Freitag, 29. März 2019

Gedicht

1. Gedicht:

Manchmal treib ich's bunt und meine Gedanken folgen Wolken. Oft sind sie grau - schau. Will deine Aufmerksamkeit - warum? Nur? Dir ist's egal - nur ich lebe das, lebe nur so. Verlassen seid Ihr nun von mir. Hier.  Danke es gab keinen Applaus. Hab's auch nicht mehr erhofft. Ade.

2. Gedicht:

Worte sind nichts als nur Worte. Was bin dann ich? Ihr lest mich, ihr kennt mich? Nur meine Worte, letztendlich nicht? Worte sind Wort, nicht mehr sind sie nicht. Bin ich also nicht oder mehr? Sagst Wort schreibst Worte die Gedanken, Dein ich. Ich bin mehr als nur Worte, bin ich!


Erkennis:

Sehnsucht vergeht nie, nirgends. Kein Sand, keine Welle nimmt sie fort, an keinem Ort

3. Gedicht:

Mein Blick ruht in der Ferne
Nur richtig weit sieht anders aus, unten sind Zäune dahinter ist Wald und oben das Grau. Säss ich am Meer oder auf einem hohen Berge die Ferne könnt ich sehn, nur ihr Ende nicht, das liegt dahinter.

Erkenntnis:

Und es kommt die Zeit, da muss man einen weiteren Schritt gehen in das unentdeckte Land, und gilt es nur das eigene Leben zu entdecken. Das vielleicht Größe Abenteuer dem wir uns stellen können.


Mittwoch, 13. März 2019

Endo Der zweite Termin



Montag war ein ganz schön abwechslungsreicher Tag. Ich hatte an diesem Tag Urlaub und bin nach Ingolstadt shoppen gefahren. Nun viel Geld hab ich nicht ausgegeben. Ich war in dem Factory outlet center hab aber festgestellt, dass das nichts für mich ist... War dann in einem riesigen Schuhgeschäft. Die haben sehr viel in 42, wirklich. Aber wenn du dir einbildet das es unbedingt ein bestimmter ist, dann haben die den auch nicht. Ich fand aber trotzdem was. Danach ging's noch in ein großes Einkaufscenter. Da hab ich dann zum ersten Mal für mich bemerkt, das ein Mann seiner Frau nicht Schuhe sondern mich zeigen musse. Der Arme. 😁 Dem Rest war ich wohl egal, den Verkäuferinnen nicht, die waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Dann müssen ich mich wieder auf den Rückweg machen, ich hatte ja meinen 2ten Termin beim Endokrinologen. In Nürnberg zurück hatte ich dann ein Erlebnis, auf das ich gerne verzichtet hätte. Ich fuhr auf der linken Spur einer baulich getreten Straße, als ein richtig großer Vogel genau von rechts an meiner Windschutzscheibe vorbei flog. Ich hab mich erschreckt und das Auto nach links gezogen. Der Randstein hat mein linkes Vorderrad so zerstört, das sofort die ganze Luft draußen war. Hurra. Ganz Klasse. Aber Termine beim Endokrinologen sind halt wichtig und so fuhr ich die letzten fast 2km mit einem platen Reifen langsam zur Praxis. Zum Glück hat er sich nicht ganz aufgelöst, ziemlich ramponiert war er schon. Ich bin dann etwas seltsam zumute zur Praxis gelaufen und war froh noch etwas auf den Arzt warten zu müssen. Das wichtigste war dann, das alle Blutwerte im grünen Bereich für die Hormontherapie sind 😊 Leider war die Chromosomenanalyse noch nicht fertig, die sollte aber noch diesen Monat kommen und dann bekomme ich auch mein Rezept und erklärt wie es mit den Kontrolluntersuchungen weiter geht. OK, ich kann es abwarten... Dann ging ich zum Auto zurück, rief den ADAC an, der mein Auto zu einer Werkstatkette brachte. Innerhalb von 25 Minuten hatte ich dann einen neuen Winterreifen montiert bekommen. Was für ein Tag.

