Mittwoch, 22. November 2017

Augen auf

Die letzten Tage waren Trübsal pur. Die Ungewissheit wie es weiter geht weckten starke Zweifel in mir. Nicht das ich mich in Frage stelle, nicht das ich weiß, dass ich transident bin, nicht mein großes Ziel. Aber ich habe mich immer und immer wieder hinterfragt. Ich habe nach Antworten und Gründen gesucht und habe nach Trost gesucht. Und bei all dem hat Andrea ihr Eigenleben. Sie ist bei allem unbeirrt und macht was sie für richtig hält.
Und das führt auch in den finstersten Tagen zu Erlebnissen und Momenten, die man nicht so oft hat. Momente voll des Glücks und der Erkenntnis "Hier bin ich so wie ich bin und so soll es sein". Es sind magische, vielleicht spirituelle Momente. Momente an denen Träume in Erfüllung gehen und man nur dafür lebt und das voll und ganz in sich aufsaugt. Ich hatte solch einen Moment vor vielen Jahren, als ich mit einer Jugendgruppe kurz vor Sonnenaufgang vor dem Ramsestempel in Abu Simbel saß. Hier ging ein Traum für mich in Erfüllung und ich saß ewig vor dem Tempel und sah ganz versunken in mich auf die sich langsam ändernden Farben und Schattenspiele die die Sonne auf den Tempel malte. Man kann die Ergriffenheit kaum in Worte fassen, wenn sich ein Traum vor den eigenen Augen erfüllt. Und solch ein Erlebnis hatte ich heute Morgen. Ich hatte mir zum ersten Mal ein komplettes Outfit bestellt, das gestern geliefert wurde. Ein Kleid, dazu eine schwarze Jacke und passende Strumpfhosen. Dazu meine schwarzen Pumps. Als ich mich so vor dem Spiegel sah, da war es wie damals. Es war fast wie wenn ein Traum in Erfüllung gegangen ist, es war alles so klar und ich habe in mir gespürt dass das so richtig ist. Es überkam mich eine tiefe Freude und die 100 prozentige Gewissheit das ich genau so schon immer war und hätte sein sollen. Verflogen waren alle Zweifel, all der Kummer. Hier im Spiegel sah ich mein wahres ICH. Das, für das ich zu tun alles bereit bin, auch wenn es noch so schwer ist.

Um so schwerer war es für mich, danach wieder ganz normal in die Arbeit fahren zu müssen. Aber in meinem Herzen habe ich mein kleines Glück, meine Erkenntnis oder nennt es Erleuchtung und Erlösung mitgenommen. Es ist das was mich leitet, mein Licht in der Dunkelheit.

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