Mittwoch, 16. Dezember 2020

Jahresrückblick 2020

 Das Jahr 2020

Ein ganz besonderes Jahr. Ja, ein Jahr das in die Geschichte eingehen wird, weil sich so viel geändert hat. Corona war und ist das beherrschende Thema in diesem Jahr gewesen und wird es noch ziemlich lange sein. Aber für mich persönlich war es dennoch ein sehr schönes und gutes Jahr. 

Gleich am Jahresanfang war ich bei meinem Psychiater und hatte mit ihm das Gespräch für das Indikationsschreiben das für die GaOP benötigt wird und das ich dann auch schon 3 Tage später im Briefkasten hatte. Dann bin ich über eine Bekannte zum ersten Mal zum Treffen der Selbsthilfegruppe von Transident in Erlangen gegangen. Ich wollte dies bis dahin nicht, weil auch ich gewisse Vorbehalte gegenüber solchen Treffen hatte, aber all meine Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus, sodass ich in der Woche danach auch gleich zum Treffen der Nürnberger Gruppe gefahren war. Das war auch sehr schön, ich fühlte mich gleich willkommen. Für mich sollte das ja auch so etwas wie das Kennenlernen von anderen werden, weil ich in Nürnberg nun einmal niemanden außer meiner Ex habe. So beschloss ich, von nun an dort regelmäßig hin zu gehen.

Auch im Januar war der Scheidungstermin von meiner Frau und mir. Kein so schöner Tag emotional für mich, aber auch der ging vorbei. Am nächsten Werktag warf ich dafür morgens am Amtsgericht in Nürnberg meinen Antrag zur Vornamens- und Personenstandsänderung ein. Das war ja so mit meiner Ex abgestimmt, damit auf den Scheidungspapieren nicht mein neuer Name stehen wird.

An Tag vorher war dann am Telefon das Outing bei meinen Eltern, die ich am Nachmittag noch besuchte. Sie nahmen es zum Glück sehr gut auf, auch wenn das alles für sie sehr überraschend kam.

Auch im Januar beschäftigte ich mich mit den für mich infrage kommenden Kliniken für die GaOP. Fest stand für mich bislang nur, dass ich die OP in München machen lassen wollte. Letztendlich kamen für mich auch nur drei Kliniken in Frage, bei denen ich einen Termin für das notwendige Vorgespräch vereinbarte. Den ersten Termin bekam ich innerhalb einer Woche in Bogenhausen – Dr. Markovsky, den anderen im Mai bei Schöll/Morath. Und einen Termin bei Dr. Schaff im Mai.

So fuhr ich noch am 30. Januar zu Vorgespräch nach München Bogenhausen. Das war für mich ein ziemlich emotionaler Tag, weil ich nun endlich sicher war, dass nach so vielen Jahren nun endlich alles gut wird. Ich hatte bei dem Vorgespräch ein richtig gutes Gefühl bekommen und hab mich innerlich für diese Klinik entschieden, auch wenn die anderen Vorgesprächstermine noch ausstanden. Aber abgesagt hatte ich die vorerst trotzdem noch nicht, weil ich mir die Türen noch offen lassen wollte.

