Donnerstag, 31. Januar 2019

Wenn es nicht mehr so ist wie es war

Neues Jahr neues Glück. Alles geplant. Ich habe eine Zukunft. Ich hoffte, ich freute mich, ich habe Angst um meine Frau. Ich habe Hoffnung. Ich habe meine Termine beim Endokrinologen. Ich habe alles geplant.

Du kannst alles planen, und dann schlägt das Schicksal zu. Unbarmherzig, brutal wie aus dem Nichts.

Ich hatte einen Termin bei meiner Therapeutin. Ich war umgezogen stand auf einem Parkplatz und hatte alle Utensilien heraus gelegt im Auto um mich zu schminken. Ich hatte reichlich Zeit eingeplant. Da klingelte mein Smartphone. Meine Frau rief an. Ihr Vater ist gestorben. Die Mutter im Krankenhaus. Ich soll kommen. Ich war total geschockt. Wie im Traum zog ich mich um, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen und macht mich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort holte mich meine Frau ab. Sie erzählte mir, was geschehen war. Wir müssten noch ein paar Sachen holen, bevor wir zu ihrer Mutter gingen. Diese hatte einen Schock und musste für 2 Tage im Krankenhaus bleiben.

Nun sind 3 Wochen vergangen. Ich habe mit meiner Frau aus verständlichen Gründen nicht über meine Pläne gesprochen. Eigentlich war das ganze Thema überhaupt kein Thema.

Meine Frau hat sich in den letzten Wochen sehr viel um ihre Mutter gekümmert und ihr geholfen. Behörden, Versicherungen und vieles mehr, die Trauerfeier... Weil meine Schwiegermutter selbst gesundheitliche Probleme hat und durch den Tod natürlich auch sehr mitgenommen ist hat meine Frau auch lange bei ihr im Haus übernachtet und kam nur Mal kuz zu uns. Ich war dann auch noch ein paar Tage wegen starken Erkältung krank geschrieben.

Aber so seltsam es sich für andere anhört, ich habe bei all meiner eigenen Trauer auch für für mich positiven Seiten ausgenutzt. Ich konne an den Wochenenden fast 24  Stunden ich selbst sein, und an den anderen Tagen so lange wie möglich. Ich habe sogar Abends ein paar kleine Ausflüge unternommen.

Nur wie weiter machen? Wie kann ich ihr jetzt sagen was ich machen will? Sie ist selbst, wie wir alle voller Trauer, dann ihre Sorgen um ihre Mutter und, auch wenn wir nicht darüber sprechen, auch die Sorge, wie es bei uns weiter geht...

2019 ist bislang kein gutes Jahr.