachdem ich mich umgezogen hatte und einen Parkplatz gegenüber im Parkhaus von ihrem Hotel gefunden hatte holte ich sie im Hotel ab.
Ich war schon ziemlich gespannt wer da kommt, aber es wurde eine wirklich lustige Zeit. Wir verstanden uns sofort sehr gut, nicht nur weil wir ein großes Thema haben, das verbindet. Wir liefern also vom Bahnhof durch die Innenstadt zum Hauptmarkt und dann zu einem Cafe. Es war ja schön warm draußen und so nahmen wir an einem Tisch außen platz, direkt oberhalb der Pegnitz. Die Bedienung war sehr freundlich und brachte uns zwei Cappuccino. Wir unterhielten uns über dies und das, erzählten uns von unseren Erlebnissen und kleinen Pannen die wir so oder so gleich erlebt haben. Offensichtlich sind wir Menschen, auch wenn wir weit von einander leben nicht so verschieden wie das einige meinen. Nach dem Cappuccino machten wir uns auf den Weg in ein Nürnberger Traditionsgasthaus, das Heilig Geist Spital. Auch hier war das Personal sehr freundlich und zuvorkommend. Es war wirklich ein sehr lustiger Abend und ich bin froh sie kennen gelernt zu haben. Auf dem Weg nach Hause musste ich mir dann wieder einen ruhigen Platz suchen um wieder in die männliche Rolle zurück zu kommen. Dies viel mir diesmal noch viel schwerer als sonst. Es ist wirklich nicht einfach zwei verschiedene Leben gleichzeitig zu führen. In welcher schlechten Boulevard Komödie spiele ich da nur die Hauptrolle?

Freitag, 29. März 2019

Gedicht

1. Gedicht:

Manchmal treib ich's bunt und meine Gedanken folgen Wolken. Oft sind sie grau - schau. Will deine Aufmerksamkeit - warum? Nur? Dir ist's egal - nur ich lebe das, lebe nur so. Verlassen seid Ihr nun von mir. Hier.  Danke es gab keinen Applaus. Hab's auch nicht mehr erhofft. Ade.

2. Gedicht:

Worte sind nichts als nur Worte. Was bin dann ich? Ihr lest mich, ihr kennt mich? Nur meine Worte, letztendlich nicht? Worte sind Wort, nicht mehr sind sie nicht. Bin ich also nicht oder mehr? Sagst Wort schreibst Worte die Gedanken, Dein ich. Ich bin mehr als nur Worte, bin ich!


Erkennis:

Sehnsucht vergeht nie, nirgends. Kein Sand, keine Welle nimmt sie fort, an keinem Ort

3. Gedicht:

Mein Blick ruht in der Ferne
Nur richtig weit sieht anders aus, unten sind Zäune dahinter ist Wald und oben das Grau. Säss ich am Meer oder auf einem hohen Berge die Ferne könnt ich sehn, nur ihr Ende nicht, das liegt dahinter.

Erkenntnis:

Und es kommt die Zeit, da muss man einen weiteren Schritt gehen in das unentdeckte Land, und gilt es nur das eigene Leben zu entdecken. Das vielleicht Größe Abenteuer dem wir uns stellen können.