Der Februar ging schon gut los, ich hatte die Ladung zur Anhörung beim Präsidenten des Amtsgerichts Nürnberg bekommen. Die Anhörung war dann auch schon 1,5 Wochen danach. Das ganze ging schon gut los mit der Einlasskontrolle durch einen Sicherheitsbeamten. Der kannte offensichtlich den Ergänzungsausweis nicht und meinte, dass die Frau die da vor ihm Stand nicht der Adressat auf der Gerichtsladung war. War ja einerseits ganz schön, als Frau gelesen zu werden, aber etwas nervig war das ganze trotzdem, weil es etwas hin und her ging und erst sein Kollegin Licht ins Dunkle gebracht hat. Sie hat mich dann auch noch abgetastet und dann konnte ich endlich zum Richter gehen. Gut, dass ich immer einen riesigen Zeitpuffer einplane… Das Gespräch selber war sehr angenehm. Ich erzählte halt so aus meinem Leben und der Richter erklärte mir nochmal den Ablauf des weiteren Verfahrens. Anschließend gingen wir seine Liste mit möglichen Gutachtern für das Verfahren durch. Tja, hinterher war ich sehr froh, weil ich genau die bekommen hatte, die ich haben wollte. Nach der Anhörung warf ich bei meiner Bank die Überweisung für die Anzahlung für die Verfahrenskosten über 1.500 Euro ein. Abends zuhause ging ich nochmal alle meine Unterlagen für den Antrag für die GaOP durch, druckte diese aus und tütete alles ein. Am nächsten Tag fuhr ich nach der Arbeit bei meiner Krankenkasse vorbei und gab die Unterlagen persönlich ab. Somit hatte ich einen kleinen Wettbewerb am Laufen, von wem ich eher wieder etwas hören würde. Vom Gericht, das Schreiben an die Gutachter oder von der Kasse über die Entscheidung zur OP. Wobei ich mir da keine großen Hoffnungen machte und mich innerlich auf einen Kampf mit der Krankenkasse einstellte.

12 Tage später am 24.2.2020 klingelte in der Arbeit mein Handy. Es war die Krankenkasse. Damit nicht jeder zuhört ging ich schnell ins Treppenhaus. Dort angekommen sagte mir die Dame, das die Kasse die OP übernehmen wird und ich in den nächsten Tagen dies auch schriftlich bekommen würde. Ich war so wahnsinnig glücklich und hab so viele Freudentränen geweint und mich mehrere Male bei ihr bedankt. Als ich wieder am Arbeitsplatz zurück war, kam eine Kollegin besorgt zu mir, weil ich dort doch ziemlich geweint habe. Aber das war aus lauter Freude und Erleichterung. Ich weiß, dass können nur selbst Betroffene nachvollziehen, was es für einen bedeutet diesen großen und wichtigen Schritt endlich gehen zu können und endlich so sein zu dürfen wie man innerlich sein ganzes Leben schon war. 

Zwei Tage später war ich wieder bei der Selbsthilfegruppe in Nürnberg und wieder war das ein sehr schönes Treffen mit einem sehr schönen Abschluss beim Essen im griechischen Stammrestaurant.

Vor dem Treffen hatte ich dann auch die schriftliche Zusage bekommen, sowie das Schreiben vom Amtsgericht, in dem die Gutachter informiert wurden. Bei dem einen hatte ich dann am nächsten Tag angerufen und einen Termin für das Gutachtengespräch ausgemacht. Dies sollte ca. 2 Wochen später sein. Der andere hatte die Post noch nicht erhalten, sagte aber er schreibt mir einen Brief, in dem er mir den Termin mitteilen wird.

Ich schwebte genau 5 Tage wie auf Wolke 7. Endlich war seit dem Anruf meine kleine Welt in Ordnung. Endlich konnte ich einmal 5 Tage durchschlafen und wacht morgens froh auf. Am Samstag änderte sich das schlagartig. Ich bekam Post von dem anderen Gutachter und er setzte den Termin auf den 1.7.2020, also 4 Monate später. Da brach für mich wirklich eine Welt zusammen, weil bis dann alles durch wäre, mit Urlaubszeit im Sommer, etc., es wohl Herbst werden würde bis ich dann offiziell Frau Andrea wäre. Auch rückte so die GaOP in weite Ferne, weil die Klinik laut Homepage zwei Gutachten haben wollte. 

Dann war es auch schon März und ich hatte das erste Gutachtergespräch. Dies verlief wie erhofft und nach ausfüllen von zwei Tests war ich auch schon fertig. Leider trotzdem nicht ganz glücklich, weil der Gutachter noch 6 weitere Gutachten vor dem meinen schreiben musste und es also bis nach Ostern im April dauern würde bis er damit fertig war. 

