Sonntag, 23. Mai 2021

Das TSG, die SPD und die CSU CSU

 Die Woche war es soweit, im Bundestag wurde über die Abschaffung des über 40 Jahre alten Transsexuellen Gesetz abgestimmt. Vom Europarat und Bundesrat vor Jahren dazu aufgefordert, im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU CSU vereinbart sollte dieses Gesetz endlich abgeschafft oder zumindest reformiert werden. Vor zwei Jahren sorgte ein Gesetzentwurf der Großen Koalition für zurecht heftige Empörung, weil die jetzigen Zwangsbegutachtungen durch eine Zwangsberatung ersetzt werden sollte. Noch schlimmer, ein Ehepartner sollte bei Gericht mit angehört werden. Die damalige SPD Minister Barley sagte damals schon so schön entweder das oder gar nichts. 2 Jahre lang ist nichts passiert. Oder doch? Wann immer es ging wurden Fähnchen aufgehängt und man gab sich solidarisch. Nur passiert ist nichts. Draußen in der Welt änderte sich allerseits viel. Transsexuelle wurden, aufgestachelt von extrem konservativen evangelikalem Kreisen Transsexuelle zum Spielball der ultrakonservativen Rechten in den USA. Den das war und ist ein Thema für das sich der politische Gegner einsetzt. Transgender sollten aus der Army entlassen werden und und und. Auch transfeindliche Feministinnen entdeckten das Thema als eine liberaler werdende Gesellschaft bei einigen Parteien dafür sorgte sich für die Selbstbestimmung von Transsexuellen einzusetzen. Das es transfeindliche Feministen schon lange gibt, ist leider eine altbekannte Tatsache. Die sprechen trans Frauen generell ab, das sie Frauen sind, wollen trans Jugendlich vorgeblich vor geschlechtsangleichenden Maßnahmen schützen. Sie verbinden trans Menschen mit Kinderschändern und Vergewaltigern, perversen und was es noch alles so gibt wenn es um trans Frauen geht. Kein Horrorszenario wird ausgelassen, was alles passieren wird, sollten Transsexuelle selbst bestimmt leben dürfen. Es geht bei obigen sogar soweit , das sie fordern das TSG ganz abzuschaffen ohne die Möglichkeit den Vornamen und den Geschlechtseintrag ändern zu dürfen. Was für sadistisch denkende Menschen sind das, die so etwas fordern? Geht es um trans Jugendliche geht es bei diesen trans feindlichen Feministinnen plötzlich nicht mehr um zukünftige trans Frauen, sondern nur um spätere trans Männer, weil die Zahl derer in den letzten Jahren stark angestiegen sei. Das es im Laufe der Pubertät bei Jugendlichen da Probleme geben kann, ist unstrittig. Nicht jeder Jugendliche der hier Probleme hat, ist auch transsexuell. Aber hier wird getan, als gäbe es Transsexualität grundsätzlich nicht, trans Menschen wird von vorn herein unterstellt sie wären krank oder man wäre nicht trans, wenn in der Gesellschaft akzeptiert wäre wen trans Mädchen in der Öffentlichkeit Kleidchen tragen dürften und Geschlechter Klischees entfallen würden. Als ob trans sein geheilt oder nicht vorhanden wäre, wenn man Kleider anzieht. Sorry, ihr habt überhaupt keine Ahnung, was trans sein ist oder bedeutet. Es wird auch behauptet, Kindern werden nach drei Stunden Hormone verschrieben und Kinder sollen sich vorschnell operieren lassen können. Was für eine groteske Verdrehung der Tatsachen. Wer sich einmal mit den Richtlinien nach denen Krankenkassen und der MDK entscheiden, ob es zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen kommt wird feststellen, das nichts an den Märchen dran ist. Aber in England da gibt es doch die…  bei der war das doch so, und überhaupt bekommen Kinder Hormonblocker, die irreversible Schädigungen hervorrufen und es existieren keine Studien über die Folgen davon. Stimmt