Donnerstag, 20. Dezember 2018

Die Zeit der vielen ersten Male...

Am Tag danach hatte ich wieder einen Termin. Diesmal bei meinem Psychologen. Ich hörte wieder so früh wie möglich in der Firma mit dem Arbeiten auf und ging also um kurz nach 15:00 zum Auto. Ich suchte mir wieder einen ruhigen Platz und zog mich im Auto um. Es war wieder alles verpackt im Kofferraum. Nachdem ich umgezogen war fuhr ich über die Autobahn Richtung Nürnberg. Ich hatte allerdings einen dummen Tag erwischt, da es um ganz Nürnberg herum durch zum Teil schwere Unfälle zu großen Staus kam. Mir war klar, dass ich nicht rechtzeitig zum Termin kommen kann. Ich rief deshalb in der Praxis an und durfte auch später noch kommen. Endlich war ich wieder von der Autobahn runter und nun musste ich noch in die Innenstadt fahren. Berufsverkehr bedingt dauerte das auch wesentlich länger als sonst. Es war nur Stop and go. Mir war klar, dass es immer später werden würde und so fing ich bei längeren Stopps an den Ampeln an mich zu schminken. Das klappte ganz gut. Als ich dann im Parkhaus an kam musste ich nur noch die Lippen und Augen machen und ein paar kleine Stellen schöner. Und dann war ich fertig und ging aus dem Parkhaus durch ein kleines Einkaufscenter zur Praxis des Psychologen. Dort war ich zum ersten mal nicht die einzige Transidente Person alleine. Es waren eine junge Trans Frau und ein Trans Mann dort, die auch einen Termin hatten. Ich musste noch einige Zeit warten,  bis ich endlich dran kam. Der Psychologe begrüßte mich zum ersten Mal mit Frau XXX und strahlte über das ganze Gesicht. Er kannte mich ja bislang nur auf Fotos als Andrea und da hatte ich auch immer eine Perücke auf. Das ganze Gespräch war sehr angenehm. Ich erzählte im von meinen Terminen bei meiner Therapeutin und dass ich die Termine für den Endokrinologen und beim Hautarzt habe. Zwischenzeitlich habe ich auch einen Termin beim Urologen gemacht, da es wohl Ärzte gibt, die ohne Urologische Untersuchung keine Hormon Therapie machen. Ich wollte da gleich auf Nummer sicher gehen. Nun bislang war ich so ca. alle 2 - 3 Monate bei meinem Psychologen. Er meinte, dass das nun nicht mehr  notwendig sei, ich darf natürlich kommen aber es reicht auch, wenn ich die Gutachten für das Gericht und die OP benötige. Ist ja auch OK. Dann war der Termin auch schon wieder vorbei. Und so nutze ich natürlich die Gelegenheit und ging zum ersten Mal als richtige Andrea in mein Heimatstadt zum Shoppen und auf den Christkindlesmarkt. Ich hatte noch 3 Stunden Zeit, bis die Geschäfte geschlossen  hatten. Durch die Vorweihnachtszeit war die Stadt und natürlich der Christkindlesmarkt sehr voll. Ich hatte auch wie ich so Richtung Weihnachtsmarkt ging gedacht, ob es nicht sehr leichtsinnig ist dort hin zu gehen, weil ich da natürlich gesehen werden könnte. Aber ich wollte unbedingt raus. Und so lief ich, wie so viele andere Menschen über den Weihnachtsmarkt durch die schönen Gässchen. Dann ging ich weiter in die Innenstadt und bummelte durch etliche Geschäfte. Ich probierte ein paar Sachen und musste plötzlich feststellen, dass die Zeit nur so vorangerast sein musste. Denn es war auf einmal kurz vor 20 Uhr, also Geschäftsschluss. Ich habe mir auch einen Pullover und eine Hose gekauft. Zurück ging es wieder über den Weihnachtsmarkt und dann zum Auto. Ich fuhr durch die Stadt in Richtung meinem Zuhause. Unterwege hielt ich an und schminkte mich ab und zog mich mit sehr viel Wehmut wieder um. Ja, das waren ein paar sehr schöne Stunden. Ich fühlte mich frei und gut und es machte mir großen Spaß so durch die Stadt zu laufen. Ich hoffe, das ich das sehr bald nur noch so machen kann. Es bewegt sich ja in die richtige Richtung, trotz aller traurigen Ereignisse zuhause.


Gibt es eine Steigerung von besch....

Die letzten Tage bin ich ja mit einem für mich langsam untypischen Lächeln auf Wolke 7 schwebend herum gelaufen. Ich habe diesen Zustand ausgekostet, weil ich weiß, das bleibt nicht so. Und wie das immer mit Vorahnungen ist, sie treten eher als einem lieb ist ein. Innerlich darauf eingestellt, nach Weihnachten Zuhause alles klar zu machen lebte ich so in den Tag hinein, zumindest in der Gewissheit das es vorwärts geht. Und dann kommt Abends die Frau heim, sitzt nach einer Weile völlig ausgelöscht im Wohnzimmer auf der Couch. Nach gut zureden erzählte sie dann, das sie wieder von einer Kollegin auf mein komisches Aussehen angesprochen wurde. Die hatte sie angeblich schon Mal vor ein paar Wochen angesprochen. Und nun kam alles wieder hoch. Ich habe sie betrogen, Jahre lang unter falschen Voraussetzungen geheiratet und und und. Und sie wollte auch wissen, was ich mache. Ich sagte ihr mehrmals, dass ich so wie jetzt  nicht weiter leben kann. Sie war an diesem Abend sehr fertig und hat viel geweint. Ich möchte nicht alles hier erzählen, aber es war alles andere als schön. Ich habe mich wohl schon innerlich damit abgefunden, dass es mit uns aus sein wird. Ich war komischer Weise total ruhig. Das hat mich wirklich überrascht und erstaunt.

Montag, 17. Dezember 2018

Schon wieder ein erstes Mal

Ja, die letzte Zeit war spannend. Sehr spannend. Ich habe in der letzten Woche die Weichen für die Zukunft gestellt, in die einzige und richtige Zukunft. Nun, ich habe mich trotz der Probleme Zuhause schon lange lange nicht mehr so glücklich und euphorisch gefühlt als die Tage danach. Nun, die Termine machte ich am Dienstag aus und am Donnerstag hatte ich wieder einen Termin bei meiner Therapeutin. Der war erst um 18 Uhr. Ich verließ die Arbeit aber schon um 15 Uhr. Denn ich wollte natürlich wieder richtig dort hin gehen. Ich hatte im Kofferraum meines Autos alles dabei was ich so brauche. Ich zog mich also im Auto an einem hoffentlich ungestörten Ort um und fuhr dann über die Autobahn in Richtung Therapeutin. Wenn jemand in mein Auto gesehen hätte, hätte man eine ziemlich glücklich aussehende Andrea gesehen, ungeschminkt mit schwarzen Bartstoppeln. Ich kenne aber auf dem Weg einen Platz, an dem ich mich noch zurecht machen könnte. Ja das Leben könnte in der Tat einfacher sein, weil sich im Auto zu schminken und das jahreszeitlich bedingt im immer dunkler werdenden Auto ist echt alles andere als schön. Aber OK es hat geklappt. Meine Haare versuchte ich auch mit viel Haarspray in eine passable Form zu bringen. Soweit ich im Auto sehen konnte hat es ganz gut geklappt. Nun hatte ich noch viel Zeit bis zum Termin. So fuhr ich so weit wie möglich in die Innenstadt, parkte mein Auto. Dann zog ich meinen Anorak an und verließ mein Auto. Ich ging dann Richtung Innenstadt am Weihnachtsmarkt vorbei. Die Buden waren, wie der Markt gut beleuchtet und es waren sehr viele Menschen unterwegs. Und eine von ihnen war zum ersten mal ohne Perücke unter all den Menschen und freute sich immer mehr, das sie niemand groß beachtete. Ja, es ist schon etwas anderes ganz so wie man ist unter Menschen zu gehen. Aber es hat wohl niemanden gestöbert. Ich ging dann auch noch durch ein paar Geschäfte gegangen, Bekleidungsgeschäfte natürlich, und habe mir in Ruhe so einiges angesehen. Aber auch hier war ich nur eine unter vielen. Leider verging natürlich die Zeit viel zu schnell und ich musste zu meinem Termin. Im Januar bekomme ich von ihr die notwendigen Unterlagen für den Endokrinologen 😊 .
Die meinte, damit habe ich jetzt meinen Alltagstest begonnen. Ich weiss nicht, ob Test das richtige Wort ist, weil ich einfach viel zu überzeugen davon bin, das ich so als Andrea richtig bin. Richtiger wäre vielleicht ein hineinwachsen ins richtige Ich verbunden mit lernen, üben mit Rückschlägen und Erfolgen und einem Ziel fest vor Augen.

Es reicht nicht, von etwas überzeugt zu sein, es muss auch die Zeit reif dafür sein.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Termine

Die liebe Vorweihnachtszeit. Für die einen Vorfreude und Spannung, für die Anderen Stress ohne Ende und im Beruf jagd ein Termin den anderen, weil es alles so extrem wichtig ist und es im neuen Jahr ja keine Sachen gibt, die so wichtig sind wie gerade jetzt. Und dann gibt es die, so wie ich, die tragen bei all dem noch zusätzlich ein paar schwere Probleme mit sich herum tragen. Ich habe aber keine Lust mehr, mich nur mit ungelösten Problemen herum zu schlagen. Nun wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, alles hat seine Zeit und manches muss einfach reifen. Und wenn die Zeit reif dafür ist, dann ist es auch gut. Nun mein Bauchgefühl sagt mir es ist jetzt gut für den nächsten großen Schritt. Und den Schritt bin ich gestern gegangen. Ich gebe zu, ich war schon lange nicht mehr so nervös wie gestern. Ich suchte mir im Internet ein paar Adressen in Nürnberg und dann wartete ich, dass eines der Besprechungszimmer frei würde. Ich sitze ja in einem Großraumbüro und ich wollte auf jeden Fall ungestört sein. Nun es war wie verhext und ich musste bis 14:30 warten bis eines frei war. Nun ich tätigte den ersten Anruf, ein Reinfall, nur für Privat. Der nächste Anruf brachte auch nichts. Aber beim dritten Versuch hat es dann doch geklappt. Noch dazu in einer Gegend die ich gut erreichen kann . Und ich habe nicht nur einen Termin, sondern gleich zwei bekommen. Allerdings sind die Facharzt typisch erst Ende Februar und Anfang März. Jaaaaaaaaaaaa ich habe meine ersten Termine beim Endokrinologen, wobei der zweite der für die Ergebnisse der Blutuntersuchung ist 🤪 aber muss ja sein.... Tja, und weil ich schon Mal dabei war, hab ich auch noch einen Termin beim Hautarzt ausgemacht. Mein Damenbart ist einfach zu schwarz und das finde ich nicht so prickelnd. Nun ja, ich schwebe Mal ein wenig auf Wolken, ehe mich die bittere Realität wieder auf den Boden holt. Aber im Moment freue ich mich einfach Mal.



  1.  Und es kommt die Zeit, da muss man einen weiteren Schritt gehen in das unentdeckte Land, und gilt es nur das eigene Leben zu entdecken. Das vielleicht größte Abenteuer dem wir uns stellen können.

Zwei zur Therapie

November Grau. Ein Monat oder Tage die Veränderungen brachten. Ein Monat, an dem ich noch nie so traurig war, noch nie so viel geweint hatte um einen andern Menschen. Wer Beit Twitter bei mir mitgelesen hat, weiß vielleicht um wen es ging, mehr möchte ich hierzu, auch wenn ich es gerne täte, nicht schreiben. Es war jedenfalls so, das ich emotional die ltztlet Wochen ziemlich gelitten hatte, zusätzlich zu meinen persönlichen Problemen. Vielleicht hat meine Frau ja tatsächlich gemerkt, das es mir nicht gut ging. Und so stimmte sie zur großen Überraschung zu, doch einmal mit zu meiner Therapeutin zu gehen. Eigentlich war ich durch den Tod der Person, von der ich oben nur andeutungsweise geschrieben habe ein denkbar ungünstiger Augenblick, und wir fassten auch drei mögliche Termine ins Auge. Zwei Stunden vor der Therapiestunde sagte sie das sie mitkommt. Für den Fall, das sie nicht mit gekommen wäre, hatte ich alles im Auto dabei um wieder als mein wahres ich dort hin zu gehen. Ich hätte natürlich auch gleich so hinfahren können, aber dann wäre meine Frau sicherlich nicht mehr mit hin gegangen. So trafen wir uns in einer Seitenstraße und gingen dann gemeinsam zur Therapeutin.

