Sonntag, 30. August 2020

5 Tage

 Ich habe heute Zu Hause viel gearbeitet und meine Reisetasche und den Trolley gepackt. Die nächsten Tage habe ich dazu wenig Zeit, weil ich Montag und Dienstag noch einmal arbeiten gehe. Ich habe beim Packen meine Listen durchgegangen und abgehakt was ich alles schon verpackt habe. Wahrscheinlich wieder einmal viel zu viel, aber lieber zuviel als zu wenig. Kann man es glauben, dass es nur noch vier Tage und ein paar Stunden sind? 

Samstag, 29. August 2020

6 Tage vor der GaOP

 Noch 6 Tage, oder nur noch 6 Tage. Egal es sind 6 Tage. Was tagsüber mit Beschäftigungstherapie fast immer perfekt läuft, geht oder funktioniert (e) verschiebt sich von selbst in die Nacht und Unterbewusstsein. Eine ziemliche Nervosität macht sich breit... 

Gestern war ich nochmals in Nürnberg in der Innenstadt gewesen. Eigentlich weil ich noch ein Geburtstagsgeschenk gebraucht habe. Dann weil ich das einfach brauche. Ja ich ohne Shopping, das geht ja gar nicht 😂 Nein, ich kann auch shoppen gehen ohne was zu kaufen. Aber eigentlich war das auch sowas wie eine willkommene Ablenkung und in gewissen Sinne ja auch eine Abschiedsrunde wobei jeder Abschied ja auch Mal ein neuer Anfang wird. Und beim nächsten Mal wird's auf jeden Fall anders. Na ja soviel ändert sich ja nicht, ich bin ja immer noch Andrea und die ändert sich wohl nie mehr. In diesem Sinne - ich hatte viel Spaß mit Euch und es ist an der Zeit ein neues Kapitel auf zu machen. Oder? Bin gespannt was ihr dazu meint.

Denn ich komme langsam zu dem Entschluss, dass ich mich von einigem was Social Media betrifft verabschieden werde. Das liegt zum einen an der Reichweite die meine Posts so haben. Bei Instagram selten über 80 Likes, bei Twitter meist unter 30 bei Facebook nicht der Rede wert. Social Media lebt eigentlich vom mitmachen, nur wenn niemand oder zu wenige reagieren, was soll das dann? Außerdem, hab ich keine Lust mehr auf dieses trans Gedöns. Ich will nicht mehr. Ich werde mich selbst nicht nur darauf reduzieren. Ich bin doch viel mehr. Auch meine Hoffnung ein paar Menschen so auch im realen Leben kennen zu lernen haben sich nicht erfüllt. Immer wohnen alle zu weit weg. Nein, ich muss hier bei mir suchen. Und was mich auch so frustriert ist, es gibt nur ganz ganz wenige die wirklich lesen was ich schreibe. Ich meine nicht das hier in diesem Blog, auch wenn der nun auch nicht gerade viele Leser hat. Nein, das hier ist was anderes. Das ist mein Tagebuch, meine Eigentherapie. Das hab ich hauptsächlich für mich gemacht. Nein, das was ich meine ist Instagram. Ich schreib da ja auch Mal mehr Mal weniger. Aber so Posts wie die gestern. Gerade eine Handvoll haben etwas kommentiert. Nicht mal 50 haben geliked. Vielleicht ist es das unterschiedliche Verständnis, vielleicht sind mir manche Sachen eben selbst viel wichtiger als anderen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich keiner von den großen Accounts geworden bin. Na ja was soll's. Ein wenig mach ich noch weiter, berichte von dem was passiert und wie das so ist. Halt von meinem realen Leben. Nicht besonders, ganz normal eben von mir selbst.

Vielleicht noch so ne kleine Kleinigkeit. Ich mag die Worte eigentlich nicht, aber ich weiß auch nicht wie ich es besser beschreiben könnte - Gendereuphorie ja sowas hab ich verspürt, als ich durch die Damenabteilungen der Kaufhäuser gestern gegangen bin. Einerseits ist das ganze für mich ja Gewohnheit und nix besonderes mehr, aber es gibt da immer noch so viel was bislang wegen der körperlichen Unzulänglichkeiten verwehrt war und ist und ich ging mit total zufriedener Laune durch die Abteilung weil ich weiß - nicht mehr lange. Das hat nix damit zu tun, das ich mich darüber definiere etwas anzuziehen, nein das ist einfach das das es endlich möglich ist es passend anzuziehen, weil es dann körperlich endlich passt weil der Körper passt so wie er hätte sein sollen. Okay, auch dann gibt's immer noch so Baustellen, die wohl besonderer Behandlung bedürfen, weil sie von selbst nicht wollen - die Brüste. Ist halt nicht so einfach damit umzugehen wenn sich da nix tut oder eben nur extrem langsam. Zur Zeit hab ich mich damit abgefunden und lasse ihnen auch noch etwas Zeit... 2 bis drei Jahre soll man ja warten... Und überhaupt eines nach den anderen. Man sieht, ich such schon wieder nach Ablenkung.

Mittwoch, 19. August 2020

Neue Arzttermine

Die OP naht mit großen Schritten und damit gibt's mal wieder neue Termine. Der erste ist mein Besuch beim Hausarzt, weil ich ja für den Krankenhausaufenthalt eine Einweisung dafür benötige. Der Zweite Termin dann für die Zeit danach, der erste Besuch beim Gynäkologen, der die OP Nachsorge vor Ort übernehmen darf.  

Ich war ganz brav 5 Minuten vor dem Termin beim Hausarzt und dann hieß es warten. 50 Minuten und ich kam endlich dran. Im Wartezimmer waren insgesamt 6 Patienten. Nur drei davon hatten ihre Masken richtig auf. Und niemand kümmerte sich darum...

OK der Termin beim Arzt dauerte keine 10 Minuten und ich hatte die Krankenhauseinweisung. Und was ich gut fand, wir sahen uns noch meinen Impfausweis an, aber im Moment stehen keine Impfungen an. Dafür schreiben sie mir einen neuen Impfausweis und übertragen die alten Einträge.

Mittwoch, 12. August 2020

Die geschlechtsangleichende Operation - OP Vorbereitungstermin

 Am 11.8.2020 hatte ich in München zwei Termine zur Vorbereitung der geschlechtsangleichenden Operation, die im September. 

Eigentlich hatte ich vor gehabt, selbst mit dem Auto dort hin zu fahren, ich hab mich dann aber wieder kurzfristig für den ICE entschieden. Dank des Supersparpreises fuhr ich wieder 1. Klasse, in Coronazeiten denke ich die beste Wahl, weil wir waren im Großraumabteil nur zu viert und auf der Heimfahrt waren es nur ein paar mehr. Ich hab in den letzten Wochen vor der OP nicht das Bedürfnis mich noch anzustecken. Man hat es zwar nicht ganz in der Hand aber ein unnötiges Risiko eingehen muss auch nicht sein, dafür hab ich of den OP Termin zu lange gewartet.

Ich war dann in Bogenhausen wie immer zu früh dran und ging noch etwas spazieren. Natürlich bin ich außen an der Klinik vorbei gegangen. War ein seltsames Gefühl zu wissen, das man da in drei Wochen ist...

Die Vorbereitungsgespräche fanden im MVZ ganz in der Nähe statt. Zu erst gab's die Urinprobe, danach im Wartezimmer einen Fragebogen zum Ausfüllen. Nach einer kurzen Wartezeit holte mich der Arzt ab und wir gingen zusammen in sein Sprechzimmer. Dort gingen wir zusammen nochmal all meine Voroperationen durch. Dann würden nochmal alle Schritte der OP erklärt. Als nächstes gab es die körperliche Untersuchung mit Abtasten und Ultraschalluntersuchung der Blase und der Nieren. Alles OK gewesen. Am Schluss des wurden mir noch ausführlich die Risiken erklärt und der Ablauf im Krankenhaus nach der OP. Nach ein paar Unterschriften bekam ich eine Kopie der Unterlagen und ein Rezept für die Dilatoren... 

Im 3. Stock ging es dann weiter mit dem Gespräch bei der Narkoseärztin. Wir gingen nochmal den ausgefüllten Fragebogen durch und wie ich frühere Narkosen Verträgen hatte. Dann wieder ein paar Unterschriften und mit einer Kopie des Fragebogens konnte ich wieder ins Wartezimmer zurück. Dann kam noch die Blutabnahme und nach fast 2 Stunden war ich wieder fertig. Jetzt hab ich also bis zum nächsten Schritt, dem obligatorischen Coronaabstrich Zeit. Nächste Woche muss ich beim Hausarzt wegen der Krankenhauseinweisung telefonieren... 

Anschließend fuhr ich in die Innenstadt zum Bummeln. Und gegen 15 Uhr fuhr ich mit dem ICE wieder zurück nach Nürnberg. Dort angekommen zollte das heiße Wetter und der doch merkliche Stress seinen Tribut, ich hatte ziemliche Kopfschmerzen. Nach viel trinken und einer Stunde Schlaf ging's aber wieder gut. 

Mittwoch, 5. August 2020

Die VÄ/PÄ - ein Mehrteiler .... 9. und letzterTeil

189 Tage.

Am 27.01.2020 hab ich beim Amtsgericht morgens um 6:45 meinen Antrag auf Vornamens- und Personenstandsänderung eingeworfen. 189 Tage später habe ich in Einwohneramt endlich den neuen Personalausweis abholen können. Wahnsinn wie lange das alles gedauert hat. Mehr als ein halbes Jahr ist vergangen. Wenn man bedenkt, wie lange die Nettozeit, die dafür aufgewendet wurde bedenkt ist das zum wimmern. Das alles hätte viel schneller gehen können. Aber gut, jetzt ist der Spaß ja vorbei. Ich hab alles was zum umstellen war umgestellt, oder veranlaßt. Im Moment warte ich noch auf die Versichertenkarte meiner Krankenkasse. Die braucht im Moment von allen am längsten. Ich warte da jetzt schon viereinhalb Wochen und habe bereits zweimal nachgefragt. Den Führerschein hatte ich als letztes beantragt und als erstes bekommen. Und Montag dann den Personalausweis. Ich muss sagen, auch wenn das natürlich nicht überraschend kam, und es normal auch nichts besonderes ist, so war das für mich dennoch ein großartiger Moment, den man gar nicht so richtig beschreiben kann. Ist so eine Mischung aus Glück, Stolz, Dankbarkeit, Trauer und riesiger Freude.