Ich war nun endgültig fertig mit den Neven, weil nun meine Hoffnungen auf ein OP in weite Ferne gerückt waren. Mut machte mir dann meine Therapeutin, die mir sagte ich solle doch einfach das Krankenkassengutachten mit der Indikation zur OP und ihren Verlaufsbericht ans Krankenhaus schicken. Das habe ich dann tatsächlich noch am gleichen Abend gegen 21 Uhr zuhause gemacht. Wie mir vorher bei einem Telefonat gesagt, rief ich nach 2 Wochen bei der Klinik zwecks Terminvergabe an. Das war aber zu diesem Zeitpunkt schon hinfällig, da zwei Tage nachdem ich meine Unterlage versendet hatte wegen Corona ein allgemeiner OP Stopp verfügt worden war. Auch wenn ich diesem Maßnahme verstand und unterstützt warf mich das dennoch wieder in ein noch tieferes Loch, weil es ja hieß dies sei auf unbestimmte Dauer. Zu dieser Zeit ging es auch der Firma schon immer schlechter, und ich musste ab Mitte März zuhause bleiben, im April arbeitete ich dank der eingeführten Kurzarbeit nur 4 Tage. Der einzige Lichtblick war, dass die Klinik meine Unterlagen akzeptiert und ich Anfang Mai wieder anrufen sollte.

Durch die Kurzarbeit hatte ich plötzlich sehr viel Freizeit, nur wegen des Corona Lock-Downs konnte ich ja nicht viel anfangen. Gut war, dass es im April schon sehr schön warm war und ich viel Zeit auf dem Balkon verbracht habe. Was mir nur sehr große Sorgen machte war die wirtschaftliche Situation der Firma. Wenn ich jetzt arbeitslos werden würde, hätte ich vor Abschluss der VÄ/PÄ so gut wie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In meiner Verzweiflung darüber schrieb ich den Richter per Email an, erklärte meine Situation und bat um einen Gutachter, bei dem ich einen früheren Termin haben könnte. Der Richter leitete das Mail an den 2. Gutachter weiter und bat um vorziehen des Termins. Ein paar Tage später bekam ich einen Brief vom Gutachter und so bekam ich den Termin Anfang Mai. 

Anfang April rief mich dann die Praxis von Schöll/Morath an und fragte, ob ich in der nächsten Woche zum Vorgespräch kommen wolle und da ich ja durch die Kurzarbeit viel Zeit hatte und ich mir die dann doch anhören wollte fuhr ich dann 27.4. mit dem ICE 1. Klasse mit Supersparpreis Ticket nach München. Corona bedingt habe ich den Nürnberger Hauptbahnhof noch nie so leer erlebt. Und im ICE war ich die einzige im Großraumabteil. Ich hatte extra wegen Corona 1. Klasse gewählt um eine Ansteckungsrisiko zu verringern. Deshalb lief ich auch vom Hauptbahnhof durch die Stadt zu der Praxis und später wieder bis zum Viktualienmarkt und zum Bahnhof zurück. Das Gespräch war in der ganz neuen Praxis und verlief ähnlich gut und danach hatte ich dann echte eine ganze Weile überlegt, zu welcher Klinik ich nun gehen wollte. Ich glaube, beide Kliniken verstehen ihr Handwerk außerordentlich gut, aber ich musste mich nun entscheiden und die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, denn das ist ja auch etwas endgültiges. Am 30. April habe ich dann in Bogenhausen wieder angerufen, weil das OP Verbot aufgehoben wurde. Sie sagten mir, dass sie noch nichts wissen, ich aber in 2,5 Wochen wieder anrufen solle.

