Mittwoch, 19. Juni 2019

Eine Woche

Nun ist es seit einer Woche raus, dass ich es meiner Frau gesagt habe. Seit dem ist vieles anders geworden und vieles ist doch gleich geblieben. Ja, wir reden noch zusammen, schlafen im selben Schlafzimmer und leben ganz normal. Aber sie ist sehr sehr niedergeschlagen, alles ist ihr egal. Wir machten vieles gemeinsam wie immer, zum Beispiel unseren Garten draußen oder wenn wir bei ihrer Mutter oder meinen Eltern am Wochenende waren, da hätte ein außenstehender überhaupt nichts gemerkt, so gut spielt sie ihre Rolle. Und ich? Ja ich spiele bis zu einem bestimmten Grad mit. Von mir aus sollte sie ja auch bei mir bleiben. Ist ja immer noch mein Wunsch. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht schon die nächsten Schritte anschieben würde. So habe ich gestern meinen ersten Termin für die Bartentfernung  ausgemacht. Meine Hautärztin hatte das im Februar bei der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung schon angesehen und alles notiert. So und nun darf in zwei Wochen  hin. Einerseits freut es mich, dass das los geht, denn der Bart stört  mich schon mein ganzes Leben, also seit er damals zum wachsen an fing. Dann ist da aber auch eine klein Furcht davor, dass das ganze ziemlich weh tun wird. Mein einziger Vorteil ist, es wird ja gelasert, dass ich ganz schwarze Barthaare haben. Da sollte diese Methode einen guten Erfolg haben. Leider dauert die ganze Prozedur 10 bis 11 mal. Da man das nur einmal im Monat machen kann, wird es somit ein Jahr dauern. Eine lange Zeit, aber ok, wenn er dann weg sein sollte hat es sich gelohnt. Sollten da dann doch wieder Haare kommen, oder auch anders farbige, dann muss wohl doch noch die Elektroepilation ran. Und das dauert dann auch nochmal... Aber ich bin im Moment noch ganz zuversichtlich. Fragt mich also in einem Jahr noch mal.

Seit gestern habe ich auch ein neues Spielzeug. Ich hatte die letzten Monate immer das Problem, dass sich meine Haare gekräuselt haben und dann auch noch anfingen, sich und da besonders hinten, unten nach außen zu rollen. Also gerade Haare waren gar  nicht mehr möglich. Also mir hat es jedenfalls so nicht mehr gefallen. Und so habe ich mir gestern einen Haarglätter gekauft. Das habe ich auch gleich zuhause ausprobiert. Ich habe das ja noch nie in meinem Leben gemacht, aber dafür war ich wirklich begeistert. Ein paar mal durch die Haare und schon gab es die Wellen nicht mehr. Und das hielt den ganzen Abend und war heute morgen nach dem Aufstehen immer noch so. Nach dem Haare waschen waren sie natürlich wieder da. Und so habe ich den Haarglätter vorhin wieder benutzt. Ich hoffe, das hält für eine gewisse Zeit. Vielleicht ja bis heute Abend? Da habe ich allerdings meine Zweifel, weil die Haare noch relative kurz sind für lange Haare und somit leicht auf der Kleidung aufstoßen und sich dadurch dann wellen. Aber vielleicht klappt es ja doch... So kurze Woche, nur noch heute Arbeiten, dann zum Sport. Bin schon gespannt wie die nächsten 4 Tage dann so laufen.

Freitag, 14. Juni 2019

Das war es dann

778 Tage hoffen, bangen, Angst und immer wieder Depressionen, Ausbruchsversuchen, des hinauszögerns, des sich einredens es wird schon, war es gestern an der Zeit, dass ich meiner Frau endlich gesagt habe, dass ich nicht mehr so als Mann weiterleben kann es. Es war der immer befürchtet schwere Abend. Es kamen die selben Beschuldigungen wie schön die Male zuvor. Aber es ging seltsam ruhig zu. Nicht schön. Sie wird jedenfalls den Weg nicht mitgehen und will klare Verhältnisse und die Trennung. Das tut weh nach so vielen Jahren, wenn plötzlich nichts gutes mehr an dem gesehen wird, was war.
Nun gut, es ist wie es ist. Mir ist furchtbar zumute. Ich bin extrem traurig und niedergeschlagen. Sie ist doch meine große Liebe. Wir sind schon so lange zusammen, sind durch dick und dünn gegangen, haben meist die gleichen Vorstellungen und Träume. Wir haben selten gestritten und eigentlich kommt keine ohne die andere aus. Und trotzdem geht es auseinander und beide sind totunglücklich. Wie kann das sein? Warum zählt der Mensch plötzlich nicht mehr?Sie wirft mir vor, sie all die Jahre hintergangen zu haben. Ich hätte es ihr von Anfang an sagen müssen. Wann den? Was denn? Etwas das ich nicht verstanden habe? Etwas zu dem ich selbst nicht stehen konnte. Etwas über das ich lange keine richtigen Informationen hatte? Etwas von dem, wovon ich lange geglaubt habe, es geht nur mir so? Etwas, von dem von dem ich geglaubt hatte es geht vorbei, oder von dem ich dachte, dieses Geheimnis nehme ich mit ins Grab? Diese Sichtweise ist einfach zu einfach. Aus ihrer Sicht mag da etwas dran sein, aber ich kann mir selbst nichts vorwerfen. Was hätte es denn gebracht etwas von dem ich selbst fast nicht wusste zu sagen? Ich musste mich doch selbst erst einmal finden und akzeptieren. Das ist ein quälender langer Prozess. Wer nicht mit so etwas selbst zu tun hat, kann sich dies endlosen Qualen nicht vorstellen. Sie denkt jetzt sogar, ich habe das ja auch so lange ausgehalten, dann kann ich doch auch einfach so weiter machen. Nur dass das nicht mehr geht, kann und will sie nicht verstehen. Ich weiß das ist schwer sich in andere hineinversetzten. Aber es einfach abzutun ist viel zu einfach. Es ist wirklich schade um uns und mir tut es in der Seele weh, sie so leiden zu sehen. Aber auch ich leide darunter, und zwar doppelt. Ich hoffe immernoch, dass sie sich irgendwie mit der Situation arrangieren kann, aber ich habe auch keine große Hoffnung mehr. Vielleicht hilft ja auch eine Trennung um wieder zueinander zu finden, aber ich glaube, dass ist nur noch Wunschdenken.
Aber bei allen trüben Gedanken, ist doch auch eine große Erleichterung da, das es jetzt endlich nach so langer Zeit raus ist. Es hat mich wirklich viele viele Monate täglich gequält. Ich habe mich immer schlechter gefühlt, bis es jetzt nicht mehr anders ging. Natürlich hätte ich auch jetzt wieder genügend Gründe gefunden  um es ihr auch diesmal nicht zu sagen, aber dann hätte sie es irgendwann von alleine gesehen, denn die Hormone arbeiten nun mal in mir...