Nun es kamen für meine Frau doch einige neue Sachen ans Licht, also um genau zu sein so ziemlich alles. Sie war da sehr gefasst, auch wenn ich ihr ansehen könnte, das sie das viel Kraft kostete.

Für sie bin ich ein Betrüger, weil ich ihr gleich am Anfang unserer Beziehung hätte sagen müssen was los ist. Damals dachte ich allerdings im Traum nicht daran, das es einmal soweit kommt, wie es heute ist, ich dachte vielmehr ich käme damit klar und es erfährt davon nie jemand etwas.
Sie macht auch ganz klar, das sie nur einen Mann geheiratet hat, und akzeptiert auch nichts anderes, bestenfalls es bleibt wie es ist.

Die Therapeutin machte ihr mehrmals klar, das ich am Ende bin und nicht mehr kann.

Wenn ich mir das vor Augen halte und wie ihr Verhalten heute morgen wieder war, glaube ich, das ist immer noch nicht angekommen...

Und jetzt ein paar Tage später wird immer klarer, sie blendet es aus. Sie ignoriert es einfach. Also zumindest nach außen.

Mittwoch, 14. November 2018

Ein neues erstes Mal

Es ist Mal wieder was passiert. Es gab endlich Mal wieder ein erstes Mal. Nun machen braucht seine Zeit und mag das auch etwas dauern, es kommt der für einen selbst der richtige Zeitpunkt. Das ist kein "Du musst", das ist ein "es ist gut". Angefangen hatte es schon vor 1 1/2 Wochen. Ich war einen Nachmittag allein Zuhause und nutzte das aus. Dabei entstanden auch Fotos ohne meine Perücke. Und ich sah und es war gut. Ich war mit mir selbst zufrieden. Ja, ich drückte auch beide Augen zu, aber im Großen und Ganzen war ich mit mir zufrieden. Es passte alle zusammen, ich fühlte mich wohl. Ich sah mich auf den Bildern so wie ich es mir nicht vorgestellt hatte, nein ich freute mich sehr darüber. Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet. Ich fand meine Haare und mein Aussehen einfach nicht dazu geeignet, als dass ich damit nach draußen gehen wollte. Aber diesmal war das anders. Ich war irgendwie zufrieden mit dem was ich sah. Es liegt vielleicht daran, das ich das Outfit liebe, das ich da an hatte und natürlich, dass die Haare nun eine gewisse Länge bekommen, damit es anfängt mir zu gefallen. Ich habe einfach gemerkt, das passt jetzt zusammen. Und so kam es, dass ich die nächsten Mal die Perücke nicht mehr aufgesetzt habe, die die mir in den letzten Monaten so viel Sicherheit gegeben hatte. Nun gibt es mich also im Original, geschminkt, aber so wie ich bin. Somit war ich bereit für den nächsten großen Schritt. Ich wollte eigentlich wieder einmal raus.
Nun leider ist das noch immer noch so einfach für mich. Am Wochenende gab es wieder einmal zu viele Tränen und die Aussage von mir, dass ich so als Mann nicht weiterleben kann. Aber so richtig ist die Botschaft noch nicht angekommen, auch wenn meine Frau ganz offensichtlich Depressionen hat. Aber sich helfen lassen will sie nicht.
Also machte ich Mal wieder alles im Geheimen. Aber OK, was wirklich wichtig war, war das was ich vor hatte. Ich Fuhr also gestern morgen später zur Arbeit. Ich suchte mir alles zusammen was ich bräuchte, Zug mich zur Probe einmal komplett an und wieder aus und verpackte alles. Dann fuhr ich ganz normal zur Arbeit. Dort ging ich um kurz nach 15 Uhr, suchte mir einen Ort an dem ich mich umgezogen habe und fuhr so Richtung der Therapeutin. Dann machte ich nochmal Stop an einem großen Möbelhaus. Auf dem Großparkplatz fand ich schnell den geeigneten Platz und Schminke ich dort und brachte auch die Haare in die richtige Form. Das ganze im Auto war alles andere als einfach, aber ich hab es geschafft und war ganz zufrieden mit dem Resultat. Dann fuhr ich weiter zu meinem Ziel. Ich kam wie immer viel zu früh an. Aber diesmal blieb ich nicht im Auto sitzen, nein ich lieb noch ein wenig herum. Es war ein schönes und doch normales Gefühl so als richtige Andrea durch die Straßen zu gehen. Wie auch schon zuvor bei den Ausflügen im Frühjahr sah mich niemand komisch an. Das machte mich auch ein wenig stolz. Dann ging ich zu meiner Therapeutin. Ich Klingel, sie drückte den Türöffner nach kurzer Zeit und ich trat ein. Klack klack halten die Schritte durch das Treppenhaus. Ich ging die Treppen hoch in den ersten Stock. Sie macht die Tür immer einen Spalt auf und geht wieder ins Sprechzimmer. Ich ging also gleich ins Wartezimmer. Es dauerte noch etwas aber dann verabschiedete sie sich von der Pazienten und kam mich abholen. Sie hatte die Schritte schon gehört und sich gedacht, das heute etwas anders ist, aber sie war doch erstaunt mich so zu sehen. Die nächste Stunde verlief sehr schön und ich fühlte mich sehr gut dabei. Nach dem Termin wollte ich natürlich die Gelegenheit nutzen und ging noch etwas spazieren. Es war allerdings schon stockdunkel und das ich mich nicht in Innenstadt Nähe befand war auch nicht viel los auf der Straße. Somit machte ich mich auf den Heimweg. Auf dem Weg machte ich noch einen Stop um wieder in meine alte Rolle zurück zu kommen. Das viel mir sehr schwer, zu schön war doch das andere zuvor. Ja, somit hat sich Andrea endlich Mal bewußt jemand anderem gezeigt, war so wie sie ist draußen, hat sich nicht versteckt und ist ziemlich stolz und glücklich. Für mich ein großer Schritt in die richtige Richtung.




Sonntag, 11. November 2018

Ich machmal braucht man keine Worte




Novembergrau

Wie doch die Zeit vergeht. Ein Satz, vielleicht einer der meist verwendeten Sätze überhaupt. Was eben noch Zukunft war, liegt schon in der Vergangenheit. Uneinholbar weit zurück. Es spielt dann keine Rolle mehr, was war. Es ist vorbei. Es kommt nicht mehr zurück. Taten, Worte sind nur noch Schein, machmal Mahnung, manchmal verhallt. Und manchmal holt uns die Vergangenheit ein. Ganz so als seien wir untrennbar mit ihr verbundenen. Wenn wir Glück haben gibt sie uns Rat und Ermunterung das Richtige zu tun. Ob es tatsächlich das Richtige war, wird erst die zukünftige Vergangenheit zeigen.



Mittwoch, 24. Oktober 2018

Nebel Schatten

Leise lautlos watteweich zieht der Nebel durch das Land.

Hüllt mit seinen grauen Schwaden Wald und Wiesen ein.

Kalt steigt seine Macht empor.

Dumpf erklingen lässt er Geräusch, drigen sie dann noch ans Ohr.

Finster ist die Welt geworden.

Ich will mein Herz davor verschließen, nur der Nebel greift empor. Hält mein Herz in seinem Griff.

Eiskalt trübt er meine Sinne. Nebel bist du fürchterlich.

Komm - hör ich ihn rufen, immer stärker zieht er mich.

Und im Wald seh ich Dämonen, allesamt finstere Gestalten. Kommen aus vergangen Zeit, stehen wieder auf zu Hauf.

Keine Macht kann sie noch stoppen wenn das Licht der Sonne fehlt.

Alle Hoffnung ist verflogen, aller Mut der ist dahin. Kann keinen Schritt mehr vorwärts gehen, weiß ja nicht wohin.

Und der Nebel der wird schlimmer, kann schon nichts mehr sehen. Hält die Welt und mich gefangen mit dem weichen Einheitsgrau.

Alle gleich und keiner anders so hat diese Welt zu sein. Nur das Grau wird immer brauner, und frißt sich in die Herzen rein.

Mir wird übel wenn ich daran denke - soll es jetzt wie früher sein?


Braucht es Sturm den Nebel zu vertreiben, oder reicht der Sonnenschein?

Will auf der schönen großen Wiese eine bunte Blume sein.

Nebel geh fort aus meinem Herzen, geh zurück du schrecklich grau.

Lass die Sonne in die Herzen. Gib die Hoffnung mir zurück.

















Dienstag, 23. Oktober 2018

Ich !


Das ist mein Kaffee, meine Tasse, mein Wasser.

Meinen Kaffee siehst Du nicht. In der Tasse.  Verborgen. Unsichtbar. Du siehst nur die Tasse. Rot. Du siehst nicht einmal das Wasser. Aber es ist da. Dieses Rot der Tasse. Ist es das was den Kaffee, das Wasser ausmacht? Ist der Kaffee weniger Kaffee, weil er in der Tasse ruht? Ist das Wasser nicht vorhanden weil Du es nicht siehst?

Bin ich nicht ich, weil ich eine Perücke trage? Bin ich deshalb nicht authentisch? Bin ich deshalb nicht ich? Natürlich bin ich das, eine Perücke tragen tun genug Menschen, gerade solche die durch schwere Krankheit gezeigt sind. Sind sie deshalb weniger authentisch, wenn ihnen die Perücke die Sicherheit gibt, die sie brauchen? Warum trage ich sie? Nun, da gibt es mehrere Gründe. Im Moment möchte ich einfach nicht erkannt werden. Ich bin nicht geoutet, lebe nur im verborgenen, da wäre die Publicity nicht angebracht, solange ich meine Problem daheim nicht gelöst habe. Der zweite Grund ist, und da bin ich eben eitel, ich finde sie im Moment noch zu kurz um so wie ich bin raus zu gehen. ABER, sie bekommen langsam die Länge, wo man ernsthaft etwas mit machen kann. Ich weiß, es gibt sehr schöne Kurzhaarfrisuren für Frauen. Und dafür nehme ich mir noch etwas Zeit.
Bin ich also deshalb weniger ich selbst?
Ich habe viel Fotos von mir gemacht und gepostet. Ich habe nur einen Bruchteil davon veröffentlicht und davon nur die, von denen ich zu dem Zeitpunkt überzeugt war. Ich habe mich dafür geschminkt, so wie ich das, so ungelernte wie ich war/bin gekonnt habe. Das ist mal schlechter, Mal besser und wenn ich manche Fotos so ansehe, ja da ist schon was dabei, was ich jetzt mit Abstand gesehen nicht mehr so toll finde. Aber ehrlich gesagt, ich darf das. Ich bin immer noch beim Lernen. Ich mache das nicht, seit ich ein kleines Mädchen bin. Ich brauche einfach Zeit um das zu lernen, mich ausprobieren, meine Erfahrungen sammeln. Ich weiß auch, das ein Schminkkurs ganz oben auf meiner To-Do Liste steht. Und ich weiß auch, ja ich sehe es jeden Tag selbst im Spiegel, ich bin einfach keine Zwanzig mehr und ich habe Falten, ich habe Tränensäcke. Und, ja tatsächlich mir machen die so nichts aus, weil ich sehe mich ja nur vor dem Spiegel und auf den Fotos. Und ja, da will ich mich eben so sehen wie ich gerne wäre, wie ich realistisch gesehen nie mehr aussehen werde. Und dann ist da ja auch noch der Bart. Ich habe zwar nicht den dichtesten Bartwuchs, aber er ist schwarz. Schwarz! Und damit richtig schön sichtbar. Und die einzige Möglichkeit den nicht so auffällig zu haben ist Schminke. Ich habe lange gebraucht, um die auffälligsten Stellen halbwegs hin zu bekommen. Ich habe es jetzt mit Theaterschminke halbwegs geschafft, aber ich suche immer noch den besten Farbton. Und ja es ist schwierig nicht künstlich zu wirken. Aber trotzdem in Summe bin ich deshalb nicht Authentisch? Bin ich deshalb nicht weniger ich selbst? Schminken sich nicht Millionen andere Frauen jeden Tag? Sind sie deshalb nicht Authentisch? Ich habe einfach andere Voraussetzungen mit denen ich zurecht kommen muss. Bin ich ich für mich oder für andere? Nun ganz einfach, ich mache das für mich. Mit meinen Mitteln, in meinem Tempo, mit meinen Sorgen und Nöten und mit dem Spaß den ich dabei trotzdem habe. Denn wenn ich die Möglichkeit dazu habe, breche ich aus und wenn es auch nur kurzzeitig ist. Ich ziehe das an, was mir tatsächlich gefällt, wie ich mich fühle, wie ich mich wohl fühle. Ich mache dies nicht für die Fotos, ich mache das nicht für den Blog, Twitter oder Instagram. Ich mache das für mich. Ja ich freue mich über ein Feedback, über positive Reaktionen und ja ich bin manchmal enttäuscht, wenn mir wohl was besser gefällt als anderen. Ich habe eben niemanden dem ich mich zeigen kann, mit dem ich mich austauschen kann und deshalb ist das eben die Chance für mich zu sehen, ob das was und wie ich es mache nach außen hin so okay ist. Aber letztendlich geht es nicht darum ob ich anderen gefalle oder nicht. Das was ich mache bin Ich. Und eines ist auch zu 100 Prozent echt - mein Lachen. Egal wie es drum herum aussieht, wie ich vielleicht rüber komme - das bin ich. Ich bin Andrea. Ich bin eine Trans-Frau. Ich bin eine Frau und ich bin stolz darauf.