Am 7.5. hatte ich dann endlich das 2. Gutachtergespräch. Auch dieses verlief in sehr guter Atmosphäre. Ich redete sehr viel und der Gutachter konnte kaum Fragen stellen. Er fragte, dann wann ich das andere Gespräch hätte. Als ich ihm sagte, dass das Gutachten schon fertig bei Gericht liegt versprach er sich mit seinem zu beeilen. Ich war schon vor dem Termin sicher wie dieser ausgehen würde und danach nur noch froh das dieser Termin endlich vorbei war. Ende Mai bekam ich dann auch das 2. Gutachten vom Gericht zugesandt. Nun hatte ich zwei Wochen Zeit, etwaige Einwände dagegen vorzubringen. Abkürzen konnte man das leider nicht, und so tat ich nichts. Was ich allerdings im Mai noch machte, waren kleine Ausflüge an den Main als dies wieder möglich war. Dann rief ich auch Mitte Mai wieder in Bogenhausen an. Dort sagten sie mir ich solle Anfang Juni wieder Anrufen, da sie im Moment damit begonnen haben zuerst die ausgefallenen OPs neu zu planen, erst danach können sie Termine neu vergeben.

Am 4.6. rief ich dann wieder bei der Klinik an. Ich hatte schon Befürchtungen, dass es wieder zu früh dazu wäre. Da sagte die Dame – Moment ich schau mal nach. Es dauert eine Weile. Mehrmals sagte sie da ist schon alles voll. Ich hatte eh schon keine Hoffnung mehr das es 2020 noch einen Termin geben wird. Da sagte sie – Ich kann Ihnen den 4.9.2020 anbieten, wenn Ihnen das passt. Fast ungläubig sagte ich und ob mir das passt. Wir machten dann noch die notwendigen anderen Termine für das OP Vorgespräch, Untersuchungstermin, Coronatest. Wow damit hatte ich also nicht mehr ernsthaft gerechnet, dass das jetzt so schnell gehen wird. Vielleicht hatte ich glück und war eine der ersten, die dran war einen Termin zu vereinbaren. Auch wenn es noch 3 Monate bis dahin waren, jetzt war der ganze Druck der Jahrzehnte lang auf mir lastet wie verflogen war. Ab diesem Zeitpunkt war ich völlig gelöst und nur noch glücklich. 

Auch im Juni machte ich mehrere Ausflüge, an meinem Geburtstag war ich mit meiner Ex am Main und da ich in der Woche nach meinem Geburtstag alleine Urlaub hatte, war ich da fast jeden Tag unterwegs. Einen Tag war ich in der Pfalz, in Ludwigshafen und Mannheim sowie in Heidelberg. Am nächsten Tag wanderte ich auf den Staffelberg und war noch in der Fränkischen Schweiz unterwegs. Am 24.6. war ich in der Stadt und am gleichen Tag holte ich den vorläufige Beschluss zur VÄ/PÄ aus dem Briefkasten. 

Ich feierte dies am Abend mit einem Sekt, den ich mir zu Fuß im Aldi geholt hatte. Am nächsten Morgen warf ich das Formular mit dem Verzicht auf Rechtsmittel gegen den Beschluss beim Amtsgericht ein. Danach machte ich einen Ausflug an den Main nach Zell, Königsberg, Schweinfurth.

Am 26.6. machte ich dann neue Passbilder. 

Der Juli fing gleich gut an, war doch der Gerichtsbeschluss über die VÄ/PÄ rechtskräftig, mit Datum 25.6.2020. Seit dem heiße ich Andrea und gehöre dem weiblichen Geschlecht an. Nach 55 Jahren endlich rechtlich dort angekommen. Zur Feier des Tages öffnete ich eine Flasche Champagner.

Eine Woche später hatte ich meine neue Geburtsurkunde erhalten. Somit konnte ich nun loslegen mit der Änderung von Personalausweis, Führerschein, Zulassungsbescheinigung. Andere Änderungen hatte ich schon mit Kopien des Gerichtsbeschlusses in die Wege geleitet. Bei der Krankenkasse hatte ich den Beschluss schon am 2.7. vorgelegt, damit ich eine neue Versichertenkarte bekomme und die Krankenkasse die Änderung der Sozialversicherungsnummer bei der Rentenversicherung veranlasst. Allerdings hatte sie dies nicht getan, nach vielen Telefonaten haben sie dies dann Anfang August nachgeholt. Bis die Rentenversicherung das dann allerdings auch bearbeitete vergingen nochmal mehrere Wochen. Solange war ich auch noch intern in der Firma unter meinem alten Vornamen und Geschlecht geführt. Erst am 9.9. war die neue Versicherungskarte im Briefkasten. Ende Juli hatte meine Ex und ich 2 Wochen Urlaub und wir unternahmen mehrere Ausflüge zusammen, auch alleine war ich nochmals unterwegs. Dank Kurzarbeit und Urlaub hatte ich ja viel Zeit.

Im August bekam ich dann meine neuen Dokumente. Als erstes allerdings noch im Juni bekam ich die neue Zulassung für mein Auto, dann kam am 1.8. mein neuer Führerschein und am 3.8. holte ich meinen neuen Personalausweis ab. Am 11.8. war dann auch schon der Termin für die OP Vorbesprechung in München. Ein Arzt klärte mich nochmals über den Ablauf ab, es gab eine Blut und Urinabgabe und ein Gespräch mit einer Narkoseärztin. Dann war ich nach etwas mehr als einer Stunde fertig und ich fuhr noch in die Stadt bevor es wieder Heim ging.

Am 2. September fuhr ich wieder 1. Klasse mit dem ICE nach München zum Corona Test. Davor gab es noch eine kleine Aufregung für mich, da die U-Bahn am Odeonsplatz defekt war und alle die Bahn verlassen mussten. Ich überlegte kurz und entschied mich, nach oben zu gehen und mit dem Taxi zur MVZ zu fahren. Dort kam ich dann auch noch rechtzeitig an. Hab ja meine großzügigen Zeitpuffer. Dort war ich dann nach 3 Minuten wieder fertig, fuhr von dort mit der U-Bahn zum Odeonsplatz und lief von dort zurück zum Bahnhof. Am nächsten Vormittag ging es dann endgültig zur Klink nach Bogenhausen, wo ich am frühen Nachmittag in meinem Zimmer im dritten Stock einzog. Am Freitagmorgen um 8 Uhr war meine OP, um 14 Uhr bin ich von der Narkose wieder aufgewacht und um 15 Uhr zurück auf dem Zimmer gewesen. Die ersten Tage waren schmerzhaft, aber ich hab es überstanden und war froh über jeden Fortschritt. Leider hatte ich Wundheilungsstörungen und musste so länger als gedacht in der Klinik bleiben. Zurück nach Hause ging es dann am 26.9. mit dem Taxi. Am Montag drauf war ich mit dem Auto zur Apotheke gefahren und auf dem Heimweg kurz im Aldi einkaufen. Sehr, sehr langsam alles aber überglücklich, dass ich das geschafft hatte. Ich konnte auch kurzfristig einen Termin beim Frauenarzt zur Wundkontrolle machen. Nach diesem Termin gings wieder in die Apotheke. Die zwei Tage strengten mich so sehr an, dass ich am folgenden Tag fast nur geschlafen habe. In der Folgezeit erholte ich mich immer mehr, aber die Wundheilungsstörungen wollten nicht so recht vorbei gehen. So schrieb ich ein E-Mail an die Klinik und bekam für 2 Tage später einen Kontrolltermin im MVZ in Bogenhausen. Dort fuhr ich dann am 29.10. hin. Der Arzt sagte, dass aus seiner Sicht alles gut sei, und ich die Salben von nun an weglassen könne. Außerdem entfernte er gleich drei kleine Wachstumspolypen. An diesen Stellen war auch bis dahin die Haut nicht zugewachsen gewesen. Er meinte, dass damit die Probleme gelöst wären. Erleichtert fuhr ich danach zurück nach Hause. Ich habe dann tatsächlich die aufgetragen die Salben weggelassen und schon am nächsten Tag hatten die Eiterähnlichen Absonderungen aufgehört. Seit dem ging es mit der Heilung schnell voran. 

