Donnerstag, 30. Mai 2019

Usedom

Ich war im Urlaub. Mit meiner Frau. 6 Nächte.
Einmal etwas der Angst und den Sorgen entfliehen. Die Auge. Verschließen. Alles Ausblenden. Nicht daran denken was kommt. Hört sich gut an?! Geht aber nicht. Ständig die gleichen Fragen. Ist es richtig was ich mache? Wieso kann ich nicht mit ihr reden? Was wird werden? Wird sie mich wirklich verlassen? Wie wird es ihr gehen? Können wir wenigstens fair miteinander umgehen? Wann sage ich es ihr? Wie sage ich es ihr? Ich gehe mit nackten Oberkörper durch unser Hotelzimmer - warum sieht sie nichts? Warum sagt sie nichts? Ich fühle ich irgendwie wohl. Will festhalten was ist. Suche nach Veränderungen. Hat sich in meinem Gesicht etwas getan? Der dumme Bart. Die Haare wachsen schon  Recht gut - die lichten Stellen auf dem Kopf etwa auch? Die Wölbungen auf der Brust nicht groß und trotzdem sichtbar oder sind die nur vom Essen? Und dann im Bett wie jeden Abend ach lass mir wenn ich aufwache endlich alles richtig sein. Und morgen nein es wurde wieder nichts. Die selben Fragen, die selben Zweifel, die selbe Gewissheit, die gleichen Ängste die gleichen Sorgen. Egal ob Urlaub oder nicht. 8 Wochen jetzt und wenigstens hier die 100%ige Gewissheit das Richtige zu tun. Kein Zweifel. Keine Angst und keine Sorge. Mein kleiner Trost. Wird es sich finden? Abschalten kann ich nicht. Weder am Strand, beim Essen, bei den Fahrten übers Land noch in den Orten. Immer wieder taucht es auf. Beherrscht mich. Lenkt mich ab. Und dann denk ich an das was ganz langsam in mir passiert und etwas Freude steigt auf in mit. Dich gleich darauf kommt alles negative zu mir zurück...
So ist mein Urlaub. So bin ich. Extrem schwankende Gefühle als Dauerzustand.

Ja, es war auch schön. Sehr schön sogar. Ich hatte ja lange Zeit gar nicht mehr an Urlaub zu hoffen gewagt. Dann am Freitag vor dem Urlaub buchten wir unser Zimmer in Zinnowitz für 6 Nächte. Am Donnerstag morgen um 6 Uhr fuhren wir los. Die Autobahn war zum Glück sehr leer und so kamen wir gut voran. Ich bin nicht schnell gefahren,  meist so um 130 km/h. Die erste Rast machen wir im Brückenrasthaus noch in Bayern. Dann fuhren wir weiter Richtung Berlin und links um den Berliner Ring. Bei Postdamm machten wir etwas länger in einem Outlet rast, ehe es weiter um den Ring und dann Richtung Norden und Mecklenburg Vorpommern ging. Dann endlich verließen wir die Autobahn, fuhren bei Wolgast über die Brücke auf die Insel Usedom. Im Hotel kamen wir gegen 15:30 an. Unser Hotel lag direkt an der Strandpromenade, danach folgen die Dünen und am ist direkt am langen wunderschönen Sandstrand. Das Wetter war schön sonnig. Wir packten das nötigste aus und gingen gleich in den Ort zur Seebrücke, über die wir bis zu ihrem Ende gingen. Da war sie also endlich und zum aller ersten Mal für uns die Ostsee. Wassertemperatur 11 Grad und kaum Wellen. Wir gingen noch ein wenig spazieren und das war es dann auch schon für den ersten Tag. Am nächsten Tag sahen wir uns am Vormittag zwei Orte in der Nachbarschaft an und verbrachten den Nachmittag am Strand. Die sollte auch der wärmste und schönste Tag unseres Urlaubs werden. Ich war kurz mit den Füßen im Wasser, aber 11 Grad sind so kalt, dass alles weh tut...
Am Samstag ging es dann zu den 3 Kaiserbädern und zu Fuß über die Grenze nach Polen zu einem Markt, den man nicht erwähnen muss. Am Sonntag fuhren wir dann über Trassenheide und Karlshagen nach Peenemünde. Später ging es dann über Wolgast und mehrere kleine Ortschaften nochmal nach Koserow und zurück ins Hotel. Die Tour am nächsten Tag führte über Schloß Mellenthin zur Stadt Usedom und weiter aufs Festland nach Anklam. Danach fuhren wir zurück zum Hotel und nutzen den schönen Nachmittag für einen Besuch des Strandes. Am nächsten Tag fuhren wir nochmal Richtung Stadt Usedom um an der Küste über Schloss Stolpe nach Garz und Kamminke zu fahren. Danach ging es nochmal ins Seebad Ahlbeck und Heringsdorf. Am nächsten Tag mussten wir leider wieder zurück nach Hause fahren. Wegen mehrer Staus bei Leipzig dauerte die Fahrt diesmal viel länger. Ich war dennoch froh wieder zuhaus angekommen zu sein.

So dann noch etwas zum Thema HRT HET. Die Heimfahrt war auch deshalb etwas unangenehm, weil sich meine Brust dachte, das ist ein besonders guter Tag zum wachsen und deshalb unangenehm weh tat... Damit hätte sie gerne einen Tag warten können, sonst hat sie es ja auch nicht besonders eilig. Aber gut, lieber jetzt als gar nicht. Ok, damit hätten wir das also auch.

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