Dienstag, 26. September 2017

Tage wie diese

... es gibt einfach Tage, da zweifelt man an allem. Alles an was du glaubst, deine eigene Realität, die Welt um dich rum. Nichts ist wie es scheint, nichts ist wie es soll und du selbst schaust nur in den Nebel. Was sind Trugbilder, was ist echt? Was ist Wunsch und was ist Traum? Manchmal weiß ich es auch nicht und dann? Was ist wenn du deinen Bauch nicht fühlst? Was ist Bauchgefühl? Wie spürt man das? Gibt es das tatsächlich? Oder ist das nur die Angst vor dem nächsten Schritt? Ist es wirklich Angst? Zumindest sind es Hemmungen die es zu überwinden gilt. Die habe ich, sei es Zuhause oder bei Facebook Freundschaftsanfragen, die ich bislang nicht beantwortet haben. Aber irgendetwas hat mich bislang daran gehindert, auch wenn ich es eigentlich will, weil auch ich den Austausch suche. Ich bemühe mich, mich zu bessern und mutig dahin zu gehen, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist. (Stimmt nicht ganz, oder😉)

Das ist übrigens der 100. Post in meinem
 Blog, wenn das kein Grund zum Feiern ist. Zeit für ein kleines Resümee?!:
Es dauert alles wesentlich länger, als ich es mir naiver Weise gedacht habe. Mein Zeitplan  den ich mir einmal gegeben hatte verzögert sich wegen ungelöster Probleme (meine Frau), terminlich bei Psychologen und Psychotherapeuten ect. und ein paar gesundheitliche schmerzenden kleinen Dauerproblemen. Das frustet schon ganz schön, andererseits gehe ich meinen Weg weiter und hoffe eines Tage hier schreiben zu können, hurra es ist geschafft. Geduld ist leider nicht so mein Ding und so brodelt es in mir drin oft ziemlich heftig gefolgt von heftigen Gefühlsachterbahnfahrten. Etwas, an das ich mich gar nicht gewöhnen möchte, was aber deutlich häufiger auftritt als mir lieb ist.

Donnerstag, 21. September 2017

Wegpunkte

Andrea hat ein Hobby. Seit ich Computer habe, gibt es da etwas, womit ich mich bestimmt schon ein paar tausend Stunden beschäftigt habe. Es sind Flugsimulatoren. Ich habe immer schon vom Fliegen geträumt, aber das wird wohl nie was werden und so fliege ich mit allen möglichen Flugzeugen durch den virtuellen Himmel. Wenn man mit einem Flugzeug von A nach B fliegt, macht man einen Plan und fliegt über verschiedene Wegpunkte und kommt so zu seinem Ziel. Genau so hab ich mir Mal meinen Weg im Leben vorgestellt. Wobei das Ziel nie klar definiert war, aber doch habe ich mir Zwischenziele gesetzt oder sie würden mir vorgegeben. Dann gibt es auch immer wieder Ereignisse, die man nicht planen kann oder man kommt an einen Punkt, an dem man Entscheidungen treffen muss, die dem weiteren Weg eine ganz andere Richtung geben können. Heute wird so ein Tag sein. Sehr wahrscheinlich wird der Tag heute nicht sofort zu einem Ergebnis führen, aber das was sich daraus in nächster Zeit entwickeln wird, wird mit Sicherheit einen sehr entscheidenden Einfluss auf mein weiteres Leben haben. Ich war vor ein paar Monaten mit extrem großen Erwartungen zu solch einem ähnlichen Termin wie heute gegangen und ich war danach noch mehr frustriert wie zuvor. In den letzten Wochen habe ich extrem gespannt auf den heutigen Tag gewartet. Nur ich erwarte nicht mehr soviel davon. Nicht falsch verstehen, natürlich erwarte ich viel, aber die Messlatte liegt nicht mehr so hoch. Vielleicht ist das ein Schutzwall für mich, ich will einfach nicht wieder enttäuscht werden und nochmals so lange auf einen Termin warten schon gar nicht. Dennoch bin ich gespannt, was mich und wer mich heute da erwartet und was auf mich zukommt. Und was den Tag nicht leichter macht,  ist die Tatsache, dass ich mein größtes Problem noch immer nicht gelöst habe. Und das muss in nächster Zeit definitiv angegangen werden und ehrlich gesagt, davor graut mir. Das dumme ist, es führt kein Weg daran vorbei, wenn ich mein Ziel erreichen möchte. Aber für mich ist das ein großes Dilemma, mir kommt es vor, als trage ich die Verantwortung für zwei Leben und eines davon ist nicht meines.
Dennoch versuche ich positiv zu bleiben und hoffe, das sich der Nebel der sich über mich und alles was auf der anderen Seite des Bürofensters gelegt hat, verzieht und endlich wieder Sonnenschein hervor kommt.
Lasst mich wissen, wenn Ihr erfahren wollt, wie der Termin beim Psychotherapeuten heute gelaufen ist.

Bis heute Mittag hab ich noch gedacht, den Tag nehme ich ganz locker und dann liest man was in der Mittagspause und schwupps ab geht die Achterbahnen in Höllentempo steil nach unten...  langsam bin ich in richtigen Stimmung für später. Sch..... Ich hasse daaaaas.