Am 2.11. ging ich zum ersten Mal wieder in die Firma zum Arbeiten. Wegen des im Oktober eingeleiteten Insolvenzverfahrens gab es ja keine Kurzarbeit mehr und somit hatte ich wieder eine 5 Tage Woche. Die ersten 14 Tage Arbeit waren für mich schon ganz schön anstrengend. Ich war, wenn ich zuhause zurück war immer sehr müde. Die Wochenenden und ab den 20.11 nutze ich auch die Freitage zu längeren Spaziergängen um meine Kondition wieder zu stärken. 

Der Dezember ist bisher ganz normal und fast ereignislos verlaufen, wenn man einmal von den Coronaeinschränkungen absieht. Die Wunde ist verheilt, die Verdickungen an den Nahtstellen sind natürlich noch da und man spürt das ab und zu, dass die Stellen dort nicht so elastisch und dehnbar sind. Aber das ist nicht so schlimm und tut fast nicht weh.

Ja mein Fazit für dieses Jahr:

Ich habe durch die Firmen und Corona bedingte Kurzarbeit so viel freie Tage wie wohl noch nie gehabt. Das Frühjahr und der Sommer waren dadurch wirklich sehr schön gewesen. Ich war viel draußen, oft durch die Nürnberger Altstadt und hoch zum Burgberg, viel auf dem Balkon und eine ganze Menge Ausflüge in der Heimat. Wichtiger war jedoch, dass ich in diesem Jahr endlich alle großen Ziele die ich hatte erreicht habe. Die VÄ/PÄ und die GaOP. Es war ein weiter und langer Weg um das zu erreichen. Der Preis dafür war die Scheidung und der Umzug in die Mietswohnung. Aber dafür bin ich endlich voll und ganz bei mir angekommen. Endlich ist es so, wie es schon immer hätte sein müssen, Körper und Geist passen endlich zusammen. Der Weg ist zwar nicht zu Ende, das wird er vielleicht nie sein. Einige Baustellen habe ich ja noch. Der Bart ist zum Teil noch vorhanden, weil das Lasern nur die schwarzen Haare eliminiert.  Die GaOP 2 steht noch aus, der Termin ist wenn alles wie geplant läuft im März 2021. Und ob dann noch  eine weitere andere OP kommt kann ich noch nicht sagen. Reißen drum tue ich mich erstmal nicht. Aber trotz und alledem 2020 war ein gutes Jahr, es war mein Jahr. Und nächstes Jahr wird alles besser. 





Donnerstag, 3. Dezember 2020

Kein großartiges Thema

 Was schreibt man, wenn man kein großartiges Thema hat? Ich schreib einfach drauf los. Zuallererst Mal, es geht mir gut. Also im Großen und Ganzen. In meinem Leben ist sowas wie normaler Alltag eingelegt. Ich bin jetzt die 5. Woche wieder in der Arbeit und ja, was soll ich da groß sagen - es es läuft alles wieder ganz normal. Ich habe die letzten Wochenenden und an den letzten Freitagen die Gelegenheiten genutzt und bin wieder richtig lange laufen oder spazieren gegangen. Ich war so an einem Freitag morgens in Nürnberg in der Stadt und bin bevor ich mal wieder shoppen war meine lieblingsrunde gelaufen. Vom Parkhaus über die Insel Schütt zum Hauptmarkt, dann den Burgberg hoch zur Burg und über das Dürerhaus hinunter zurück in die Innenstadt. Insgesamt bin ich mehr als 3 Stunden gelaufen, so lange wie seit Ende August nicht mehr. Und das tat richtig gut. 

An den Wochenenden gehe ich mit meiner Ex spazieren, so haben wir beide immer was vor und bleiben in Bewegung.