Mittwoch, 13. März 2019

Endo Der zweite Termin



Montag war ein ganz schön abwechslungsreicher Tag. Ich hatte an diesem Tag Urlaub und bin nach Ingolstadt shoppen gefahren. Nun viel Geld hab ich nicht ausgegeben. Ich war in dem Factory outlet center hab aber festgestellt, dass das nichts für mich ist... War dann in einem riesigen Schuhgeschäft. Die haben sehr viel in 42, wirklich. Aber wenn du dir einbildet das es unbedingt ein bestimmter ist, dann haben die den auch nicht. Ich fand aber trotzdem was. Danach ging's noch in ein großes Einkaufscenter. Da hab ich dann zum ersten Mal für mich bemerkt, das ein Mann seiner Frau nicht Schuhe sondern mich zeigen musse. Der Arme. 😁 Dem Rest war ich wohl egal, den Verkäuferinnen nicht, die waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Dann müssen ich mich wieder auf den Rückweg machen, ich hatte ja meinen 2ten Termin beim Endokrinologen. In Nürnberg zurück hatte ich dann ein Erlebnis, auf das ich gerne verzichtet hätte. Ich fuhr auf der linken Spur einer baulich getreten Straße, als ein richtig großer Vogel genau von rechts an meiner Windschutzscheibe vorbei flog. Ich hab mich erschreckt und das Auto nach links gezogen. Der Randstein hat mein linkes Vorderrad so zerstört, das sofort die ganze Luft draußen war. Hurra. Ganz Klasse. Aber Termine beim Endokrinologen sind halt wichtig und so fuhr ich die letzten fast 2km mit einem platen Reifen langsam zur Praxis. Zum Glück hat er sich nicht ganz aufgelöst, ziemlich ramponiert war er schon. Ich bin dann etwas seltsam zumute zur Praxis gelaufen und war froh noch etwas auf den Arzt warten zu müssen. Das wichtigste war dann, das alle Blutwerte im grünen Bereich für die Hormontherapie sind 😊 Leider war die Chromosomenanalyse noch nicht fertig, die sollte aber noch diesen Monat kommen und dann bekomme ich auch mein Rezept und erklärt wie es mit den Kontrolluntersuchungen weiter geht. OK, ich kann es abwarten... Dann ging ich zum Auto zurück, rief den ADAC an, der mein Auto zu einer Werkstatkette brachte. Innerhalb von 25 Minuten hatte ich dann einen neuen Winterreifen montiert bekommen. Was für ein Tag.

Dienstag, 12. März 2019

Ein großer Tag - Es geht los

So, soll ich eine großartige Einleitung schreiben oder soll ich gleich zum Wesentlichen kommen? Ach ich schreib einfach mal wild drauf los. Die jenigen unter Euch, die hier regelmäßig mit oder nach lesen, werden wissen, das ich vorhabe mein Leben endlich richtig zu leben, auch wenn mir dieser Schritt nicht ganz leicht fällt, also nicht weil ich nicht weiß, wie ich das mache oder ob ich es kann, sondern wegen der familiären Begleitumstände. Nun die sind nicht gelöst. Das muss ich leider zugeben. Aber ich kann einfach nicht anders. Es geht einfach nicht mehr. Ich muss den nächsten großen Schritt gehen. Es geht ja eh alles viel zu langsam. Vor knapp zwei Jahren zuhause geoutet, seit Herbst 2017 in Begleittherapie, vor einem Jahr das erste mal komplett als Frau den Tag in München verbracht, danach ein paar Ausflüge unternommen. Diese wurden in letzter Zeit immer häufiger. Und dann den Termin beim Endokrinologen aus gemacht. Dann die Wartezeit darauf. Das Hoffen, das Thema zuhaus wieder auf die Tagesordnung zu bringen, der Tod meines Schwiegervaters, der alles in Frage stellte und trotzdem habe ich den Termin nicht verschoben, aber zuhause auf Rücksicht auf meine Frau nicht weiter darüber geredet, das hätte sie nicht auch noch verkraftet. Aber so bringt mich das jetzt auch nicht gerade in eine komfortable  Situation.
Nun allen Widrigkeiten zum Trotz habe ich den Termin durchgezogen. Ich hatte an dem Tag frei genommen. War vorher mit dem Auto bei Würzburg in einem Outlet einkaufen und auf dem Rückweg noch in zwei weiteren. Musste mich dann beeilen um rechtzeitige in der Praxis zu sein. Es hat aber alles geklappt. Die Damen an der Annahme waren sehr freundlich. Ich musste einen Bogen ausfüllen und dann ab ins Wartezimmer. Was ich ganz entspannend fand, das ist ja eine Gemeinschaftspraxis mit Hausarzt, Frauenarzt und Endokrinologe, und es waren entsprechend viele Patienten im Wartezimmer. Und sie hatten alle die Möglichkeit gehabt mich ganz genau zu Mustern. Aber, soweit ich das mitbekommen habe, hat es keinen interessiert. Dann kam der Arzt und holte mich persönlich ab. Es folgte ein relative kurzes Gespräch. Dabei sah er sich auch die Untersuchungsergebnisse vom Gesundheitscheck an. Dann erklärte er mir was passiert und was passieren kann und wie lange es bis zu den einteinze Ergebnissen dauert, natürlich wurden auch die Risiken und Nebenwirkungen erklärt. Danach ging's zum nächsten Bluttest. Die Ergebnisse gibt's beim nächsten Termin 14 Tage später. Der Chromosomen Test dauert bis zu 6 Wochen...
Es bleibt spannend...