Und ich bin

kein Objekt in einer Sammlung

keine an die man Penisbilder schickt

keine die mit jemanden eine Beziehung eingeht, weil man ein "Hi" schickt

keine, die ein Opfer perverser Sex-Phantasien ist

keine die sich verbiegt, damit sie irgend jemandes Klischee entspricht


Nun es ist manchmal nicht einfach so zu leben, wie ich es tue. Es ist nicht einfach ständig im Zwiespalt zu leben. Es ist nicht einfach einen Schlussstrich zu ziehen unter eine langjährige Beziehung. Ich weiß genau das sich meine Frau nie ändern wird was mich betrifft. Ich weiß auch das ich nie ich sein werde wenn ich nicht ausbreche aus dem Jetzt. Aber es spricht sich für Außenstehende eben viel leichter als für einen selbst, weil das Leben, also meines hier im speziellen viel komplexer ist, als das ich es hier in vollem Umfang beschreiben könnte. Da stand bis jetzt nie etwas über das Schicksal einer Twitterbekannten, das ich seit langem verfolge und wegen der ich so viel Tränen vergossen habe, wie seit langem nicht mehr. Und diese schmerzliche Erfahrung, das was das in mir ausgelöst hat, das versteht eh kein Mensch und ich versuche gerade das ganze nicht mehr an mich ran zu lassen. Aber leider ist das nicht so leicht und es beeinflusst mich mehr als mir lieb ist und hat mich von notwendigen Schritten abgehalten.
Aber das ist eine andere Geschichte...

Nun ich bin nicht böse oder verärgert über konstruktive und lieb gemeinte Kritik bzw Rückmeldungen. Und ich freue mich auf alles was man mir schreibt, ich weiß es ist gut gemeint und ich bin auch wirklich dankbar dafür. Und wenn ich soweit bin werde ich auch telefonieren.







Donnerstag, 20. September 2018

Frust ablassen 🏳️‍🌈 mit Fähnchen

So, ich muss Mal meine Frust ablassen. Liest ja eh kaum niemand, und die paar wenigen die es lesen, lesen jetzt hoffentlich trotzdem weiter.

Ich bin gefrustet. Aus vielen Gründen. Der wichtigste zuerst. Es ist mir noch immer nicht gelungen, mit meiner Frau über meinen gewünschten Weg zu reden. Wir hatten immer wieder Momente, die traurig waren. Wir waren ja letzte Woche mit ihren Schwiegereltern ein paar Tage in Südtirol und sie sagte, sie will eigentlich nicht fahren und macht das nur, weil wir es ihnen versprochen hatte. Ich versuchte sie zu trösten und umarmte sie. Da merkte sie, das da was unter dem T-Shirt ist, was da nicht hingehört. Sie war sehr schockiert und weinte sehr. Wären wir am nächsten Morgen nicht weggefahren, wer weiß was passiert wäre. Aber so? Wer glaubt wir hätten jetzt darüber geredet täuscht sich. Ich mußte dringend nochmal in den Garten zum gießen und als ich wieder zurück im Haus war, war Business as usual. Total irre. Nun wir sind wieder zurück und es ist wieder nichts. Es gibt aber auch nichts was mich jetzt noch aufhalten könnte, weil ausnahmsweise nichts ansteht. Das einzige was mich abhält bin ich selbst. Über mich und meine Ziele bin ich mir ganz und klar einig. Nur die Angst alles zu verlieren was mir etwas bedeutet, die ist nach wie vor groß. Die kann mir auch niemand abnehmen. Alles andere was danach kommen mag ist da nicht so das Problem.

Ich bin gefrustet. Ich habe bei Twitter nun etwas über 400 Follower. Stolz, jein. Aber für mich wichtig, weil ich so viele kennenlernen dürfte, denen es mehr oder weniger auch so geht wie mir. Da ist man dann nicht alleine. Was jedoch schade ist, ist das es zu viele davon gibt, die nie mehr irgend eine Reaktion zeigen. Sie folgen dir und das war es. Und ich frage mich dann immer an was liegt das. Nun ich kann und will ja niemanden zu etwas zwingen.

Ich bin frustriert. Manchmal bin ich wirklich traurig, wenn ich ein Selfie poste, das mir selbst gut gefällt und es gibt keine Reaktion dazu. Nicht falsch verstehen, ich mache das für mich. Aber im Moment lebt Andrea fast nur auf Twitter oder Instagram. Und weil ich nur hier ich bin und niemanden habe mit dem ich auf Shopping Tour gehen könnte und niemand habe der mir beim Schminken helfen könnte würde ich mich halt auch über ein feedback freuen. Aber OK, es geht auch so.  Vielleicht sollte ich meine Aktivitäten auf Twitter stark einschränken. Vermissen werden mich wohl die wenigsten. Nun gut, da mit ihr es wisst, ich bin mit mir auch nicht zufrieden. Ich versuche mein bestes. Aber mir fehlen einfach die Jahre Erfahrung. Ich bin anders aufgewachsen. Durfte nie ich sein, konnte nur zuschauen. Und da habe ich viel nachzuholen, irgendwann wenn die Zeit da ist. Aber ich befürchte, meine Umwelt wird erwarten das alles perfekt ist. Sonst bin ich nur ein komischer als Frau verkleideter Mann. Ja, das ist schon so.

Ich bin frustriert. Bist du transident transsexuell und postet Fotos von dir, beginnt die Jagd auf dich. Da kommen die harmlosen, für die bist du ein Objekt in ihrer Sammlung. Dann gibt es die armen, die meinen es vielleicht ernst, die suchen eine Mutter für ihr Kind. Ich und Mutter, die Vorstellung ist ja ganz schön, nur das wäre ich gerne selbst geworden und es tut mir ja leid, ich sehe auf den Fotos eben deutlich jünger aus. OK lassen wir das... Kommen wir zu meinen Lieblingen: die können Kommunikation. Richtig gut. Die wissen wie man eine Frau rum kriegt. Die brauchen keine großen Worte. Nein die sind so toll, da reicht ein "Hi". Wow ich bin sowas von begeistert. Manche können sogar etwas mehr, so wie Hi Love oder hi sexy. Ja die können schon fast ganze Sätze schreiben.
Und nun die übelste Sorte: die, die ihre Geschlechtsteile versenden. Was bitte soll das? Ist da jemals irgendeine Frau darauf angesprungen? Krank.
Oh ich habe noch eine Sorte von Liebhabern transidente Frauen vergessen. Meine Freunde aus den Special Forces oder Generäle aus der Amerikanischen Armee. Die gibt es wirklich oft.. ich hätte Mal eine Liste machen sollen mit denen. Ich frage mich nur warum?
Nicht falsch verstehen, ich würde  es wirklich gerne wissen.  Das schlimme an der ganzen Sache ist wirklich, die finden ein Gesicht schön, lesen den Hashtag der doch eindeutig ist und du hörst auf Mensch zu sein und bist nur Objekt derer Phantasie. Ohne Wertung. Ja ich gebe ihnen etwas für ihre Phantasie. Ein Äußeres. Mehr nicht. Weil ich mehr bin als ein Objekt. Ich bin Andrea. Und ich bin frustriert.


Dienstag, 28. August 2018

Ohne viel Worte

Was soll ich sagen, machmal gibt es Situation, da will man und kann nicht, manchmal wartet man auf ein Wunder und weiß doch selbst das gibt's nicht. Ich weiß, das ich mich selbst belügen wenn ich glaube es wird schon. Nein, wird es nicht und klar ich werde mich irgendwann fragen warum hast du nicht oder warum hast du nicht eher. Aber verdammt, all das redet sich leichter als es ist, auch wenn ich weiß das es so auch nichts ist und nichts wird und ich mich im Moment so in einer Kompfortzone befinde. Ja ich will da raus, ja ich belüge mich, ja meine Frau wird hingehalten. Ja ich habe Respekt vor der Zukunft.  Und ich habe keinen Plan. Gibt es den?





















Samstag, 11. August 2018

Ein Ausflug

Es ist Samstag und wir machen seit langem einmal wieder einen Ausflug. Ausgerechnet dorthin, wo ich am 30.04.2018 meinen bislang letzten Ausflug als Frau gemacht hatte. Das tut schon weh. Monate sind vergangen. Und noch immer geht nichts voran. Gar nichts. Ich habe manchmal Zweifel, Ob ich jemals dazu in der Lage bin den einen Schritt zu gehen. Manchmal verweifele ich an mir selbst. Nein es ist wahrlich nicht leicht. Wie so ist das nur so unsagbar schwer? In meinem Kopf halte ich es einerseits kaum aus und gleichzeitig will ich festhalten was ich liebe. Beides zusammen geht wohl nicht.


  • Ich sitze im Auto auf dem Parkplatz, meine Frau ist schon voraus gegangen. Mir tut das weh. Letzte Mal hatte ich hier so viel Spaß. Und dieses Mal traurig, dass ich nicht auch hier für mich kaufen kann. Ich weiß, wenn ich gleich auch rein gehe, werde ich total gefrustet sein...

Freitag, 3. August 2018

Geht es zu Ende?