auch nicht, Hormonblocker verzögern die geschlechtliche Entwicklung und gibt es seit mehr als 40 Jahren. Sie werden auch bei Mädchen werdet, die schon lange vor der Pübertät ihre Periode bekommen. Müsste man dass dann nicht auch verbieten? Hormonblocker geben den Kindern und Therapeuten notwendige Zeit herauszufinden, oder sie tatsächlich trans sind. Aber es wird gefordert, alle Maßnahmen bei Kindern komplett zu unterlassen, weil es ja keine Transsexualität gibt. Das man damit aber bei trans Kindern dann unwiderrufliche Entwicklungen in Gang setzt, die genau die Menschen werden lässt, vor den man andererseits warnt ist diesen trans feindlichen Menschen vollkommen egal, nach dem Motto, ist die Pubertät vorbei, umfiel Kinder sind nicht mehr trans. Und wenn doch, werden sie zur Zielscheibe des Hasses auf sie, besonders wenn es sich um trans Frauen handelt. Das sind dann eben die, die dann 1,80 und mehr mit breiten Schulter , schmalen Hüften, tiefer Stimme und Bart sind. Wenn diese Menschen dann 18 sind und endlich doch noch ihren Weg gehen können, müssen sie zu langwierigen Stimmtherapien, zur äußerst schmerzhaften Bartepilation, vielleicht müssen sie sich auch ihr Gesicht feminin operieren lassen, weil die falschen Hormone ihr Werk getan haben. Was werden Sie dann diesen Menschen sagen? Ja richtig, sie werden sie hassen und Lügen über sie verbreiten. Und das gleiche will man dann auch trans Jungen antun.  Was nicht sein kann, was nicht sein darf. Trans Männer kommen aber bei den transfeindliche mm Feministinnen komischerweise gar nicht mehr vor, wenn es um ihre Horrormärchen geht. Es wird vor trans Frauen in sogenannten Frauenschutzräumen gesprochen, in die Männer nicht eindringen dürfen. Das ist ja auch gut und richtig so. Nur sind halt trans Frauen auch Frauen. Ginge es nach ihrer Logik, dürfen nur biologische Frauen in diese Räume. Was für dumme Gesichter machen eigentlich die Feministinnen, wenn dann ein trans Man. gezwungen wird in eine Damenumkleide zu gehen? Gerade diese Extrembeispiele die seltenste Einzelfälle als normal darstellen sollen haben mit der Realität wenig bis nichts gemeinsam. Die Wirklichkeit von trans Frauen, die keine geschlechtsangleichende OP hatten sieht so aus, das sie Sammelumkleidekabinen nicht aufsuchen und mit vielen Sportarten aufhören müssen. Mal unter uns, eine trans Frau mit Dysphorie die ihre Geschlechtsorgane hasst und die sich derer schämt, wird alles vermeiden, das dritte diese sehen, was ja gerade da der Fall wäre. Ich kenne viel trans Menschen, die sich zum Beispiel nichts sehnlicher wünschen, als endlich mal wieder schwimmen zu gehen. Auch was total dummes was in letzter Zeit zu hören war, trans Frauen würden sich nun in Berufe einschleichen, und Quoten verfälschen. Dumm das bei dieser Betrachtung außer acht gelassen wird, das es ja auch trans Männer gibt, die diese Zahlen ausgleichen. Wenn man aber auf die Zahlen schaut, um wie viele Fälle es sich handelt, muss man sich wirklich fragen, ob jährlich 2,5 bis 2,9 Tausend Menschen die die VÄ/PÄ jährlich machen, solche Statistiken maßgeblich beeinflussen können. Im übrigen tun sie das durch das veraltete TSG schon seit mehr als 40 Jahren. Aber wie gesagt, es ist kein Argument zu dumm, das es nicht auch von Politikern geglaubt wird, solange dieses bewusst falschen Darstellung und Verdrehungen und oft genug von willigen Journalisten, die von Transsexualität nicht die leiseste Ahnung haben, oder die selbst einen extrem konservatives Weltbild habe regelmäßig verbreitet werden. Wenn man die Rede eines CDU Abgeordneten am Mittwoch bei der