Sonntag, 3. März 2019

Noch 2 Tage (Mit ein paar Tagen Verspätung)

Nur noch zwei Tage. Und ich weiß nicht wie ich mich fühle. Ich bin nervös und angespannt. Ich spüre keine Freunde. Keine große Hoffnung und Spannung. Ich habe so lange auf den Montag gewartet und nun stehe ich kurz davor. Aber ich frage mich immer, ist das das Richtige. Nicht verkehrt verstehen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es das Richtige für mich ist mit der Hormontherapie zu beginnen. Das steht für mich außer Frage und darauf war und ist alles was ich in den letzten Monaten oder besser gesagt seit mehr als 2 Jahren mittlerweile, aufgebaut. Nein ich hätte allen Grund dafür glücklich zu sein. Mein so lange gehegter Wunsch kann endlich anfangen Realität zu werden. Alles was bislang nur Träume waren kann wahr werden. Aber denn noch will keine rechte Freude darüber aufkommen. Es ist eben leider so, dass ich zuhause nichts gelöst habe. Gar nichts. Es ist immer noch so wie seit Monaten. Meine Transsexualität wird nicht thematisiert. Sie existiert praktisch nicht zuhause. Ich lebe zwei getrennte Leben. Als Mann für und mit meiner Frau und als Frau in jeder sich mir bietenden Minute. Zu meiner Therapeutin gehe ich nur  noch als Frau, auch wenn der Aufwand dafür und die Vorbereitungen dafür alles andere als leicht sind. So muss ich im Moment ja alles mitnehmen, was ich brauche. Alle Kleidungsstücke und Schuhe, sowie die Schminksachen, eben alles was Frau so trägt, wenn sie aus dem Haus geht. Ich muss mich nach der Arbeit unterwegs umziehen und zurecht machen. Das ist im Auto nicht leicht, aber es muss gehen. Und nach der Stunde bei der Therapeutin war ich diesmal abends noch kurz in der Stadt Fürth unterwegs. Komisch ich habe zum ersten mal eine gewisse Nervosität festgestellt, auch wenn sich die schnell gelegt hat, als ich merkte das mich wieder niemand richtig beachtete. Aber das war ist auch OK so. Wenn ich aber an das denke, was nun bevorsteht, dann habe ich mehr als nur eine Nervosität. Ich muss endlich mit meiner Frau darüber reden was nun kommt. Und davor habe ich eine sehr große Angst. Eine Angst, die mir keiner nehmen kann. Ich weiß ja was kommt. Ich kenne ja meine Frau. Ich weiß, wie es schon ein paar mal war, wie sehr sie gelitten hat, wie extrem traurig sie war. Ihr das jetzt endgültig antun zu müssen, davor habe ich Angst. Nicht um mich und das was kommen wird, nein ich habe Angst ihr weh zu tun. Ich weiß, wer das hier schon alles gelesen hat, was ich in meinen vorherigen Einträgen geschrieben habe wird sagen, sie hätte sich ja auch darauf einstellen können oder sie sollte Tolerant sein, schließlich hat sie ja einen Menschen geheiratet. Ja, das ist alles schön und gut. Ich denke so, ihr vielleicht auch, wobei ich nicht weiß, wo unsere eigene Toleranz endet, wenn der Fall einen tatsächlich selbst umgekehrt betrifft. Das schlimme ist ja, ich mache mir andauernd Gedanken wegen ihr und wie es weiter gehen soll. Ich habe keine Notfallplan. Ich habe kein Halteseil und kein Auffangnetz. Nichts. Ich habe nur mich selbst und ich bin mir nicht sicher, ob das ausreichen wird. Ich weiß nicht, wie ich ihr sagen soll was ich tun werde. Ja, sie weiß dass ich nächste Woche beim Endokrinologen gehen und das der ein paar Tests mit mir und meinem Blut macht. Aber mehr konnte ich ihr einfach nicht sagen. Ich hatte einfach zu viel Angst davor. Das ist das Schlimmste daran, das mich das alles so lähmt. Und dabei sollte ich mich eigentlich freuen. Ich hoffe, das kommt irgendwann einmal. Ich hoffe ich kann eines Tages sagen, bist du dumm gewesen Andrea, es war doch gar nicht so schlimm wie du gedacht hast, schau wie gut es dir jetzt endlich geht. Ja, das wäre schön.
Wenn das  jetzt jemand gelesen hat, dann sei dazu angemerkt, dass ich das jetzt mit ein paar Tagen Verspätung poste. Weil ich im Moment einfach keine große Lust hatte etwas zu schreiben. Schreibblockade.