Es ist lange her, dass Ihr hier etwas von mir zu lesen bekommen habt. Viel ist nicht passiert. Ja, das Leben ging größtenteils seinen gewohnten Gang. Ich war bei meiner Therapeutin, und wie schon so oft zuvor fragte ich mich danach, warum sitze ich hier und nicht meine Frau, die noch immer den Kopf in den Sand steckt. Zumindest nach außen hin. Nun wir waren zusammen im Urlaub auf Lanzarote. Bis auf eine kleine Auseinandersetzung, die schnell wieder vorbei war, war das ein normaler Urlaub und trotzdem war er irgendwie anders. Es wurde nicht ausgesprochen aber man spührte es. Es ist nicht mehr wie früher.
Ich habe meinen Traum nicht aufgeben und habe vor dem Urlaub und auch schon wieder diese Woche wieder neue Kleidungsstücke gekauft, einfach weil ich das bin und auch so leben möchte. Meine Hoffnung, die immernoch ganz klein da ist, das es mit meiner Frau und mir weiter geht schwindet von Tag zu Tag. Am Montag, wir hatten beide noch frei, kamen wir im normalen Gespräch darauf, dass ich am nächsten Tag später nach Hause käme, weil ich einen neuen Termin bei meiner Therapeuthin hätte. Sie fragte daraufhin, was wir da machen. Ich erzählte ihr, das wir uns unterhalten und davon viel über sie und das sie doch unbedingt einmal mitkommen soll. Dann fragte sie, ob ich mich schon entschieden hätte. Ich zögerte mit der Antwort. Mir schossen in diesem Moment einfach zu viele Gedanken durch den Kopf. Sie brach in Tränen aus, es war wieder total schlimm. Für sie war der Urlaub keine Erholung, sie hat kein Zuhause mehr, es hat alles keinen Sinn mehr, sie fühlt sich betrogen und hintergangen. Ich versuchte mit ihr zu reden, bat sie doch endlich mit zu gehen. Ich bat sie auch, wenigstens eines der Bücher, die ich ihr im Januar gegeben hatte zu lesen. Für beides habe sie keine Kraft und sagte es ist doch eh alles egal. Es ist so traurig dies zu erleben. Ich habe versucht sie wieder zu beruhigen, dauerte allerdings sehr lange.
Der Termin bei der Therapeutin war ausgerechnet am wärmsten Tag bislang, mehr als 39 Grad... Wie schon so oft ging es hauptsächlich um meine Frau. Eine Lösung gibt es nicht. Ich will weiter machen, nicht weil ich möchte sondern weil ich nicht anders kann. Sie kann und wird dies nicht akzeptieren oder mittragen. Und das wir später nochmals irgendwie wieder zusammen kommen glaube ich auch nicht. Der Verlust seiner großen Liebe, des gemeinsamen Lebens, sie so leiden sehen zu müssen das tut am meisten weh. Auch dass ich ihr nie etwas von meinen vielen Einkäufen erzählen könnte, weil ich soAngst vor ihrer Reaktion hatte tut mir sehr weh. Wie sehr muss sie sich hintergangen fühlen, wenn das auch noch heraus kommt. Ich komme mir immer mehr wie ein Darstellung in einer Boulevard Komödie vor, bei der der sich ein Darsteller immer weiter in eine Sache hinein reite, in guter Absicht, aber dadurch alles noch viel schlimmer macht.

So glücklich ich mich in meinen neuen Sachen fühle so traurig bin ich doch über diese Situation. Ich stehe an einem tiefen Abgrund und bin mit einem Bein schon auf dem Weg dort hinein. Ich habe meinen Plan für die Zukunft. Ich weiß nicht wohin, wenn es aus sein sollte. Ich habe nichts. Auch das macht mir Angst. Ich habe auch Angst um sie. Ich hoffe sie tut sich nichts an und kommt darüber hinweg. Nur sie hat ja auch niemanden mit dem sie reden kann. Sie sagte das hilft ja nichts.

Warum muss das alles nur so sein? Eigentlich wollte ich auch nur einmal glücklich sein mit mir, aber nicht für diesen Preis, der so viele Tränen kostet und so viel Unglück mit sich bringt. Sorry ich bin gerade ziemlich fertig mit der Welt, läge es in meiner

  • Macht das zu ändern ich würde es, aber ich kann nicht anders. 




Mittwoch, 13. Juni 2018

Down

Wer hier mit liest, und ich hoffe, das tut irgendjemand, der weiß, das es bei mir gefühlsmäßig immer wie auf einer extremen Achterbahn zugeht. Im Moment geht die Fahrt mal wieder steil bergab. So schön es war, am Wochenende die Fotos zu machen und dabei zu träumen und darin etwas Trost zu bekommen, so schnell hat sich das Blatt wieder gewendet. Ich sehe wie es sein könnte und ich kenne die Originale der Fotos und ich bin damit halbwegs zufrieden. Ja ich habe ich, wie ich gestern schon geschrieben habe schön gefühlt. Und ich find das darf ich auch einmal, aber wenn ich mir während der letzten Tage die Fotos so anschaue überkommt mich auch eine extreme Traurigkeit, da sie von der Realität so weit entfernt sind. Und ich weiß noch immer nicht wann und wie ich weiter machen kann. Wie auch. Es ist einfach eine aussichtslose Lage. Meine Frau jammert leise vor sich hin. Frage ich was los ist, gibt's keine Antwort. Sie jammert weiter. Die Sache mit ihrem Vater nimmt sie natürlich zusätzlich mit. Ich hab manchmal das dumme Gefühl hier ist alles wichtiger als ich. Klar ist das ganze bei ihm ernster, aber bitte, warum sucht sie im Internet alles über seine Erkrankung, seine Medikamente und die dummen Nebenwirkungen wegen derer er ins Krankenhaus kam und nochmals ja das ist ernsthaft und ich täte ja das gleiche, aber warum, warum nur informiert sie sich nicht über mich und was ich bin und was ich machen möchte? Ich habe ihr ja im Januar zwei Bücher zum lesen geben. Die blieben unberührt. Ich habe ihr per E-Mail links auf Seiten im Internet gesendet. Sie hat sie nie geöffnet. Sie sperrt sich komplett. Und wenn wir darüber reden sollten, dann ist das und die nachfolgenden Tage so schlimm das ich mir echt um sie Gedanken mache, ob sie das ernst meint oder nicht. Das kann ich einfach nicht einschätzen. Vielleicht weiß sie auch, das sie mich so in der Hand hat und nutzt dies aus? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich so wie jetzt nicht weiter machen kann, es kostet mich mehr und mehr Kraft. Aber was soll ich denn machen? Ich liebe sie ja und mir tut es so weh sie leiden zu sehen. Sie hatte mir, als ich ihr von erzählte vorgeworfen nicht ehrlich gewesen zu sein und das ich ihr alles hätte erzählen müssen, viele viel Jahre zuvor. Nun seit dem sind Monate vergangen. Ich führte mein Doppelleben weiter. Ich machte meine Ausflüge. Ich kaufte und kaufe Kleidung für Frauen. Ich habe diesen Blog, bin bei Twitter, und Instagram aktiv. Und meine Fotos haben schon viele gesehen. Aber von all dem weiß sie nichts und ich manövriere mich immer tiefer in etwas hinein, von dem ich nicht weiß, wie ich da wieder heraus komme. Auch das belastet mich sehr. Und dann lese ich bei so vielen, die auch Probleme haben und dann sehe ich die Fotos von denen die schon so viel weiter sind. Und das zieht mich heute auch Mal wieder runter. Und das ist diese dumme Mischung ich freue mich so sehr für sie und ich verzweifle an meiner Lage und leide gleichzeitig mit denen die zum Teil schlimme Probleme haben und die sprühte ich so, als ob ich selbst davon betroffen wäre. Diese Fähigkeit von mir ist nicht unbedingt hilfreich wenn man genug eigene Probleme hat. Aber ich kann und möchte deshalb nicht diese Kontakte zu anderen abbrechen, da mir diese einfach wichtig sind, sind sie doch meine einzige Möglichkeit einmal mit anderen denen es genauso oder zumindest ähnlich geht austauschen zu können.

Montag, 11. Juni 2018

Sonntagsbeschäftigung 😁

Montag Morgen. Ich sitze wie gewöhnlich im Büro. Das Wochenende war, nun ja gemischt. Mein Schwiegervater ist am Samstag früh wieder ins Krankenhaus gekommen. Dort war er schon letzte Woche, als ihm ein Bypass gewertet wurde, was in seinem Fall ziemlich kompliziert war. Er mußte vorher und dann spezielle Medikamente nehmen, auf die er mit wirklich starken Hautausschlag reagierte. Da er von Freitag auf Samstag 4kg mehr wog und der Ausschlag immer mehr wurde, brachte meine Frau in ins Krankenhaus. Und was machte Andrea? Sie nutzte die Gelegenheit. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin wegen seiner Erkrankung genauso mitgenommen und hoffe sehr, dass es ihm bald wieder gut geht. Aber da ist eben auch Andrea, der es nicht gut geht und die auch ihr Recht fordet. Also könnte Andrea für ein paar Stunden Andrea sein. Gegen Mittag zog ich mich schweren Herzens wieder um. Dann kam die SMS Benachrichtigung, das meine neueste Bestellung da ist. Also riskierte ich es und fuhr los das Paket abzuholen. Zuhause angekommen müsste ich die neuen Teile gleich Mal anprobieren. Nach einer Weile rief meine Frau an und teilte mir mit, das es nicht mehr lange dauert bis sie Zuhause ist. So hätte ich noch ein bisschen Zeit für mich. Am späten Nachmittag fuhren meine Frau und ich nochmal ins Krankenhaus.

Am Sonntag Nachmittag fuhr meine Frau zusammen mit ihrer Mutter alleine ins Krankenhaus. Ich blieb Zuhause und so konnte ich endlich Mal alle neuen Hosen, Shirts und Kleider richtig anziehen und habe davon viele Fotos gemacht. Ich habe auch endlich meine Schwarze Hose bekommen, bei der es vor dem Urlaub Lieferprobleme gab und die wieder zurück gesendet wurde... Auch ein Shirt in der nun passenden Größe war mit dabei, sowie ein Body und zwei Kleider und neue Schuhe. Die zwei Kleider sind sehr unterschiedlich und zu dem weißen mit den Rosen habe ich auch gleich eine Jacke mit dazu bestellt. Ja, das war ein schöner Nachmittag, bei dem ich ganz schön ims schwitzen kam, bei all dem Kleiderwechseln. Und, ich traue es mich ja fast nicht sagen, aber ich fand mich zum ersten Mal hübsch. Ja, nicht ganz so wie ich es mir wünschen würde, aber in Anbetracht dessen wie alt ich bin und was im Moment möglich ist, fand ich das schon. Und auch wenn die Zeit wie immer viel zu schnell vorbei ging zehre ich von den Erinnerungen und den Fotos und der Hoffnung, dass alles endlich gut wird.

























Donnerstag, 7. Juni 2018

Auszeit?

Hat mich und meinen Blog jemand vermisst? Nun mir war in den letzten Wochen nicht ganz danach hier etwas zu schreiben. Das liegt hauptsächlich daran, das ich in letzter Zeit sehr viel twittere und sich so bei mir nicht allzu viel getan hat, leider. Und dann war ich mit meiner Frau ja noch 2 Wochen im Urlaub auf Mallorca. Ich hatte in der Zeit vor dem Urlaub und während des Urlaubs das Thema mit meiner Frau gar nicht mehr angesprochen. Ich wollte diesen Urlaub mit ihr zusammen unbedingt. Und allein schon durch die nervliche Belastung bei ihr durch die Erkrankung ihres Vaters und meine unklare Situation hatte sie diese Auszeit dringend nötig. Ja und in 5 Wochen soll es eigentlich noch einmal in den Urlaub gehen. Und nun gibt es da in mir wieder diesen riesen Zwiespalt. Seit Tagen, eigentlich auch während des Urlaubs, geht es mir wieder einmal schlecht. Ich bin so hin und her gerissen, bin ratlos und mutlos. Ich weiß nicht was ich machen soll. Das schlägt bei mir wieder ganz schnell in einen Frustkauf um. Sowas hatte ich in der Woche vor dem Urlaub, als ich zum Friseur genötigt würde. Danach hab ich mir im Einkaufscenter in einem Kaufhaus ein T-Shirt gekauft. Und jetzt nach dem Urlaub hab ich mir eine ganze Menge bestellt. Zu meinem großen Frust hat diesmal nicht alles gepasst, sodass ich 3 Stücke wieder zurück schicken muss. Aber der Rest ist OKAY, auch die schwarze Jeans, die ich nochmal bestellen musste, da es bei der Lieferung vor dem Urlaub Probleme mit der Lieferung gab und diese automatisch zurück geschickt wurde. Ja ich hatte auch vor dem Urlaub nochmal groß eingekauft. Rock, Shirts, Blazer, Schuhe, Armband... Und ja, ich habe jetzt wirklich ein Platzproblem. Alleine deshalb schon muss es endlich weiter gehen... Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich heute morgen schon wieder was bestellt habe...
An und für sich wollte ich heute morgen ja auch Fotos von den neuen Sachen machen, aber mir fehlte die Zeit. Nun aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und es ergibt sich ja die nächste Gelegenheit... 