Abstimmung zum TSG gehört hat, weiß man dass die Saat der Falschdarstellung und Diffamierung aufgegangen und verfangen ist. Da wurde  nicht hinterfragt aus einem Artikel der FAZ zitiert. Da wurden die falsche Argumente gegen trans Menschen gebraucht, es ging bei trans Kindern um Mädchen und es gab natürlich die bösen Männer die sich einschleichen. Das mit der Abschaffung des TSG aber großen Leid von Mensch genommen wird, die in weltweit zu den am meist verfolgten und gehassten Menschen gehören - kein Wort. Nichts. Auch kein Vorschlag, wie das TSG reformiert werden könnte. Nichts. Ich frage mich auch, mit wieviel trans Frauen, trans Männern, trans Kindern und Jugendlichen und deren Eltern dieser Abgeordnete jemals gesprochen hat und ob er sich irgend wie vorstellen kann wie es ist trans zu sein. Ich habe das ganze selbst erlebt, in einer Zeit, in der es für mich als Kind keinerlei Informationen darüber gab. Ich habe im Alter von 8 oder 9 gewusst, dass da was falsch ist, dass da was mit mir nicht stimmt. Ich habe aber Angst gehabt darüber zu sprechen, so wie ich mich aus Furcht und Angst davor bis ich 51 Jahre alt war selbst verleugnet habe, bis ich nicht mehr anders konnte. Ich habe all das Leid der Hilflosigkeit under der Hoffnungslosigkeit selbst erlebt, verbunden mit der Angst alles zu verlieren, was mir im Leben wichtig war. Ja, ich musste Zuhause ausziehen, weil meine Ex Angst vor den Nachbarn hatte, und bin deshalb auch geschieden. Ich musste den schweren Weg über das TSG gehen, hatte meine Kostenübernahme für die geschlechtsangleichende OP bevor ich rechtlich meinen Namen und Personenstand geändert bekam. (Ich hatte für die OP alles vorgeschriebenen Wartezeiten eingehalten, konnte aber wegen der Scheidung meine VÄ/PÄ nicht eher beginnen.) Was wäre wohl gewesen, wenn die Gutachter hier etwas anderes entschieden hätten? Nein, von der CDU CSU ist in dieser Hinsicht keine Verbesserung zu erwarten, eher das Gegenteil. Es wird ja auch nichts gegen die tägliche Hetze gegen uns unternommen. Wie die unter anderem aussieht haben die Abgeordneten ja selbst im Bundestag mitbekommen als von Schweinen und Kühen die Rede war. Und die Rede einer Abgeordneten war an, nein ich sag es nicht, es war einfach nur schlimm. Aber gerade von den Parteien die sich christlich nennen hätte man ja mehr erwartet. Aber christliche Nächstenliebe für trans Menschen gibt es nicht. Auch die viel zu oft als Drohkulisse aufgebauschte sogenannte Translobby gab und gibt es nicht. Es gibt von außen kaum bis keine Unterstützung für uns. Wir taugen allenfalls als Alibi, für mehr nicht. Um so mehr enttäuscht auch das Verhalten der SPD, die Montag, Dienstag sich noch vor Regenbogen und trans Flaggen fotografieren ließ und am Mittwoch eiskalt gehen die Gesetzentwürfe von den Grünen und der FDP stimmte. Und das auch noch mit drei verschiedenen Argumenten entschuldigen wollte. Erst musste die Pandemie her halten, dann der Koalitionsvertrag und am Schluss waren die Gesetzentwürfe schlecht. Das die SPD dies nie vorher gesagt hatte, beweist nur die Verlogenheit dieses Arguments. Dann veröffentlichte die SPD auch noch einen Teil ihres Gesetzentwurfes. Da wollen sie eine Beratungspflicht. Selbstbestimmung weiter Fehlanzeige, mehr dazu gab es auch nicht. Mit Betroffenen und den Verbänden war der Entwurf der SPD wahrscheinlich auch nicht abgesprochen. So gibt es auch in dieser Legislaturperiode wieder keine Verbesserung für trans Menschen. Weite müssen sie zu Zwangsbegutachtungen, müssen sogenannten Experten alle offenlegen, sich übergriffe Fragen gefallen lasse