Freitag, 10. November 2017

Bei der Therapeutin 9. November mein persönlicher Schicksalstag

Der 9. November ist in Deutschland ein Schicksalstag - positiv wie negativ. Ich erlebte ihn bisher, wenn er mir überhaupt als besonderer Tag auffiel als eher positiv. Nun ist er fing eigentlich auch positiv für mich an. Am Abend zuvor haben meine Frau und ich über die Urlaubsplanung im nächsten Jahr und was sonst noch so ansteht gesprochen. Und ich habe wie so oft darüber gegrübelt, wie ich es anstellen kann ihr alles über mich zu erzählen, damit wir eine gemeinsame Zukunft haben werden. Aber ich machte mir da keine großen Hoffnungen dass das gut geht. Ich liebe sie und will ihr nicht weh tun und ich will sie nicht verlieren. Ja und insgeheim habe ich mir als Ziel gesetzt, nach meinem nächsten, dem 2. Termin bei meiner Therapeutin mit ihr zu reden. Und der war eben gestern. Die Therapeutin weiß natürlich, dass das nicht einfach wir, sie meinte auch das sie Wahrscheinlichkeit ziemlich groß ist, das wir zusammen bleiben, weil wir ja schon so lange zusammen sind. Ich hatte da große Zweifel und ich wußte bis ich zu Haustür rein ging nicht was ich machen soll. Dann wurde mir die Entscheidung abgenommen. Meine Frau bedrängte mir ihr endlich zu sagen was los ist. Und dann habe ich es ihr eben sagen müssen. Und so stürzte unsere kleine fast heile Welt ein. Alles brach wieder aus ihr heraus. Sie hatte sich seit April also nicht mit der eventuellen Situation irgendwie anfreunden können. Ich hatte gehofft, dass sie es irgendwie besser aufnehmen würden. Aber weit gefehlt. Sie ist total fertig und am Ende und sie so zu sehen tut mir selbst so weh. Ich bin ratlos, was ich noch machen kann. Wenn ich als Frau auftreten würde, würde sie das auf keinen Fall akzeptieren und in unserem Haus will sie auch nicht bleiben. Und wie sie zu mir steht? Ich habe sie betrogen und belogen, so viele Jahr lang. Keines meiner Argumente dagegen kam auch nur ansatzweise an. Das tut einfach nur noch weh. Transident zu sein ist wahrlich kein Glücksfall. Was hilft es, wenn ich ihr von positiv verlaufenen Fällen berichtet habe, sie diesen Weg aber nicht gehen will oder kann? Die Zeit heilt Wunden heißt es, aber nix ist passiert seit April. Es ist bei ihr genau so schlimm. Und ich kann sie gut verstehen. Man kann ein gemeinsames Leben seit 1984 nicht einfach über Bord werfen, vor allem nicht wenn man den Menschen liebt. Was jetzt passiert ist war mir klar. Ich wußte, dass es so kommen wird.  Ich hatte eine kleine Hoffnung. Die ist nun dahin. Und das gemeine daran ist - ich kann nicht anders. Das ist so frustrierend. Ich weiß nicht wie ich die nächste Zeit überstehen kann. Ich weiß nicht wie es daheim weiter geht. Ich bin einfach nur kaputt.

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