Dienstag, 1. Mai 2018

Andrea auf Shopping Tour

Kinder wie die Zeit vergeht, heute vor einer Woche war ich in Paris. Heute vor einer Woche ging ich abends über den Champs-Élysees, an der Seine entlang, war beim Eiffelturm und und und...

Seit dieser Zeit habe ich von meinem Erlebnis gezehrt. Und schneller als beim letzten Mal war Andrea wieder draußen, denn am gestrigen Brückentag hatte ich frei. Meine Frau musste arbeiten und das musste ich einfach ausnutzen. Wäre ja auch zu schade gewesen. Nun ich hatte mir vorgenommen nach Würzburg zu fahren und auf dem Weg dorthin in Rottendorf halt zu machen. Denn dort gibt es ein kleines Outlet Center. Und ich wollte dort eigentlich um 10 Uhr sein, aber es kam leider anders wie geplant, ich musste erst noch was im Garten machen und es gab noch einen Berg Wäsche zu bügeln. Als ich das erledigt hatte brauchte ich ziemlich lange bis ich mit dem Schminken fertig war. Ich hatte ja auf Twitter abstimmen lassen, in welchem Outfit ich am  besten fahren sollte. Nun ich folgte der Mehrheit, wobei ich das wohl auch so angezogen hätte. Gut getarnt und mit einer Tüte in der die restlichen Klamotten waren verließ ich das Haus  ging in die Garage. Dort zog ich mich fertig um und fuhr los. Außerhalb von Nürnberg machte ich noch den Rest klar und machte mich dann endgültig auf die Reise. Ich fuhr nicht die Autobahn, sondern die Bundesstraße über Ansbach und dann direkt nach Rottendorf. Allerdings war ich so spät losgekommen, das ich Würzburg abschreiben musste, da ich ja vor meiner Frau wieder zuhause sein musste. So kam ich erst kurz nach 12 Uhr in Rottendorf an. Ich ging dann gleich in das erste Bekleidungsgeschäft und sah mich dort eine ganze Weile um. Durch den Brückentag war hier ganz schön was los. Aber ich durfte die gleiche Erfahrung wie in München und Paris machen, ich war für niemanden sonderlich interessant. Es war schön, so ganz ungestört durch die Gänge zwischen den Kleiderstangen zu gehen, dieses und jenes anzusehen, ein paar Stücke an mich zu halten. Ich fand dann auch 2 Shirts, die mir gut gefielen. Da ich mir mir bei der Größe nicht ganz sicher war, probierte ich sie in 2 verschiedenen Größen an. Auch auf dem Weg zur Umkleidekabine kamen keine komischen Blicke oder so. Nun wie das manchmal so ist, das eine Shirt passte in der kleineren Größe, das andere in der größeren. Ich nahm also beide und stellte mich an der Kasse in der Schlange an. Es waren trotz der vielen Kunden nur 2 Kassen geöffnet und es dauerte wirklich lange, bis ich mit dem Zahlen an der Reihe war. Die Kassiererin sah mich kurz an, wie alle anderen auch, fragte ihre Standardsätze, wie nach der Kundenkarte und der Einkaufstüte und alles war ganz normal. Muss ich das extra betonen? Ja, weil ich mir früher Gedanken darüber gemacht hätte. Heutzutage nicht mehr. Ich hatte zugegeben einen kurzen Moment, als ich am Parkplatz ankam, darüber nachgedacht, ob ich das wirklich tun soll. Aber ich habe mir gesagt, ich will das, ich kann das und ich muss es sowieso irgendwann zum ersten mal tun, also mach ich es jetzt und hier und zwar gleich. Nach dem ich also ohne Probleme gezahlt hatte brachte ich meinen Sachen zum Auto und ging in das andere Geschäft nebenan. Auch dort ließ ich mir viel Zeit, sah mir alles ganz genau an, ging hierhin und dahin und fand schließlich, wer hätte das gedacht zwei Kleider, die mir sehr gut gefielen. Auch diese probierte ich natürlich an. Nun ich habe hier das Glück, dass mir bei Kleidern die Größe 42 sehr gut passt, bei Shirts oder Pullovern schwankt das zwischen 42 und 44. Nun, da beide so schön waren, und beide sehr gut reduziert waren nahm ich beide und ging zur Kasse. Die Verkäuferin dort war sehr freundlich und auch hier verlief alles ganz normal und ohne Probleme. Ich habe mich darüber schon sehr gefreut und ging zum Auto zurück. Ich habe übrigens einen neuen Rekord für mich aufgestellt. Ich war noch nie so lange für mich selbst alleine Kleidung einkaufen wie an diesem Tag. Das ganze dauerte 1 1/2 Stunden, die mir aber gar nicht soooo lange vorkamen. Das dumme daran war allerdings, dass ich mich jetzt mit der Heimfahrt sehr beeilen musste, wollte ich es noch schaffen vor meiner Frau zu Hause zu sein. Ja, es wäre doof gewesen, wenn ich das alles erklären hätte müssen. Und ja, es wäre natürlich besser gewesen, wenn sie davon gewusst hätte oder besser, wenn sie mich bei meinem Vorhaben unterstützt hätte. Aber so wie es im Moment ist, ist daran nicht zu denken. Na ja, ich weiß es werden bessere Zeiten kommen. Nur wann. Aber daran wollte ich gestern nicht denken und freute mich die ganze Zeit auf der Heimfahrt über meinen ersten Einkauf als Frau in den Bekleidungsgeschäften. Es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich hoffe nur, dass ich das schon bald wiederholen kann, oder zumindest einen weitern Ausflug machen kann, oder endlich mehr, viel mehr.








Donnerstag, 26. April 2018

Andrea in Paris

Vor einiger Zeit erhielt ich die Nachricht, dass ich im April geschäftlich für 2 Tage nach Paris fliegen darf. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt und nur gehofft, das ich für den einen Abend keinen Termin zusätuch bekomme, was zum Glück nicht der Fall war. Nun gab es für mich nur noch ein Problem zu lösen, was ziehe ich an und wie sieht meine Frisur aus. Im März war es ja noch sehr kalt und ich war mit Winterbekleidung in München unterwegs. Das ging in Paris Ende April natürlich nicht mehr. Ich sah mich also nach frühjahrstauglichen Kleidungsstücken um. Ich bestellte mir also die Sachen, die ich hier im Blog ja schon gezeigt hatte, darunter 2 schwarze Hosen und Sneakers, da ich etwas für lange Wege geeignetes zum Laufen gesucht hatte. Wobei die neuen Stifeletten auch gegangen wären, aber die waren schwerer wie die Sneakers. Ich pribierte Zuhause alle Varianten aus (ja gute Vorbereitung ist das halbe Leben) und packte dann alles in eine separate stabile Tüte. Diese wanderte vor dem Abflugtag ins Auto. Der Trolley, Inden ich dann meine Klamotten für die Geschäftsreise packte war nur zur Hälfte gefüllte. Am Abflugtag stand ich um 3:45 auf und fuhr mit dem Trolley um Kofferraum zum Flughafen. Dort öffnete ich den Trolley und nahm die Ersatzschuhe heraus und ersetzte sie durch die Sneakers. Dann kam noch die Tüte mit Andreas Sachen hinein, u.a. die Schminksache, die Handtasche, halt alles was ich so brauchte.
Das Einchecken, der Flug und die Fahrt zum Hotel in Paris verliefen ganz normal. Nun, da ich recht früh im Hotel ankam, war das Zimmer noch nicht soweit und so ließ ich den Trolley im Hotel und fuhr wie zurück Richtung Flughafen zum Messegelände. Dort schaute ich mir viel ehe ich wie wieder zum Hotel zurück fuhr. Im Zimmer angekommen packte ich erstmal aus und machte mich fertig für den Abend. Ich braucht diesmal ziemlich lange, aber endlich war ich soweit, incl. roter Fingernägel und Gepäcktermin Handtasche. Nochmal ein Blick in den großen Spiegel.
Und dann ging ich aus dem Zimmer durch die kleine Empfangshalle hinaus auf die Straße. Die Dame an der Rezeption verabschiedete ich freundlich. Ob sie sich gewundert hat, wer da aus dem Hotel raus ging?
Ich ging zum Gare de Norte und fuhr mit der Metro bis zum Arc de Triumph. Nun ich war weder auf dem Weg oder in der Metro alleine, auch beim Umsteigen oder in dem langen Tunnelsystem der Umsteigebahnhöfe kamen mir viele Menschen entgegen, aber die allermeisten nahmen keine Notiz von mir. Nun darüber freute ich mich, obwohl ich wieder wie in München kein Bisschen aufgeregt war. Es war einfach ganz normal. Nun etwas ungewohnt waren natürlich die langen Haare, aber das gab sich sehr schnell und so gehörten sie ganz schnell zu mir. Nun, ich ging die Champs-Elysées hinunter, oder schwebte ich? Mich machte viele Fotos von mir und freute mich ungemein.
Ich lief dann durch ruhige Seitenstraßen hinüber zur Seine, überquerte diese über eine Fußgängerbrücke. Es war schön ziemlich dunkel und zum ersten Mal dachte ich über das Thema Sicherheit nach. Aber nur kurz, es waren ja unten an der Seine auch noch viele Menschen unterwegs. Nach vielen Fotostopps kam ich am Eifelturm an. Auch hier wieder viele Fotos gemacht. Unterwegs gab es etliche fliegende Händler, die Sekt Bier oder ander Getränke verkaufen wollten und mich mit Madame ansprachen. Ja ich gebe zu, das war sehr schön. Ich überquerte wieder die Seine, sah mir am Trocadéro das Lichtspektakel des Eiffelturms an. Auch hier wieder keine komischen Blicke oder Kommentare. Ich fuhr mit der Metro wieder zum Triumphbogen und lief nochmal, diesmal ganz die Champs-Elysées hinunter. Schade war, das es schon so spät war und die Geschäfte geschlossen waren. Dann machte ich mich auf den Weg zurück ins Hotel. Der Nachtportier begrüßte Madame und kurz danach war ich glücklich über den schönen Abend im Zimmer zurück. Schweren Herzens mußte ich mich wieder zurück verwandeln. Bis ich eingeschlafen war dauerte es eine ganze Weile, weil ich mir alles noch einmal in Gedanken zurück holte. Am Nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh, es war nun der zweite Tag hintereinander, an dem ich nur 4 Stunden geschlafen hatte.
Der Nachtportier war beim Frühstück noch immer da, beim Auschecken auch aber das verlief ganz normal. Wenn der wüßte, wer vor ihm stand. Vielleicht kommt das aber im Hotel öfter vor und für ihn ist das ganz normal. Ich fuhr dann in der extrem vollen RER B zum Messegelände und verbracht den Tag dort. Um 17 Uhr machte ich mich auf zum Flughafen und kann gegen 22 Uhr in Nürnberg an. Dort nahm ich die Tüten it allem was Andrea gehört aus dem Trolley und fuhr nach Hause. Bis ich einschlafen konnte dauerte es bis 24 Uhr. Somit hätte ich nur 5 Stunden geschlafen...
Mein Fazit: ich habe wieder festgestellt, dass ich es kann, weil ich es bin. Und ich habe mich total wohl und glücklich und auch etwas stolz gefühlt. Stolz das ich es gemacht habe, das ich wohl kaum aufgefallen bin und wenn doch, das es mir gar nichts ausgemacht hat. Und jetzt hoffe ich einfach auf die nächste Gelegenheit. Ich bin gespannt, wann die sich mir bietet. Besser, einfach viel besser wäre natürlich, wenn ich endlich richtig offiziell umstellen könnte, denn das ist das Ziel.


Freitag, 20. April 2018

Bist Du glücklich?

Eine einfache Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt.