Dienstag, 12. März 2019

Ein großer Tag - Es geht los

So, soll ich eine großartige Einleitung schreiben oder soll ich gleich zum Wesentlichen kommen? Ach ich schreib einfach mal wild drauf los. Die jenigen unter Euch, die hier regelmäßig mit oder nach lesen, werden wissen, das ich vorhabe mein Leben endlich richtig zu leben, auch wenn mir dieser Schritt nicht ganz leicht fällt, also nicht weil ich nicht weiß, wie ich das mache oder ob ich es kann, sondern wegen der familiären Begleitumstände. Nun die sind nicht gelöst. Das muss ich leider zugeben. Aber ich kann einfach nicht anders. Es geht einfach nicht mehr. Ich muss den nächsten großen Schritt gehen. Es geht ja eh alles viel zu langsam. Vor knapp zwei Jahren zuhause geoutet, seit Herbst 2017 in Begleittherapie, vor einem Jahr das erste mal komplett als Frau den Tag in München verbracht, danach ein paar Ausflüge unternommen. Diese wurden in letzter Zeit immer häufiger. Und dann den Termin beim Endokrinologen aus gemacht. Dann die Wartezeit darauf. Das Hoffen, das Thema zuhaus wieder auf die Tagesordnung zu bringen, der Tod meines Schwiegervaters, der alles in Frage stellte und trotzdem habe ich den Termin nicht verschoben, aber zuhause auf Rücksicht auf meine Frau nicht weiter darüber geredet, das hätte sie nicht auch noch verkraftet. Aber so bringt mich das jetzt auch nicht gerade in eine komfortable  Situation.
Nun allen Widrigkeiten zum Trotz habe ich den Termin durchgezogen. Ich hatte an dem Tag frei genommen. War vorher mit dem Auto bei Würzburg in einem Outlet einkaufen und auf dem Rückweg noch in zwei weiteren. Musste mich dann beeilen um rechtzeitige in der Praxis zu sein. Es hat aber alles geklappt. Die Damen an der Annahme waren sehr freundlich. Ich musste einen Bogen ausfüllen und dann ab ins Wartezimmer. Was ich ganz entspannend fand, das ist ja eine Gemeinschaftspraxis mit Hausarzt, Frauenarzt und Endokrinologe, und es waren entsprechend viele Patienten im Wartezimmer. Und sie hatten alle die Möglichkeit gehabt mich ganz genau zu Mustern. Aber, soweit ich das mitbekommen habe, hat es keinen interessiert. Dann kam der Arzt und holte mich persönlich ab. Es folgte ein relative kurzes Gespräch. Dabei sah er sich auch die Untersuchungsergebnisse vom Gesundheitscheck an. Dann erklärte er mir was passiert und was passieren kann und wie lange es bis zu den einteinze Ergebnissen dauert, natürlich wurden auch die Risiken und Nebenwirkungen erklärt. Danach ging's zum nächsten Bluttest. Die Ergebnisse gibt's beim nächsten Termin 14 Tage später. Der Chromosomen Test dauert bis zu 6 Wochen...
Es bleibt spannend...

Sonntag, 3. März 2019

Noch 2 Tage (Mit ein paar Tagen Verspätung)