Mittwoch, 6. Februar 2019

Feedback

Hat sich jemand von Euch auf meine Instagram Seite getraut? Oder soll ich hier wieder ein Fotoalbum anlegen und freigeben?

Freitag, 1. Februar 2019

Nur ein Update - Info

Für diejenigen, die in meinem Blog auch meine kleine Fotogalerie kennen und ansehen:

Ich habe diese in letzter Zeit sehr vernachlässigt. Nicht, dass es keine weiteren Fotos gibt. Nein, die gibt es mehr als genug. Ich habe aber viel mehr Fotos auf meinem Instagram Account geladen. Und somit findet Ihr jetzt in der Galerie eine Link zu meiner Instagram Seite.

Wenn ihr nicht so lange nach der Galerie suchen wollt und gleich bei Instagam vorbei sehen möchtet gibt es hier diesen Link


Andrea bei Instagram


Schaut mal vorbei, wenn ihr den nicht eh schon kennt.


Donnerstag, 31. Januar 2019

Wenn es nicht mehr so ist wie es war

Neues Jahr neues Glück. Alles geplant. Ich habe eine Zukunft. Ich hoffte, ich freute mich, ich habe Angst um meine Frau. Ich habe Hoffnung. Ich habe meine Termine beim Endokrinologen. Ich habe alles geplant.

Du kannst alles planen, und dann schlägt das Schicksal zu. Unbarmherzig, brutal wie aus dem Nichts.

Ich hatte einen Termin bei meiner Therapeutin. Ich war umgezogen stand auf einem Parkplatz und hatte alle Utensilien heraus gelegt im Auto um mich zu schminken. Ich hatte reichlich Zeit eingeplant. Da klingelte mein Smartphone. Meine Frau rief an. Ihr Vater ist gestorben. Die Mutter im Krankenhaus. Ich soll kommen. Ich war total geschockt. Wie im Traum zog ich mich um, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen und macht mich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort holte mich meine Frau ab. Sie erzählte mir, was geschehen war. Wir müssten noch ein paar Sachen holen, bevor wir zu ihrer Mutter gingen. Diese hatte einen Schock und musste für 2 Tage im Krankenhaus bleiben.

Nun sind 3 Wochen vergangen. Ich habe mit meiner Frau aus verständlichen Gründen nicht über meine Pläne gesprochen. Eigentlich war das ganze Thema überhaupt kein Thema.

Meine Frau hat sich in den letzten Wochen sehr viel um ihre Mutter gekümmert und ihr geholfen. Behörden, Versicherungen und vieles mehr, die Trauerfeier... Weil meine Schwiegermutter selbst gesundheitliche Probleme hat und durch den Tod natürlich auch sehr mitgenommen ist hat meine Frau auch lange bei ihr im Haus übernachtet und kam nur Mal kuz zu uns. Ich war dann auch noch ein paar Tage wegen starken Erkältung krank geschrieben.

Aber so seltsam es sich für andere anhört, ich habe bei all meiner eigenen Trauer auch für für mich positiven Seiten ausgenutzt. Ich konne an den Wochenenden fast 24  Stunden ich selbst sein, und an den anderen Tagen so lange wie möglich. Ich habe sogar Abends ein paar kleine Ausflüge unternommen.

Nur wie weiter machen? Wie kann ich ihr jetzt sagen was ich machen will? Sie ist selbst, wie wir alle voller Trauer, dann ihre Sorgen um ihre Mutter und, auch wenn wir nicht darüber sprechen, auch die Sorge, wie es bei uns weiter geht...

2019 ist bislang kein gutes Jahr.