Denn, ja es gibt Momente in denen auch ich glücklich bin. Leider oft zu wenige. Das Glück das ich letzte Woche empfand, als ich meine neuen Sachen abholte, sie probierte und erfreut festgestellt hatte, das sie alle passen. Mein grinsen dabei ging bestimmt bis hinter beide Ohren. Und Glück, als ich am Nächsten Morgen mich für die Fotos zurecht machte und mich danach im Spiegel sah. Und noch mehr als ich mir danach die Fotos ansah. Ja ich weiß das das Original nicht mehr ganz so glatt im Gesicht ist und das ich Mal einen Kurs bräuchte, wie ich mich besser schminken könnte, gerade was den Bart betrifft. Aber das war mir in dem Moment egal, da trat alles zurück, denn ich sehe im Spiegel mich selbst.
Glücklich kann man das nennen, auch wenn es ein sehr kurzes und vergängliches Glück war. Ich reizte die Zeit bis zum Schluss aus, müsste ich mich doch leider wieder in mein männliches Äußeres zurück verwandeln. Abschminken, Haare waschen, Föhnen umziehen, alles verräumen und in die Arbeit fahren...
Glück das empfand ich auch als ich diese Woche eine neue Frisur ausprobierte. Ich war mir aber diesmal total unsicherwie das wirkt und ob ich die Fotos veröffentlichen könnte. Ich hab es dann doch zuerst mit einem Foto auf Instagram versucht. Und weil das wohl gut ankam gab's dann auch bei Twitter Fotos davon. Unsicher war ich auch, weil ich vorher Bilder mit schwarzen gelockten Haaren gemacht hatte. Aber die hatten mir überhaupt nicht gefallen, auch wenn die meiner natürlichen Haarfarbe am nächsten kommen. Aber offenbar kamen die blonden Haare ganz gut an, und ich fange an das zu glauben.
Bin ich glücklich? Ja es gab da diese Woche noch den Termin bei meinem Psychiater. Den sehe ich alle 3 Monate. Ich berichte ihm was sich so getan hat bei mir. Und ich habe ihm meine Fotos von mir gezeigt. Seine Reaktion war für mich mehr als erfreulich, denn er war echt beeindruckt und man konnte ihm eine gewisse Freude schon ansehen. Und das war für mich schon sehr schön. Ja da war ich glücklich. Leider sind diese Glücksmomente ziemlich selten und Zuhause würde meine Freude niemand teilen.

Nein ich bin nicht glücklich.

Samstag, 7. April 2018

Samstag und schön ist es geworden

Endlich, nach langer Zeit ist endlich der Frühling gekommen. Im Garten blüht es, ein paar Frösche sind wieder im Teich und waren schon sehr erfolgreich und ich habe heute den Garten teilweise geschafft. Alles an einem Tag geht nicht und muss auch nicht sein.

Leider gibt es noch immer nichts neues zu berichten.

Na ja nicht ganz. Ich war am Mittwoch wieder bei meiner Therapeutin. Auch dieses mal haben wir uns fast ausschließlich über meine Frau und unser Verhältnis unterhalten. Auch über ihre Weigerung gar nichts zu tun um zu verstehen wie es mir geht und was das nun mal ist, außer das sie den Weg mit mir auf gar keinen Fall zusammen gehen möchte.

Laut dem Test den ich beim letzen mal gemacht habe bin ich, zumindest zeitweise stark depressiv. Für diese Erkenntnis hätte ich allerdings keinen Test machen brauchen, dass weiß ich auch. Ich kenne auch die Ursache dafür. Könnte ich den nächsten Schritt endlich gehen und das mit ihr zusammen, wäre es das Aus für die Depressionen. Mag sein das dann mal andere kommen, aber das weiß man vorher nie.

Der nächste Schritt, ja der wäre ein sehr großer, ich könnte nämlich im Juni mit den Untersuchungen für die Hormontherapie beginnen. Etwas was ich schon so lange herbei sehne.

Kann man sich das vorstellen, wie das jetzt so für mich ist? Auf der einen Seite Depressionen, weil nichts vorwärts geht und auf den anderen Seite die totale Vorfreude. Es ist so krass und mit diesem Widerspruch muss ich ständig leben. Und weiß nicht wie. Hoffen und bangen den ganzen Tag, die ganze Nacht, ständig, immer und überall.

Ostern vorbei

Es gibt so Tage, an denen ich einfach nicht weiß, was ich hier schreiben könnte. Nun heute ist wieder mal so ein Tag. Es ist der Dienstag nach Ostern und ich hatte heute noch frei. Zumindest auf dem Papier. Die Realität war wieder einmal anders, aber das ist man ja gewohnt. Es fing mit dem Einkaufen von Lebensmitteln an, wir fuhren 3 Supermärkte an und landeten am Ende noch bei Obi. Allerdings, hielt sich das alles noch im zeitlichen Rahmen und so waren wir bald wieder zuhause. Aber nur um auszupacken, denn dann fuhren wir in ein Einkaufscenter. Ich musste in einen Elektrofachmarkt, weil ein Teil das ich für das Hausinterne Internet benötige vor ein paar Tagen kaputt gegangen war. Nach fast 2 Stunden waren wir wieder zuhause. Wieder auspacken. Dann fing in an, das neue Teil zu installieren. Dann war es auch schon wieder Zeit für das Mittagessen. Als das Teil nach ein paar Fehlversuchen in Betrieb nehmen. Dann ein Paar Minuten zum Ausruhen. Und weil das Wetter so schön war musste was im Garten getan werden. Danach Klamotten probieren, ob die noch passen, lüften, etwas am PC machen, schon wieder essen und jetzt mal eine halbe Stunde für mich, nach all der Zeit. Und jetzt sitze ich vor dem Laptop und schreib ein wenig, während ich Sicherungsdateien von zwei wichtigen Ordner erstelle. Und wenn das rum ist geht es wieder runter. Und dann...

Was mich dabei ständig begleitet ist meine Dauernervosität und die ständige Gereiztheit. Das gibt sich nicht und ich glaube, dass wird sich vielleicht erst legen, wenn ich, ja was. Das was ich möchte und nicht kann weil da jemand ist, dem es das Herz zerreißt und ich. Mir wird es nie gut gehen wenn ich so weiter mache wie bisher. Alles schon tausend mal geschrieben und überlegt und keine einzige gute Antwort erhalten. Ich will weiter machen. Mein Ziel steht fest und ich  bin jeden Tag traurig wenn ich nicht weiterkomme. 

Donnerstag, 22. März 2018

Twitter und Co - Begleiterscheinungen

Seit einem Jahr betreibe ich ja nun schon meinen Blog und fülle ihn mit mehr oder weniger interessanten Dingen. Ich weiß ja nicht, was Ihr so darüber denkt, ich schreib halt was drauf los, nie wissend, was hinten dabei raus kommt und das sind halt meine Gedanken und das was mich bewegt und ab und an kommt auch mal was ganz anderes dazwischen.

Seit weniger als einem Jahr mache ich auch bei Twitter mit. Anfangs eher als Zaungast, aber mittlerweile ziemlich aktiv, für meine Verhältnisse. Und natürlich gibt es mich auch auf Instagram.

Bei Twitter gibt es eine Verlinkung hierher, wer mir da folgt, oder sich für mich interessiert landet dann auch hier. Bei Instagram habe ich das nicht gemacht. Wer mich dort findet, sieht nur meine Bilder und weiß, wenn nicht genau nach mir gesucht wird den Blog und meinen Twitter Account nicht. Nun wie ich Instagram begonnen habe, wusste ich auch noch nicht, wohin das führen wird. Instagram bietet keine Strukturen, außer man Postet einfach drauf los und nichts ist irgenwie sortiert. Und so ist mein Account ein Sammelsurium aus allen möglichen Urlaubsbildern, Fotos von Ausflügen, Essen, Obst und Gemüse und auch ein paar Selfies von mir. Nun ich will ja keinem hinters Licht führen, aber andererseits finde ich es interessant, hier unvoreingenommen ohne Background von anderen war genommen werden zu können. Wer mir auf Twitter folgt, weiß natürlich um mich Bescheid. Aber es gibt ja noch ein paar andere. Und da freut es mich dann noch (geschmeicheltes Ego - Verzeihung - ich bin ja auch nur eine Frau) wenn ich als Frau wahrgenommen werde und das gibt mir auch Mut und Halt für die Zukunft, auch wenn ich genau weiß, das ich im Original nicht mehr ganz so jung und Faltenlos aussehe. Aber OK.

Und Twitter? Ja ich habe in den letzten Wochen und Monaten nette Menschen kennen lernen dürfen, mit denen ich mich wirklich gerne austausche. Mit den eine mehr mit den anderen weniger, aber ich freue mich über jeden von ihnen. Und es gibt auch ein paar, die mir Folgen, ohne das man jemals von ihnen hört. Auch das ist in Ordnung. Mach ich auch bei ein paar, einfach weil ich gerne bei ihnen lese, was sie so schreiben. Und das mach eben auch Spaß.

In dem ich nun ja schon ein paar Menschen folge, bekommt man ja dadurch auch immer wieder Tweets die andere Retweeten oder bei denen sie in Diskussionen ect. sind. Und Andrea mischt sich ja auch gerne mal mit ein und gibt ihren Senf dazu, erst recht, wenn sie etwas Ärgert oder sehr bewegt. Und heute begab ich mich in eine Diskussion bei der es darum ging, dass man doch gefälligst Radfahren soll. Ich will darauf auch nicht mehr eingehen. Ich habe mich da irgendwann wieder zurück gezogen, weil ich gemerkt habe, das es den Teilnehmern nicht um eine offene Diskussion ging sondern um ihre vorgefertigte Meinung anderen aufzudrücken bzw ein anderer nur noch mit Verbalattacken antwortete. Nun solche Art von Debatte mag ich nicht, denn das ist keine Diskussion die von gegenseitigen Respekt geprägt ist. Ich wurde noch eine ganze Weile mit Tweets aus dieser Runde zugemüllt, bis ich mit der Hilfe eine Twitter Bekannten aus dieser Diskussion heraus kam. Das war nun die positivste Begleiterscheinung. Ja es gibt sie die netten Menschen, die einem helfen.

Und nun das krasse Gegenteil. Da gibt es so viele kranke Hirne, die haben nichts anders zu tun, als Bilder ihrer Genitalien herum zu schicken. Was soll denn der Schwachsinn? Da kommt doch sowieso nix dabei heraus und so was besonderes ist das nun auch wieder nicht, ca. die Hälfte der Menschheit ist damit mehr oder weniger ausgestattet. Zum Glück kann man diese Spinner gleich blocken, aber leider gibt es davon mehr als man es für möglich hält.
Die harmlose Variante sind dann die Männer, die anscheinend tatsächlich eine Beziehung beginnen möchten. Und ich frage mich dann, warum ausgerechnet ich? Wer den Blog liest und meine Tweets, der weiß doch das ich verheiratet bin und im momentanen richtigen Leben alles andere wie eine Traumfrau bin und aussehe. Also nein.
Bei Instagram ist das wie gesagt anders, da steht kein Hinweis was ich bin. Und da gibt es tatsächlich etlich Anfragen von Männern, die mich kennen lernen möchten. Will ich ja nicht und ich beantworte die auch nicht. Ich weiß wirklich nicht ob es gut ist bei Instagram so anonym zu sein, aber sieh man es meinen Selfies nicht an, das ich noch nicht ganz Frau bin? Sehen sich die Leute die Fotos nicht genau an, sondern nur flüchtig?
Im Moment lasse ich Mal alles, wie es ist und beobachte weiter. Irgendwann, wenn ich endlich offen leben kann werde ich das ändern, vielleicht auch mit vorher nachher Bildern. Aber dafür ist es im Moment noch viel zu früh.

Wie geht ihr mit den verschiedenen Typen um? #Kotzblocken? Stumm schalten, ignorieren oder nehmt ihr Kontakt auf??? Würde mich wirklich interessieren.