Montag, 18. September 2017

Sonntag

Was für ein Wochenende ist das denn? Am Samstag Vormittag den Gartenteich für den Winter vorbereitet, also alles was verblüht ist weggeschnitten, Büsche gestutzt, aufgehört weil es zu regnen anfing. Mittagessen ausfallen lassen, in ein Einkaufscenter gefahren, nix gefunden, und zum Mexikaner, dem ältesten den ich in Nürnberg kenne gefahren.Heute Vormittag mit Bügeln beschäftigt und nach dem Mittagessen zum Verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt gefahren. Vor dem Germanischen National Museum die goldenen Nürnberger Madonnen vom Hörl angesehen, beim Eisessen überlegt, ob man sich die leisten kann, wieder zum Germanischen gelaufen und von da mit goldener Madonna unter dem Arm zum Auto gelaufen. Schon lange nicht mehr so belustigt beäugt worden, wie mit einer Madonna unter dem Arm mitten durch Nürnberg laufend.. Zum Glück war das Wetter wieder schön. Nachdem die Madonna im Kofferraum verstaut war, wieder in die Stadt zurück und zum Überlebenskampf durch die vollen Straßen und Geschäfte. Nix mehr gekauft, und endlich wieder nach Hause gefahren. Zwischendurch mal wieder mit einer plötzlichen depressiven Phase gekämpft, Kampf längere Zeit verloren, dennoch überlebt. Jetziger Zustand? Neutral.
Zuhause Madonna im Wohnzimmer aufgestellt, ist ein schöner Blickfang. Nicht so alt wie das Original aber trotzdem ein Stück zeitgenössischer Kunst aus Nürnberg.
Uns schon wieder ist Montag. Ich sitze im Büro und mir geht's wie dem Wetter auf der anderen Seite des Fensters: trübe grau und verregnet... Aber das kennen wir ja schon. Und sonst? Nix neues, leider, die selben Wünsche und Träume wie immer. Aber es kommt ja bald Bewegung in die Sache und das wird spannend.

Donnerstag, 7. September 2017

Steigender Taschentuchverbrauch

Ich hab mein Buch zu Ende gelesen. Es hat mich so sehr gepackt, dass ich es kaum schaffte es aus der Hand zu legen und weil ich es bloß in der Mittagspause lese waren die Lesepausen ziemlich lang. Und jetzt ist es zu Ende. Leider. Oder zum Glück, weil ich so viel in meine Taschentücher geweint habe wie lange nicht mehr. Wie gut, das es 24h Makeup bzw Puder gibt, dass das  m mit macht... Eigentlich lache ich ja tausend Mal lieber, aber im Moment ist mir nicht danach. Dieses Buch ist für mich wie ein Spiegel, (nicht ganz, es gibt schon bedeutende Unterschiede: ich denke nicht an Selbstmord und ich habe keine Kinder und wir haben keine zusätzliche Stadtwohnung). Aber das Alter und der Lebenslauf, was die transidente Seite betrifft sind ganz ähnlich. So wie sich das Buch entwickelt es gibt mir etwas Hoffnung. Einer Hoffnung auf ein normales Leben. (!!!) Was ist schon normal und wer will schon normal sein - ICH. Ich überlege, ob ich es meiner Frau zum Lesen geben, wenn die Zeit reif dafür ist. Ich weiß, die Zeit ist schon längst überreif. Ich bin schon viel zu lange davon gelaufen und ich bin froh, das es jetzt nicht mehr lange bis zum Termin beim Therapeuten ist. Und dann wird der nächste Schritt kommen müssen. Einerseits graut mir davor, andererseits freue ich mich darauf. Ich hoffe nur das ich auf das richtige Pferd gesetzt habe. Ich kenne den ja nicht und einen neuen Termin bei einem anderen zu bekommen bedeutet wieder Wochen oder Monate zu warten - verschwendete Zeit...


Mittwoch, 6. September 2017

Mehr als nur ein Buch

Hallo Zusammen!

Ich lese gerade wieder ein Buch über das wichtigste Thema überhaupt, nämlich über der Weg einer transsexuellen Frau. Keine Angst, ich mache keine Rezensionen, da gibt es andere die das wahrlich besser können als ich. Nehmt es einfach als Tip, wenn ihr ein gutes Buch lesen wollt und an dem Thema interessiert seit.
Um es vorweg zu nehmen, ich bin mit dem Buch noch nicht fertig, aber ich platze fast, um davon etwas zu erzählen, weil es einfach so auf mich so passt. Es handelt von einem Vater, der Mitte 50 ist und der endlich seinen Weg zu seinem waren Ich geht. Es ist aus den verschiedenen Sichtweisen seiner Frau, einer Kinder und ihm/ihr selbst geschrieben. Es behandelt die Ängste, Wünsche und Hoffnungen dieser Familie und es trifft so viel auf mich zu. Ja  es gibt Stellen, die mir Angst machen, die mir Hoffnung geben, an denen mir Tränen kommen weil es mir so nahe geht und ich meine da nicht nur die Sichtweise der transsexuellen Frau, sondern auch die der Ehefrau für die nach 30 Ehejahren eine Welt zusammen bricht. Gut wir haben keine Kinder und ich weiß nicht, ob es dadurch einfacher oder schwere wird...
Vielleicht ist dieses Buch ja auch etwas für die Ehepartner von Transidenten, weil sie so etwas über die Gedankenwelt und unser Jahrzehntelanges Versteckspiel erfahren und sehen, wie schwierig es für einen ist und gleichzeitig sehen wie man als normaler Ehepartner damit umgeht... Ich geb zu, ich hab den Schluss Mal wieder mal zuerst gelesen, mehr verrate ich nicht....

Das Buch heißt: Das Geständnis meines Mannes von Charity Norman.

Ich bin gespannt wie ihr es findet!