Dienstag, 7. Mai 2019

Sonntag

Mein Gefühlskarusell zieht mich seit Freitag mal wieder voll nach unten. Ich weiß auch nicht was das soll, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Was ist diesmal der Auslöser? Urlaub. Ja Urlaub. Würde alles normal in meinem Leben laufen, und das tut es nun mal nicht mehr, dann hätte ich in 2 Wochen Urlaub und würde für 14 Tage nach Mallorca fliegen, so wie immer um die Zeit. Daraus wird bislang nichts. Ich habe auch die letzte Hoffnung aufgegeben, dass das noch was wird. Das fing schon im Januar an, zu der Zeit wenn es normal zu den Urlaubsplanungen gekommen wäre, sagte ich diesmal nichts. Ich wollte mich ja zu dem Zeitpunkt meiner Frau endgültig erklären, dass ich mein bisheriges Leben nicht mehr weiter führen kann. Das war auch die Zeit, als das Thema Transidentiät wenigstens noch etwas Thema bei uns war. Aber dann kam ja der Tag dazwischen, der so vieles änderte, nämlich der Tag, an dem mein Schwiegervater verstarb. Ich rückte freiwillig in den Hintergrund um meiner Frau bei zu stehen. Dennoch verfolgte ich mein Ziel ja stetig weiter. Aber durch die Aufregung und alles was danach folgte, war auch an eine Urlaubsplanung nicht zu denken. Und nun nimmt es mich emotional total mit, wenn ich nur daran denke. Ganz schlimm wird es, wenn ich Urlaubsbilder vom letzten Jahr ansehe, oder wie gestern in einer Buchhandlung einen Reiseführer zur Hand nahm. Das Verreisen war es doch, dass mir in den letzen Jahrzehnten das einige war, das mich von mir abgelenkt hat, das mir etwas geholfen hat mich und meine Probleme einmal zu vergessen. Das war immer etwas auf was ich mich riesig gefreut habe. Und die Aussicht darauf, überhaupt nicht weg zu kommen deprimiert mich unendlich. Und das ganze zusammen mit meinen großen persönlichen Problemen. Ich weiß nicht wie ich damit fertig werden soll. Meine Frau macht die ganze Zeit Zukunftspläne. Aber wie kann und will ich die mitmachen, wenn ich mir sicher bin, dass die sowieso nichts werden. Sie blendet meine Probleme total aus. Jeder, der mich sieht müsste doch sehen, dass es mir nicht gut geht. Sie nicht. Sie ist nur mit sich und allem möglichen beschäftigt. Ich fühle mich so allein und hilflos und nicht beachtet. Dieses extreme Desinteresse macht mich so fertig. Ich wünschte mir ich könnte das ändern, ohne das es wieder ein riesen Tränenmeer gibt. Aber wenn meine Hormone weiter so arbeiten wird es diesmal mindestens doppelt so groß werden.

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