Donnerstag, 15. März 2018

Therapietag

Gestern war ich wieder bei meiner Therapeutin. Es war die letzte der probatorischen Sitzungen. Ab der nächsten fängt dann die Therapie richtig an. Es hat wieder ein wenig länger gedauert. Ich habe ihr von München Ausflug Fotos ausgedruckt und kommentarlos gegeben. Die war echt erstaunt darüber, dass ich das gemacht habe, so lange und dann noch zum ersten Mal. Ja, rückblickend war das immernoch ein schöner gelungener und wichtiger Tag und er schreit nach mehr, nach lass es endlich so für immer sein. Ja und wir haben uns überlegt wie die nächsten Schritte aussehen und wie es bei mir Zuhause weiter gehen müsste. Wie, dass weiß ich ja selbst am Besten, es scheitert halt am Können. Oder Wollen? Das Problem ist alt bekannt, ich will meine Frau nicht verlieren und ich kann aber so nicht mehr weiterleben. Ja schon irgendwie, aber dieses irgendwie ist kein Leben, besteht es doch nur aus Hoffnungslosigkeit, Trauer und Depressionen. Das kann es doch nicht sein.
Ich durfte auch meinen ersten Fragebogen zum Thema Depressionen ausfüllen. Wer denkt sich diese Fragen aus? Bei vielen Fragen müsste man einen Kommentar dazu abgeben können oder mehr als eine Antwort zulassen. Manches ist auch Situationsbezogen und ich verallgemeinerte ungern. Na ja, bin gespannt ob es da Mal eine Besprechung dazu gibt.
Tja und ansonsten ist meine Stimmung zumeist ganz weit unten mit gelegentlichen kleinen Zwischenhochs. Es tut gut ein paar gute Freunde bei Twitter gefunden zu haben.

Dienstag, 13. März 2018

Ich brauche neue Taschentücher

Ich bin zur Zeit in einer ganz tiefen Stimmung und mir gehen, wenn das so weiter geht langsam die Taschentücher aus. Und dann sehe ich ein Selfie auf Instagram und lese den Text dazu und schön schießen mir die Tränen in die Augen. Warum?
Das Selfies ist so schön, sie hat das Glück noch so jung zu sein und hat morgen ihre OP und ich freue mich einfach für sie, auch wenn ich sie nicht persönlich kenne. Und ich gebe zu ich beneide sie, das sie den Weg gehen konnte, den ich noch immer nicht gehen kann. Die Gründe hierfür hab ich schon so oft geschildert, sie ändern sich leider nicht. Und das macht mich so unendlich traurig. Nur die Papiertaschentuch Hersteller freut das...

Samstag, 10. März 2018

Ein Jahr

Wie schnell die Zeit vergeht. Wie schnell sie doch vergeht, unaufhaltsam, eben noch Zukunft jetzt schon Vergangenheit. Immer schnell, immer schneller, immer schneller sie verzieht.

Vor einem Jahr ging es mir besonders schlimm, ich begann meine Gedanken aufzuschreiben. Zuerst auf Papier und dann rief ich diesen Blog ins Leben. Ein Jahr, es ging so schnell vorbei.

Hatte ich letztes Jahr noch gehofft, und geglaubt, in kurzer Zeit endlich das Leben führen zu können, wie ich es insgeheim schon immer wollte, muss ich total frustriert und traurig feststellen, dass sich fast nicht daran geändert hat. Es gab seit dieser Zeit nur viele Tränen und noch mehr Tränen. Meine Hoffnungen, meine Wünsche, sie haben sich nicht erfüllt, zumindest nicht so, wie ich es mir erträumt hatte.  Ich lebe immer noch als Mann, der sich nichts sehnlicher wünscht als endlich als Frau leben zu können, das die Frau, die da schon immer war endlich richtig ans Licht darf. Ich sitze hier und tippe diese Zeilen, und mir rinnen die Tränen über mein Gesicht. Ich fühle mich so hilflos und alleine gelassen. Während ich mich um meine Frau ja zusätzlich auch noch sorge, genau so wie um unsere gemeinsame Zukunft, so merke ich doch anders herum überhaupt nichts davon. Es mag ungerecht sein, es mag falsch sein, aber ich komme mir einfach so einsam und verlassen vor. Meine Frau jammert ständig, dass alles so grausam und schlecht ist. Sie weint und ich versuche zu trösten und zu sagen, das die Welt eben nicht so schlimm ist, aber wer sieht meine Tränen? Wer spürt meine Verzweiflung? Ich kämpfe um sie und um mich und das verlangt immer mehr und mehr Kräfte von mir ab, die ich nicht mehr habe wie früher. Ich bin unglücklich und habe Zukunftsängste und alles blockiert sich. Nichts wird. Nur heimlich und nur für kurze Momente in denen ich den kleinen Moment des Glücks und der Normalität verspüre, ehe ich wieder in die harte Realität zurück muss. Ich bin einfach unfähig, das zu tun was ich tun müsste, auch wenn ich es so gerne tun würde und das frustriert mich um so mehr. Wie kann ich das endlich überwinden?

Ich will nicht in einem Jahr das selbe schreiben müssen. Ich will einfach nicht. Es gibt keinen Trost und keine Hilfe, auch nicht, wenn Du am Boden liegst, nicht wenn dein Glück das Verderben eines anderen ist.

Freitag, 9. März 2018

Wieder Freitag

Es ist wieder Freitag. Und wieder ist eine Woche vergangen. Eine ganze Woche seit ich in München war. Ich kann meine Stimmung im Moment nur so beschreiben: beschissen... Tieftraurig, hoffnungslos, fertig mit der Welt. Warum? Der Tag war rückblickend einfach zu schön und ich beginne mich zu fragen, ob er nicht nur ein Traum war. So erschreckend normal er sich da angefühlt hat, so sehr vermisse ich ihn jetzt. Wenn ich mich jetzt anschaue, wie ich ganz normal für alle anderen als Mann hier im Cafe sitze, dann kommen wir wieder die Tränen. Es ist so schlimm. Dies Aussichtslosigkeit macht alkes nur noch über. Ach könnte doch einmal ein Wunder geschehen. Aber auf das zu hoffen ist genau so hoffnungslos wie darauf zu warten, dass meine Frau ihre Einstellung ändert. Wie kann das nur weiter gehen? Es muss doch endlich Mal was passieren.

Donnerstag, 8. März 2018

Harte Realität

Ich kann langsam Sportler verstehen, die nach einem Sieg sagen, sie können das im Moment noch gar nicht realisiert, das kommt noch in einen paar Tagen. Und es ist tatsächlich so. War der Freitag für mich doch seltsam normal, ja als wäre ich schon immer so gewesen, rein emotional betrachtet, so habe ich heute Morgen im Auto erst richtig begriffen, was ich da eigentlich gemacht habe. Es war nichts weniger, als das ich mich selbst überwunden habe, wissend, spätestens nach aufsetzen der Perücke, dass es keinen Weg zurück gibt, wenn ich abends ins Konzert will, egal was auch passiert. Und ich bin jetzt ein klein wenig stolz auf mich. Darf ich auch Mal sein, oder?
Aber leider, leider ging dieser Tag viel zu schnell zu Ende und was bleibt sind etliche Fotos und schöne Erinnerungen an einen ganz besonderen Tag in meinem Leben, an dem so vieles das aller erste mal war. Vergessen werde ich den Tag bestimmt nie. Und ich hoffe, dass das erst der Anfang war.
Aber im Moment ist das alles nur ein großer Traum dessen Erfüllung in den Sternen steht. Denn was so einem schönen Tag folgt war der totale emotionale Absturz am Sonntag. Ich wachte auf, weil meine Frau neben mir so sehr weinte. Sie weiß ja nichts von meinem Ausflug als Frau und hätte ich ihr davon erzählt, ich weiß nicht was dann jetzt wäre. Für sie ist es eh schon so schlimm, immernoch. Und ihr tut alles weg, sie schläft nicht, mach sich ständig Sorgen und dann, ausgerechnet dann habe ich auch noch einen schönen Tag. Und das war dann zu viel für sie. Damit war der ganze Tag gelaufen. Sie hat sich nur ganz langsam leicht beruhigt. Aber so richtig wird das nicht und das bereitet mir große Sorgen, da dieser Zustand nun schon so lange andauert und insgesamt gesundheitlich bestimmt nicht gut ist. Weder für sie noch für mich. Aber es ist auch nicht leicht, wenn man vor so schweren Entscheidungen steht. Wir wissen beide was die nanächst Schritte wären, aber wir scheuen die Konsequenzen, weil sie bedeuten, dass wir uns verlieren, uns und unser gemeinsames bisheriges Lebens weil sie nicht mit einer Frau zusammen leben kann, weil sie nicht mit einer Transfrau auffallen will. Und ich? Ich will aber mit ihr zusammen diesen Weg gehen. So leben wir nebeneinander im unsicheren Status Quo, jeder auf seine Wunder hoffend und wissend, das es das nicht gibt. Sich dieser Realität zu stellen sind wir leider im Moment nicht in der Lage.
Die Realität ist leider schwieriger als man denkt und es sich wünscht.

Wie geht's weiter? Keine Ahnung. Fortschritte gibt es ja nicht. Ich kann nur hoffen, das sich meine Frau wenigstens dazu durchringen kann endlich Hilfe von außen anzunehmen. Bis dahin führe ich mein Doppelleben weiter. Das ist auf Dauer unbefriedigend und eine Wiederholung wie am Freitag gibt es vielleicht auch nicht so schnell. Aber ich versuche positiv zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Im April fliege ich für zwei Tage beruflich nach Paris und ich habe da jetzt so einen Plan. Und den werde ich genau so verfolgen, wie ich das mit München gemacht habe. Aber jetzt brauche ich auch was für einen Frühlingsabend in Paris. Wenn das nicht verlockende Aussichten sind? Drückt mir die Daumen, das es kein Geschäftsessen abends gibt...

Dienstag, 6. März 2018

Ich war draußen!!!

Ich hab es tatsächlich getan. Aber der Reihe nach.