und dafür viel Geld bezahlen, um zu beweisen das sie trans genug sind um Vornamen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen. Muss sich auch noch ein Gericht damit beschäftigen. Ein Richter der von Transsexualität im Studium wahrscheinlich nur durch das Gesetzt gehört hat. Das ganze Verfahren ist so falsch und antiquiert. Es führt ein Menschenbild aus dunkler Vergangenheit fort, diskriminiert und stigmatisiert. Es führt weiter zur Ausgrenzung anstatt Menschen zu helfen. Jetzt wird versucht den Sturm zu glätten, in dem man wieder einmal etwas für die Zeit nach der nächsten Wahl verspricht. Und wenn dann da erwartungsgemäß wieder nichts passiert, dann nach der nächsten oder übernächste. Das einzige was passieren wird, und das setzt sich ja gerade fort, ist die verstärkte Hetze gegen trans Menschen von rechts außen, von trans feindlichen Feministinnen, die ihren Kampf gegen trans Menschen ohne Rücksicht auf Verluste fortsetzen und nichts unversucht lassen uns zu diskretisieren. So sieht es aus, wenn das Parlament aufgefordert wird, das TSG zeitnah zu ändern. Es zeigt ganz gut welche Wertschätzung uns entgegengebracht wird, nämlich keine. Schließlich geht es ja um trans Menschen, und die darf ja jeder als Fußabtreter benutzen. 



Samstag, 1. Mai 2021

Was wichtig ist, und was nicht mehr

Die Zeiten ändern sich, ich ändere mich und damit auch Prioritäten. Sachen die früher wichtig waren, rücken zunehmend in den Hintergrund. Anderes rückt in den Fokus nach. Habe ich Jahrzehnte damit verbracht, mit meinem Schicksal zu hadern und gehofft irgend wann etwas daran ändern zu können, habe ich die letzten Jahre meinen Fokus darauf gelegt das Realität werden zu lassen. Ich habe in den letzten Jahren viel über mich gelernt. Ich habe viel Selbstreflektion betrieben, vieles an mir hinterfragt, erkundet, neu gelernt und neu bewertet. Ich habe  erkannt, dass ich kein Freak bin, das ich nicht krank bin, das ich nicht anders bin, das ich eine ganz normale trans Frau bin. Daran ist nichts falsch oder verkehrt. Damit habe ich meinen Frieden geschlossen, als ich mich nach langem ringen mit mir das endlich akzeptieren konnte. Dinge ergaben damit einen Sinn. Alles hatte damit einen Namen und für mich einen Sinn und ich konnte endlich etwas tun, damit ich die Frau werden konnte, die ich immer war, aber dies auch nun in Freiheit und Selbstbestimmung leben kann. Das ist für mich ein großes Geschenk. Es war nicht immer leicht den Weg zu gehen. Es hat gerade in den ersten Jahren quälend lange gedauert. Oft ging gar nichts voran, dann nur in mini Schritten oder wieder einige Schritte zurück. Auch die familiären Probleme waren und sind sehr schmerzhaft. Es tut mir immer noch extrem weh, nicht mehr mit meiner lieben Ex zusammen zu leben. Auch wenn wir sowas wie beste Freundinnen sind oder vielleicht ein wenig mehr, so leben wir doch getrennt von einander und die Aussichten das jemals wieder zu ändern sind nicht gerade hoch. Und so nagt die fast tägliche Einsamkeit an mir und zermürbt mich. Es geht mir einfach nicht gut ohne sie und ständig so alleine. Dazu kommt, dass ich ja noch immer keine Arbeit gefunden habe. Gut ich habe erst vor eine paar Tagen, als es mir nach der zweiten GaOP wieder gut ging damit angefangen nach etwas neuem zu suchen. Aber auch das ist in der Coronazeit alles andere als einfach, auch wie das, was ich in den letzten Jahren beruflich getan habe eben sehr speziell auf den alten Arbeitgeber abgestimmt war. Nun gut, ich gebe nicht auf, es wird sich schon was finden. Ich hoffe nur, dass die Suche nicht zu lange läuft...
Gut zum Thema Prioritäten zurück. Das sind also die neuen Prioritäten für mich: eine langfristig Partnerschaft mit einem lieben Menschen, eine neue Arbeit und ein ganz normales Leben. Ich denke das was ich die letzten Jahre mit gemacht habe, so schön auch einige Sachen dabei waren, das reicht auch dann fürs Leben. Ich weiß natürlich, das es ein ruhiges Leben die nächsten Jahre auch nicht geben wird, und das nichts leicht sein wird, von dem was kommt. Vielleicht haben mich die vergangen Jahre auch stärker gemacht, stärker als viele andere Menschen. Sich diesem Weg stellen und all das auf sich zu nehmen, was da von einem abverlangt wird, ist nicht für jeden. Andererseits, empfand ich es selbst nie als besonders schwer, abgesehen das familiäre. Das war das schwerste Überhaupt und das mit Abstand traurigste in meinem Leben. Aber die Transition an sich verlief problemlos und ruhig und gerade ab Herbst 2019 sehr zügig. Wenn ich denke, dass ich seit Oktober 2019 erst 24/7 als Frau offen nach außen leben kann und seit Juni 2020 rechtlich Frau bin und im September 2020 die geschlechtsangleichende Operation hatte, dann ging das schon extrem schnell. Das dem ganzen aber ein langer Prozeß vorausgegangen war, das darf man dabei nicht vergessen. Auch nicht, das ich meiner Sache immer extrem sicher war. Momente des Selbstzweifel gab es sicherlich, ganz kurz, aber ich war mir, seit ich mich akzeptiert hatte immer sicher, was das Ziel sein wird. Das große Ziel. Gibt es das einzige große Ziel dabei überhaupt? Kann man so schlecht sagen. Es ist ja nicht ein Ziel das man hat, wie zum Beispiel die OP - zack und gut is. Nein, es geht ja in erster Linie darum, so frei und glücklich mit seinem Körper und seinem Geist zu leben, wie alle Menschen die nicht trans sind auch. Ich habe Jahrzehnte darunter gelitten, dass ich wusste das mein ich eigentlich weiblich - eine Frau bin, aber ich mit einem männlichen Körper auf die Welt kam. Dieser ständige innere Konflikt mit diesem Wissen unterdrückt so leben zu müssen hat mir viel Leid zugefügt, bis ich mich entschlossen habe das zu ändern. Das zu ändern ist ein langsamer Prozess. Das schöne daran ist, sich mit sich selbst sehr ausführlich zu beschäftigen. In sich tief hinein zu hören, sich selbst zu reflektieren, sich zu erkennen und zu sich selbst zu finden. Ich habe diesen Prozess zum großen Teil abgeschlossen, auch wenn er nie zu Ende sein wird. Aber er bestimmt nicht mehr mein tägliches Leben. Ich hinterfrage mich nicht mehr, was oder wer ich bin. Ich bin nur noch ich. Ich habe meinen Frieden mit mir gefunden. Ich kann mich endlich im Spiegel sehen und mich selbst erkennen und sehe nicht mehr in die traurigen Augen hinein, die ausbrechen wollten aus ihrem Gefängnis. Nein, ich bin frei geworden. Ja, ich habe noch Baustellen. Der Restbart, der Brustaufbau. Aber das ist nur eine Frage der Zeit geworden, nicht mehr als unerreichbares Ziel, so wie früher. Ich kann damit leben wie es ist, weil ich weiß das ich das auch noch erreiche. Aber es schmerzt nicht mehr wie früher, weil  ich frei geworden bin. Die Freiheit das zu sein, was man ist und das Leben zu können, ist die größte Freiheit, die man sich vorstellen kann.