Nur noch zwei Tage. Und ich weiß nicht wie ich mich fühle. Ich bin nervös und angespannt. Ich spüre keine Freunde. Keine große Hoffnung und Spannung. Ich habe so lange auf den Montag gewartet und nun stehe ich kurz davor. Aber ich frage mich immer, ist das das Richtige. Nicht verkehrt verstehen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es das Richtige für mich ist mit der Hormontherapie zu beginnen. Das steht für mich außer Frage und darauf war und ist alles was ich in den letzten Monaten oder besser gesagt seit mehr als 2 Jahren mittlerweile, aufgebaut. Nein ich hätte allen Grund dafür glücklich zu sein. Mein so lange gehegter Wunsch kann endlich anfangen Realität zu werden. Alles was bislang nur Träume waren kann wahr werden. Aber denn noch will keine rechte Freude darüber aufkommen. Es ist eben leider so, dass ich zuhause nichts gelöst habe. Gar nichts. Es ist immer noch so wie seit Monaten. Meine Transsexualität wird nicht thematisiert. Sie existiert praktisch nicht zuhause. Ich lebe zwei getrennte Leben. Als Mann für und mit meiner Frau und als Frau in jeder sich mir bietenden Minute. Zu meiner Therapeutin gehe ich nur  noch als Frau, auch wenn der Aufwand dafür und die Vorbereitungen dafür alles andere als leicht sind. So muss ich im Moment ja alles mitnehmen, was ich brauche. Alle Kleidungsstücke und Schuhe, sowie die Schminksachen, eben alles was Frau so trägt, wenn sie aus dem Haus geht. Ich muss mich nach der Arbeit unterwegs umziehen und zurecht machen. Das ist im Auto nicht leicht, aber es muss gehen. Und nach der Stunde bei der Therapeutin war ich diesmal abends noch kurz in der Stadt Fürth unterwegs. Komisch ich habe zum ersten mal eine gewisse Nervosität festgestellt, auch wenn sich die schnell gelegt hat, als ich merkte das mich wieder niemand richtig beachtete. Aber das war ist auch OK so. Wenn ich aber an das denke, was nun bevorsteht, dann habe ich mehr als nur eine Nervosität. Ich muss endlich mit meiner Frau darüber reden was nun kommt. Und davor habe ich eine sehr große Angst. Eine Angst, die mir keiner nehmen kann. Ich weiß ja was kommt. Ich kenne ja meine Frau. Ich weiß, wie es schon ein paar mal war, wie sehr sie gelitten hat, wie extrem traurig sie war. Ihr das jetzt endgültig antun zu müssen, davor habe ich Angst. Nicht um mich und das was kommen wird, nein ich habe Angst ihr weh zu tun. Ich weiß, wer das hier schon alles gelesen hat, was ich in meinen vorherigen Einträgen geschrieben habe wird sagen, sie hätte sich ja auch darauf einstellen können oder sie sollte Tolerant sein, schließlich hat sie ja einen Menschen geheiratet. Ja, das ist alles schön und gut. Ich denke so, ihr vielleicht auch, wobei ich nicht weiß, wo unsere eigene Toleranz endet, wenn der Fall einen tatsächlich selbst umgekehrt betrifft. Das schlimme ist ja, ich mache mir andauernd Gedanken wegen ihr und wie es weiter gehen soll. Ich habe keine Notfallplan. Ich habe kein Halteseil und kein Auffangnetz. Nichts. Ich habe nur mich selbst und ich bin mir nicht sicher, ob das ausreichen wird. Ich weiß nicht, wie ich ihr sagen soll was ich tun werde. Ja, sie weiß dass ich nächste Woche beim Endokrinologen gehen und das der ein paar Tests mit mir und meinem Blut macht. Aber mehr konnte ich ihr einfach nicht sagen. Ich hatte einfach zu viel Angst davor. Das ist das Schlimmste daran, das mich das alles so lähmt. Und dabei sollte ich mich eigentlich freuen. Ich hoffe, das kommt irgendwann einmal. Ich hoffe ich kann eines Tages sagen, bist du dumm gewesen Andrea, es war doch gar nicht so schlimm wie du gedacht hast, schau wie gut es dir jetzt endlich geht. Ja, das wäre schön.
Wenn das  jetzt jemand gelesen hat, dann sei dazu angemerkt, dass ich das jetzt mit ein paar Tagen Verspätung poste. Weil ich im Moment einfach keine große Lust hatte etwas zu schreiben. Schreibblockade.