Oktober 2016. Ich sitze vor dem Smartphone und warte, wie so viele gespannt auf den Start zum Kartenvorverkauf zur neuen Helene Fischer Tournee. Oh je, werden einige jetzt vielleicht sagen, egal lest trotzdem weiter. An diesem Tag stand für mich eines fest, ich werde dorthin gehen, und ich werde, egal wie als Frau erkennbar dort hingehen. Anfangs war das nur ein Traum, nicht mehr als ein Wunsch und wenn ich ehrlich bin zu diesem Zeitpunkt für mich absolut unrealistisch. Es war eben ein Traum für mich. Nun ich entwickelte mich weiter. Der Wunsch endlich als Frau zu leben war da, war immer da nur ließ ich ihn nicht zu. Aber das Verlangen wuchs unaufhaltsam und stetig an. Es ging mir oft schlecht und ich war, und bin es auch heute noch, verzweifelt über meine Lage. Und es kam der Zeitpunkt an dem ich es  nicht mehr aushielt, weiter so zu leben wie ich es bis dahin tat. Ich hatte harte innere Kämpfe gefochten aber ich konnte nicht mehr. All das habe ich in diesem Blog beschrieben. Seit ein paar Monaten gehe ich nun ziemlich regelmäßig zu einer Therapeutin. Ich habe in dem vergangen Jahr und den letzten Monaten viel eingekauft und viel geübt, natürlich bin ich weit davon entfernt perfekt zu sein, aber dass muss ich auch für mich nicht sein. Nobody is perfect. Aber ich habe das immer nur für mich alleine getan, weiter heimlich und nur Indoor. Eine einzige Ausnahme hatte es ja gegeben, Faschingsdienstag am Abend sah mich meine Frau zum ersten und bislang einzigen Mal so, wie ich wirklich bin und sein will. Leider endete dies nicht wie erhofft und eine Wiederholung gab es bisher auch noch nicht. Die Zeit danach bis jetzt ist sehr schlimm. Viele viele Tränen flossen. Es ist eine verdammt schwere Zeit und wie das weitergehen soll steht in den Sternen. Wir wollen uns beide nicht verlieren, aber meine Frau hat mir klar gemacht, dass wenn ich als Frau leben werden, dass sie dann sich von mir trennen wird, weil sie sich ein Leben so mit mir nicht vorstellen kann, weil sie es einfach nicht kann. Und ich? Ich möchte sie nicht verlieren und möchte mich aber auch selbst nicht verlieren. Denn wenn ich aufgeben würde und so weiter lebte wie bisher, was wäre das für ein Leben. Ich kann mich nicht wieder in mich zurück stecken, so wie ich das all die vielen, zu vielen Jahre zuvor getan habe. Nun ich versuche ja nie auf zu geben. Und der Wunsch, das kleine Ziel zum Konzert als Frau zu gehen war noch immer da und es zu erreichen, ja das war die kleine Herausforderung für mich. Nun etwas war für mich, meine Frau mag zur Helene Fischer nicht mit und so hatte ich ja auch nur eine Eintrittskarte gekauft. Und da meine Frau Freitags nicht arbeitet, sondern an diesem Tag die Einkäufe erledigt und sich danach um ihre Eltern kümmert konnte ich an diesem Tag davon ausgehen, dass ich mich ungestört auf die Fahrt nach München vorbereiten könnte. Ich hatte mich lange auf dieses Ereignis vorbereitet und viel, sehr viel eingekauft. Ich habe viele Stunden vor der Arbeit damit zugebracht, mir mein Outfit zu überlegen. Ich habe lange überlegt und mich dann für einen dunkelblauen Rock, einen hellgrauen Pullover, schwarze Stümpfe, meine Stiefeletten, einer schwarzen Strickjacke und meinem Anorak entschieden. Ich habe mir auch lange überlegt, wie ich mich schminke. Es sollte ja nicht nur für das Konzert sein, nein ich wollte ja auch noch vorher in die Innenstadt von München. Also einen Mittelweg zwischen dezent und Abendveranstaltung. Probleme machten mir natürlich der schwarze Bart, der praktisch immer durchscheint. Ich habe mir zwar Camouflage Make-up besorgt, aber wenn das drauf ist wirkt das leider ziemlich Maskenhaft. Ich habe es dann mit den anderen Make-ups und Puder versucht so gut wie möglich hin zu bekommen. Lidschatten hatte ich mir am Tag zuvor auch nochmal neu gekauft, da ich leider unter tränenden Augen leide, so gegen 4 Uhr nachmittags geht das immer los und somit verläuft ein Teil des Lidschattens. Jetzt habe ich also einen einfarbigen Wasserfesten genommen.
Da ich ja hier in der Nachbarschaft noch nicht auffallen wollte, zog ich erstmal nur das an, was man unter der normalen Jeans und dem Anorak verbergen konnte. Alles andere war in Tüten verpackt und befand sich schon im Kofferraum oder wurde von mir bei der Abfahrt mit genommen. So verließ ich als das Haus nach außen hin unbemerkt in Richtung Garage. Ich ging zur Seitentür rein, schloss diese wieder ab und zog die Jeans aus und tauschte diese mit dem Rock. Statt meiner Halbschuhe zog ich nun meine Stiefeletten an. So war ich also fast fertig und fuhr in Richtung München ab. Von den Nachbarn war keiner draußen und so ging es gleich Richtung Autobahn. Etwas ungewohnt für mich war das Fahren mit den neuen Schuhen schon, da ich ja Absätze nicht gewohnt bin. Aber daran habe ich mich schnell gewöhnt. Ich verließ bald die Autobahn wieder um die Perücke aufzusetzen. Dazu suchte ich mir einen ruhigen Ort. Dort räumte ich auch das Portmonee um, macht machte auch noch die letzen Dinge damit ich bei der Ankunft in München so gut wie fertig war. Die Fahrt dorthin verlief ruhig, die Autobahn war um diese Uhrzeit relativ leer und so erreichte ich München gegen 12 Uhr. Auf dem Großparkplatz hinter dem Olympiastation angekommen überprüfte ich nochmal mein Aussehen, lackierte die Fingernägel mit einem abziehbaren Nagellack und als der nach kurzer Zeit getrocknet war stieg ich aus und zog  noch Strickjacke und Anorak an, vervollständigt noch mit einem großen Schal. So stand ich also fertig für den Rest es Tages in der strahlenden Sonne und war bereit los zu gehen. Ich schloss das Auto ab und machte mich auf den Weg durch das Olympiagelände vorbei am großen Stadion und weiter über die Olympiahalle zur nächsten U-Bahnstation. Unterwegs begegneten mir schon etliche Menschen, aber keiner nahm Notiz von mir. Ich machte ein paar Fotos vom Stadion und von mir. An der U-Bahnstation angekommen ging ich zum Fahrkartenautomaten und studierte den Aushang, da ich ja auch erstmal sehen musste, welche Fahrkarte ich brauchte. Mich sprachen dann zwei holländische Touristen an, wie das funktioniert und ich versuchte ihnen natürlich zu helfen. Sie reagierten auf meine männliche Stimme gar nicht und so bekamen wir alle die richtigen Fahrkarten. Dann gingen wir hinunter zum Bahnsteig. Nach kurzer Wartezeit kam die Bahn in die Innenstadt und ich stieg ein. Da ich lange genug gesessen war blieb ich im Eingangsbereich angelehnt stehen. Ich war natürlich nicht alleine in der Bahn, aber zu meinem Erstauen nahm niemand von mir Notiz. Auch zwei Männer, denen ich persönlich am ehesten dumme Bemerkungen zugetraut hatte interessierten sich nicht für mich. Später kamen nochmal zwei andere die in lachten und in meine Richtung deuteten, aber es stellte sich an der nächsten Haltestelle heraus, das sie Bekannte die hinter mir saßen gesehen hatten, zu denen sie dann gingen. Am Marienplatz stieg ich aus und kam wieder ins helle Sonnenlicht. Vor dem Rathaus waren viele Menschen. Alle mit sich beschäftigt. Auch hier keine komischen Blicke, gar nichts. Ich machte noch ein paar Fotos von mir, ehe ich mich auf den Weg durch die Kaufhäuser und Geschäfte Richtung Hauptbahnhof machte. Es war schon ein schönes Erlebnis so durch die Damenabteilung gehen zu können und sich alles in Ruhe anzusehen. Ganz vereinzelt sah ich schon mal, das mich jemand zweimal ansah aber das war nicht negativ oder so. Und so ging ich lächelnd durch mit erhobenem Kopf durch die Stadt. In einem Kaufhaus probierte ich Schuhe und so verging die Zeit bis ich mich wieder auf den Weg Richtung Olympiagelände machte. Dort machte ich nochmal einen Zwischenstopp in der BMW Welt und sah mir die Autos dort an. Nun auch hier wieder das gleiche, keine Reaktionen. Nur eine Asiatin sah mich einmal näher an, kurz nur aber das war es auch schon. Ich nutzte die Gelegenheit und ging dort zum zweiten Mal an diesem Tag ohne Probleme auf die Damentoilette. Ja auch das, als ob ich das schon immer so gemacht hätte. Selbst die Putzfrau sah mich nicht weiter an. Danach ging ich nochmal zum Auto. Auf dem Weg dorthin kamen mir jetzt natürlich viel Besucher des Konzertes entgegen die mich natürlich fast alle ansahen, weil ich ja die einzige war, die ihnen entgegen kam. Im Auto rasierte ich mich nochmal, und machte noch mal etwas Make-up auf den Bartbereich und ging dann zur Olympiahalle. Dort war schon eine Schlange und ich stellte mich hinten an. Die Besucher vor mir drehten sich kurz um, aber keine Reaktion weiter, auch die hinter verhielten sich ganz normal. Dann, nach ca. 20 Minuten war Einlass. Die Schlange schob sich langsam Richtung Eingang. Dort gab es wie am Flughafen erstmal eine Eingangskontrolle. Ich wurde natürlich von einer Frau abgetastet. Meine Handtasche war ein klein wenig zu groß, aber nach ihrerer Rückfrage und weil es ja wirklich nur zwei Zentimeter waren, durfte die mit rein, natürlich habe ich zuvor die Tasche noch öffnen müssen. Was die wohl gedacht hat? Es ging jedenfalls unauffällig normal und professionell zu. Und dann war ich auch schon in der Halle. Ich sah mich ein wenig um und ging dann die Treppen hinunter in den Innenraum. Eine sehr freundliche Platzanweiserin brachte mich zu meinem Sitzplatz. Dort zog ich Schal und Anorak aus und wartete auf den Beginn des Konzertes. Das dauerte noch so fast eineinhalb Stunden. Die Halle füllte sich langsam und meine Sitznachbarn begrüßten mich freundlich zunickend. Und dann endlich begann das beste Konzert, auf dem ich jemals gewesen bin. Ich sage das jetzt nicht durch die rosarote Fanbrille, nein es war wirklich so. Leider machten sich gegen Ende des Konzertes meine Füße unangenehm schmerzend bemerkbar, weil sie es nicht gewohnt sind in solchen Schuhen länger zu stehen, aber der Tag und der Abend waren es mehr als wert. Leider ging das Konzert wie immer viel zu schnell zu Ende, auch wenn dies erst um 23:30 Uhr war. Aber wenn man sich so lange darauf gefreut hat ist das leider so. Aber dennoch war ich glücklich, als ich die Halle wieder verließ und im zwischenzeitlich gefallenen Neuschnee zum Auto ging. Das musste ich nun erstmal vom Schnee befreien ehe ich wieder nach Hause fuhr. Die Fahrt dann war allerdings nicht so schön wie die hinfahrt. Das lag natürlich daran das es nochmal so viel gescheit hatte. Ab Ingolstadt war die linke Spur nicht mehr zu sehen, die mittlere war fast zu und auch die rechte war nicht mehr schön zu befahren. So ging es eben recht langsam zurück nach Nürnberg. Überholt hat außer den Flixbussen keiner mehr, für die gab es offensichtlich keine Schnee. Was auch nicht gut war, war die Tatsache dass auch ich immer müder wurde, war ich doch am Morgen gegen 4 Uhr wach geworden. Das war jetzt nicht wegen des Ausflugs, nein das ist wegen der allgemeinen Situation zuhause seit Wochen schon so. Aber dank Spurhalteassistent ging alles glatt. Weil vor mir zu viel Verkehr war, verließ ich die Autobahn eher und steuerte wieder einen ruhigen Parkplatz an. Dort zog ich mich, auch wenn ich es nicht gerne tat komplett um und verpackte wieder alles in Tüten. Ich behielt nur den Pullover und die Unterwäsche an. Dann fuhr ich die letzten Kilometer durch schönen Neuschnee nach Hause. Dort angekommen, es war 2:30 Uhr verräumte ich alle Sachen und schminkte mich ab und war dann glücklich und ein wenig stolz um 3 Uhr im Bett, wo ich auch schnell einschlief.

Mein Fazit nach diesem so wichtigen Tag für mich:

Ich habe mich getraut. Ich bin tatsächlich unter Menschen gegangen. Ich weiß nun dass ich es kann und das es geht. Ich habe keine negativen Erlebnisse erfahren müssen. Das ist für die Zukunft sicherlich wichtig für mich, denn ich weiß es wird auch anders sein. Aber ich weiß auch, und das wusste ich auch vorher schon, dass mir das Gerede anderer total egal ist. Ich bin da zum Glück total schmerzbefreit. Ich weiß natürlich nicht, ob das immer so sein wird, aber es macht mir keine Angst. Ich habe auch gemerkt, das es mit erhoben Kopf und einem Lächeln keine Schranken gibt. Und das ich in den Geschäften und bei der Einlasskontrolle ganz normal behandelt wurde.
Und was mich persönlich selbst am meisten überrascht hatte ist die Tatsache, dass ich während der gesamten Zeit kein bisschen aufgeregt war und das ich mich total normal gefühlt habe, so als ob ich noch nie anders unterwegs war. Und das war ein verdammt schönes und gutes Gefühl, von dem ich so sehr hoffe das es öfter, ab aller liebsten immer so sein wird. Das das nicht nur ein Traum bleibt sondern Realität wird, so wie aus diesem Traum auf das Konzert als Frau zu gehen Realität wurde. Auch wenn es noch ein Zeit lang dauern mag. Ich will das und ich kann das und ich werde das. Das ist mein Ziel und mein Leben. Ich kann dem nicht entkommen, ich will dem nicht entkommen weil ich eines bin - ich bin eine Frau. Daran ist nicht schlecht und nichts besonders. Aber es war, es ist und es bleibt so.