Montag, 14. September 2020

Die GaOP Tag 6 oder Tag der Befreiung

 Der wohl spannendste oder entspannende Tag in der Klinik ist wohl der Tag an dem der Stent raus kommt. 

Ich persönlich hatte mit dem Teil keine Probleme. Ich hab ihn aktiv selbst nicht gespürt. Was allerdings nicht heißt, das es angenehm war. Denn der Stent ist fest eingenäht über die großen Schamlippen. Und diese Nähte tun weh und das häufig. Und bei mir so stark, das ich ziemlich harte Schmerzmittel benötigt habe. Wenn die wirkten war alles OK... Die andere Auswirkung von Stent war die auf die Verdauung. Anscheinend drückt das Teil doch ab und an vom Darm was ab, wie auch immer, was nach der OP eh schon nicht gut funktioniert wird mit Stent nicht besser. Was aber richtig unangenehm war, ist wenn ich mal husten musste. Dann versucht der Körper nach unten auf den Bauch druck zu machen und der Stent will dabei raus, kann aber nicht. Ich hab dann eine Technik gefunden, mit der Husten, wenn ich es vorher bemerkt habe auch funktionierte, einfach stark auf den Bauch drücken...

Am Vormittag also entschied die Visite das alles gut ausschaut und somit der Stent raus darf, allerdings kann es später werden. Wurde es auch. War dann am späten Nachmittag. Die Schwester kam und ich durfte das erste mal seit Freitag früh duschen. Was für eine Wohltat. Das ganze diente aber auch dazu, das im OP Gebiet Blutgrind und anderes eingeweicht wurden. Danach brachte mich eine Krankenschwester in den ersten Stock zum Behandlungszimmer. Ich musste noch an der Tür warten bevor ich rein durfte. Und dann zum ersten Mal überhaupt auf den Gynstuhl. Für eine trans Frau in meinem Alter ist das schon ein Erlebnis an sich, allerdings war das hinsetzen ziemlich schmerzhaft, weil sich die Nähte über den Stent und irgendwo was an der Seite stark bemerkbar machten. Es waren 3 Ärzte mit dabei. Die Ärztin gilt meine Hand, einer durfte die Arbeit machen und der andere sagte was er tun muss. Zuerst wurden dann die Nähte über dem Platzhalter entfernt. Zum Teil ziemlich unangenehm, aber das ging ganz schnell vorbei. Dann  wurde mit Wasser wieder alles bespritzt, ehe die Tamponagen entfernt wurden. Und zu guter Letzt kam der Stent raus. Sie sagten mir ich soll mich entspannen, vor allem den Beckenboden. Ich glaub ich hab das ganz gut hin bekommen. Ich hab nur so ein seltsames ziehen verspürt, das ziemlich lang dauerte und dann war das Kind schon da. Richtig gesehen hab ich ihn nicht, war mir auch egal. Ich war eher erleichtert das das Teil soooo gut raus gegangen war. Dann wurde nochmal mit Wasser gespült und viel Salbe verteilt. Und dann kam endlich der interessanteste Teil für mich. Ich konnte die Rohbaustelle zu ersten Mal sehen. Mit einem Spiegel. Mir wurde alles gezeigt und Dank eines kleinen Instruments weiß ich auch das alles Gefühl hat. Es sah natürlich noch alles ziemlich wund und geschwollen aus, aber es ist alles am richtigen Ort und es wird im Lauf der Zeit immer besser. Und ja es ist endlich so wie es sein soll. Ich bin so froh darüber.

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