Donnerstag, 26. Oktober 2023

Erleichterung

 Na noch jemand da, der mal hier mit liest?

Lange hab ich nix von mir hören lassen. Aber es gibt mich noch. Es ist auch nicht so, das nix passiert wäre dieses Jahr. Nun es fing ganz normal an das Jahr. Dann im Februar März wird es gewesen sein, sah ich mich wie eigentlich jeden Tag im Spiegel an. Nur es war anders wie sonst. Mich stöhrten die kahlen Geheimratsecken immer mehr. Das taten sie eigentlich schon seit wirklich sehr sehr langer Zeit, auch schon als ich nie an eine Transition gedacht hätte. Und auf einmal war das Problem wieder groß. Und so fing ich an, mich über Haartransplantationen zu informieren. Ich schaute auf vielen Homepages und der Wunsch das zu tun wurde nun sagen wir er wurde größer. Ich war mir trotzdem nicht ganz so sicher ob ich das wirklich tun sollte. So beschloss ich, mich einfach mal in einer Privatklinik die das in Nürnberg macht zu informieren. Ich bekam schnell einen Termin und das was man mir zeigte und sagte war schon das, was mich der ganzen Sache sehr zugeneigt machte. Nur irgendwie war ich mir trotzdem nicht ganz so sicher. Paralell dazu passierte allerdings etwas was man, auch wenn es meine Entscheidung positiv beeinflussen sollte, nicht das war was man sich gewünscht hatte. Meine Ex Schwiegermutter hatte einen Unfall zuhause, bei der sie sich die Hüfte gebrochen hatte. Sie wurde operiert und war im Kankenhaus mit einer älteren Frau zusammen im Zimmer. Die hatte eine Perücke, die so gut war, das man sie nicht bemerkte, wenn man es nicht weiß. Auch diese war dann in der Rehaklinik wie meine die Ex Schwiegermutter. Mit meiner lieben Ex besuchten wir in den folgenden Wochen die Schwiegermutter und wie es so ist das Gespräch kam auf die Dame mit der Perrücke. Und ich sagte, das ich mir vorstellen könnte, das ich eine Haartransplantation machen würde. Zu meiner großen Überraschung waren beide davon sehr angetan. Damit hatte ich so nicht gerechnet. Ich erzählte dann, dass ich bei einem Infogespräch war. Auch hier gab es nichts negatives. So war bei mir also die Entscheidung pro Transplantation gefallen. Diese war dann, zufällig genau in der Zeit in der ich im Mai Urlaub geplant hatte, nur halt eine Woche früher. So nahm ich dann 2 Wochen Urlaub und machte danach noch eine Woche Homeoffice. Die OP wurde dann sogar noch einen Tag vorgezogen. Die ganze Sache dauerte ein paar Stunden. Viel mitbekommen davon habe ich nicht,  ich war in einem Dämmerschlaf (keine Vollnarkose). Erst wurden die Haare einzeln am Hinterkopf entnommen, dann wurde ich  aufgeweckt und nach kurzer Pause wieder schlafen gelegt. Dann wurden die Haare vorne wieder eingesetzt. Nach dem Aufwachen ging es mit dem Taxi wieder heim. Die erste Tage waren nicht angenehm, aber das ist ja bei jeder OP so. Man muss halt extrem vorsichtig sein, damit man sich die neuen Haare nicht aus versehen auskratzt oder so. Haare waschen darf man auch erst nach ein paar Tagen und dann auch nur extrem vorsichtig. Aber alles ging gut und auch der Schorf löste sich nach ca. 10 Tagen vollständig ab. In den folgenden Wochen musste ich etwas vorsichtig mit der Sonnenstrahlung sein. Ein paar der neuen Haare fielen wie angekündigt aus, aber die meisten blieben drin. Die, die ausfiehlen kamen aber in den kommenden Monaten nach und mittlerweile sind sie schön dicht geworden und auch schon ca. 5 cm lang. Und dadurch fällt es jetzt schon gar nicht mehr auf, dass da mal keine mehr waren. Oh wie schön das geworden ist. Ich bin echt froh, das ich das gemacht habe.

Dann gab es da noch 2 Sachen dieses Jahr, die man nicht erleben mag und denen man sich trotzdem stellen muss. Zwei Sachen die hätten auch anders sein können und die dann potentiell sehr gefährlich sind. Im April war ich beim Hautkrebsscreening und da wurde was entdeckt. Also Termin zur ambulanten OP und das Teil am Rücken wurde entfernt. Die Wartezeit auf das Ergebnis war sehr nervenaufreibendel, aber zum Glück war das Teil harmlos. Das zweite Ereignis war das ich im Sommer in der Hand zwischen zwischen kleinem Finger und dem Ringfinger einen Knoten entdeckte. Im September zeigte ich diesen meiner Ärztin. Die sagte, das muss unbedingt abgeklärt werden und das macht ein Handchirurg. Also da bekam ich schon Angst, weil ein Knoten kann wirklich nichts gutes bedeuten. Sie meinte zwar das ist wahrscheinlich nichts gefährliches, aber ich machte mir Trotzdem große Sorgen. Diese Woche war dann endlich der Termin zur Untersuchung. Der Arzt sah sich die Hand an und meinte zu meiner großen Erleichterung, das ist ein harmloses Ganglion eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste. Aber zur Sicherheit machte er noch eine Sonographie. Die bestätigte seine Diagnose. Oh mir vielen tausend Steine vom Herzen. Die Anspannung der letzten Monate seit dem ich das Teil bemerkt hatte viel endlich wieder ab von mir. Allerdings muss ich auch leider sagen, das das Teil trotzdem Probleme machen kann, denn es ist direkt über einem Nerv. Das heißt der Finger kann anfangen pelzig zu werden oder zu schmerzen. Dann spätestes sollte man es operativ entfernen lassen. Ist aber nix großes, weil das ambulant gemacht wird und man nach ca. 1 Std wieder heim darf. Trotz aller Erleichterung überlege ich jetzt was das sinnvollste ist. Zu warten bis es schlimmer wird oder es bald entfernen zu lassen bevor das eintritt. Keine leichte Entscheidung. Und dann die Frage, wann lasse ich es machen. Dieses oder nächstes Jahr. Ich hätte ja gerne mal wieder eine OP Pause. Seit 2020 jedes jar eine OP ist eigentlisch schon ziemlich viel und ich hätte so gerne mal wieder etwas Ruhe davon. Nur manches kann man sich halt nicht aussuchen...