Montag, 31. Juli 2017

Rücksicht oder mal nur an mich denken?

31.7.2017

Das Leben ist komisch. Die einen werden zu Helden geboren, die anderen können nur strampeln und kommen nie vom Fleck. Andere planen und planen und die Realität geht über alles hinweg. Wieder andere laufen ihr Leben lang Träumen hinterher und ein paar Glückspilze verwirklichen ihre Träume. Und trotzdem haben wir alle etwas gemeinsam, wir leben alle auf dem gleichen Planeten. Das Dumme daran ist nur, was hilft mir das gerade? Nichts. Gar nichts. Ich hatte auch einen Plan. Einen Masterplan. Er war ambitionierte und wahrscheinlich auch etwas egoistisch. Aber wenn man irgendwie überleben will zählt alles andere nicht mehr so viel. Ich gebe es zu, ich wollte die zwei Urlaube ganz normal verbringen. Der in Teneriffa würde so etwas wie der Abschied von meinem alten Leben werden. Dachte ich. Hoffte ich. Glaubte ich. Ja, ich glaube immer noch daran. Allerdings kommen manchmal unvorhersehbare Ereignisse dazwischen, die die schönsten Pläne durchkreuzen, diese schlimmstenfalls in nichts auflösen lassen oder bestenfalls einfach nur verschiedenen, wie lange? Ungewiss.
Ich stehe an einem Punkt, an dem ich nicht weiter weiß. Das war schon öfter so und irgendwie ging's immer wieder weiter. Dieses mal natürlich auch. Nur nicht in die Richtung in die ich will. Es kommen gerade ein paar Sachen unglücklich zusammen.
Ich hab dieses Jahr zum zweiten Mal den Gesundheitscheck gemacht. Bislang alles gut. Allerdings habe ich am linken Bein eine Stelle auf der Haut die mir etwas seltsam vorkommt. Mein Hausarzt war sich auch nicht sicher und so war ich letzte Woche bei einer Hautärztin. Ich wollte schon seit Jahren dort hin, weil ich meine Muttermale ansehen lassen wollte und wegen ein paar anderen Kleinigkeiten. Das Hautkrebs Screening machte sie sehr ausführlich und schaute sich meine Haut komplett an und wenn ich sage komplett dann meine ich auch komplett. Dann untersuchte sie auch das Teil am linken Fuß. Da sie sich auch nicht ganz sicher war, ob es sich um einen Altersflecken oder etwas anderes handelt machte sie mit einem speziellen Gerät ein paar Fotos. Dann ging es ab in den eigenen OP. Hurra.... Gewebeprobe... Also Spritze rein zur örtlichen Betäubung und dann wird ein Teil raus gestanzt und das Ganze zu genäht. Pflaster drauf. Das war's. In zwei Wochen kommen die Fäden raus und das Ereignis ist da. Im Moment bereitet mir das noch keine riesigen Kopfschmerzen aber nachdenklich wird man doch. Und weil das ganze Ärztehopping doch zu schön ist und mein Fersensporn mich gar so lieb hat und nicht verschwinden möchte, war ich am Freitag bei meinem Orthopäden. Der machte ein ernsthaftes Gesicht und erklärte mir die noch verbleibenden Möglichkeiten Spritzen, die tun recht weh, Röntgenstrahlung oder Stoßwellen.
Wir einigten uns auf das Spritzen. Ich hatte irgendwann gelesen, man bekommt da erst eine zur Betäubung. Das war wohl mehr zur Beruhigung gemeint. Die nette Spritze gab's gleich ohne und zwar dahin wo es weh tut - direkt in die Ferse (von der Seite). OK es tat weh, da gibt es nichts zu beschönigen, aber es war aushaltbar und ging auch vorbei. Das eigentlich Interessante stellt sich aber erst ca. 20 Minuten später ein, man spürt seinen Fuß nicht mehr. Und dieser Zustand hielt einige Stunden an. Laufen geht da nicht besonders, eher hinken, weil man nicht spürt wo man hin tritt. Und die weiteren Aussichten - es gibt noch 2 bis 3 Spritzen. Wie ich mich freue. Am Samstag dann die nächste freudige Überraschung Ausschlag am Bauch an zwei Stellen. Es juckt und schaut toll rot aus. Was das wohl wieder ist? Und weil das nicht genug ist, tut die Haut auf der linken Bauchseite leicht weh... Und auf dem Rücken auch... Hängt hier alles zusammen und mein Körper macht den Stress so langsam nicht mehr mit oder sind das unabhängige Ereignisse? Ich will nicht jammern, aber aufbauend ist das im Moment nicht. Und wäre dies alles nicht schon genug wird meine Schwiegermutter heute operiert und wird die nächsten 6 Wochen einen Gipsfuß haben. Und das alles zusammen und der Tatsache dass die Schwiegereltern in kürze neue Fenster im Haus bekommen lässt meine Frau langsam aber sicher auch verzweifeln... Und jetzt bin ich wieder bei dem Punkt ganz oben angekommen - was tun. Einfach nur an mich denken oder für meine Frau alles ruhen lassen, bis sich die großen kleinen Problem erledigt haben, immerhin ist mein September Termin noch so weit weg. Andererseits ging es mir gestern wie so oft auch nicht gut... Egal was ist, im Moment ist alles bescheiden. Ich gebe eine Runde Mitleid aus. Wer macht mit?
Gibt es auch irgend was positives?
Ja, draußen scheint die Sonne.
Sarkasmus Ende.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen