Freitag, 23. September 2022

12 Wochen nach dem Brustaufbau (Teil 1)

12 Wochen nach dem Brustaufbau

Was bisher geschah: 

Das letzte Wochenende vor der OP war ganz schön. Das Wetter sowieso. Am Samstag war ich nochmal in Rottendorf und am Main und schon traditionell auf dem Schwanberg. Ich glaube dieser Ort ist schon etwas besonderes geworden, auch wenn ich nicht in der Kirche selbst war, aber dieser Ort gibt mir die Kraft und das Vertrauen, dass alles gut geht. Abends zurück war ich guten Mutes und genoss den warmen Sommerabend. Der Sonntag, ein Tag der Ruhe war es bei mir eher nicht. Ein DTM Autorennen in der Nachbarschaft ist alles andere als leise. Da mich das nicht interessiert, bin ich da auch nicht hin gegangen. Hab den Vormittag mit dem durchgehen meiner Krankenhausliste verbracht, nochmal geschaut im Internet wie die Brustop so abläuft (obwohl ich dass schon so oft zuvor gemacht habe und ich nix neues dazu gefunden habe). Am Nachmittag ab 16:00 sollte ich dann in der Klinik anrufen. Dort teilt man mir den Termin mit wann ich am Montag da sein soll. Da ich ohne Corona Schnelltest nicht in die Klinik darf bin ich um 15:00 zu einer der noch verbliebenen Teststationen gefahren, hab den Test gemacht. Das Ergebnis ließ ich mir, wie immer, aufs Handy schicken. Zuhause angekommen musste ich noch etwas warten bis ich das Ergebnis endlich hatte. Negativ - wie zu erwarten. Nicht umsonst war ich die Woche zuvor im Homeoffice geblieben und wenn ich draußen war nur mit der FFP2 Maske... Gut um 16:00 rief ich dann an und erfuhr, dass ich um 06:30 da sein sollte. Ich rief gleich bei der Taxizentrale an und bestellte mir ein Taxi für den nächsten Morgen. Gegen 18:00 / 19:00 kehrte dann auch wieder Ruhe draußen ein, als das Rennen beendet war. Vorbei auch der ständige Hubschrauberlärm der noch dazu kam... Den Abend verbrachte ich lange draußen auf dem Balkon und ging dann schlafen. Der Wecker holte mich um 4:30 aus den Träumen. Ich schloss meine Reisetasche (ja ich hatte diesmal wirklich wenig mit dabei - ganz ehrlich) und wartete auf das Taxi. Kurz vor 06:00 ging ich dann raus und wartete dort. Das Taxi kam pünktlich und dann gings los. Im Krankenhaus konnte ich mich gleich anmelden und ging dann hoch zur Station. Dort musste ich noch etwas warten, bis mich ein Pfleger auf mein Zimmer brachte. Er erklärt mir dann alles, auch das ich ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung habe. Er holte dann noch ein paar Papiere, die wir durchgingen incl. dem Speiseplan für die Woche. Dann ließ er sich nochmal meinen Coronatest zeigen, trug das Ergebnis in seine Papiere ein und machte noch den obligatorischen PCR Test. Dann packte ich meine Sachen aus, verlegte Verlängerungskabel. Danach zog ich das schöne OP Hemdchen an. Man teilte mir mit das ich um 9:30 dran wäre. Kurz danach kam meine Ärztin, zeichnete mich an und markierte was sie wo machen wird. Kaum war sie weg, kam der Pfleger wieder und teilte mir mit, dass ich nach der OP ein Einzelzimmer habe und ich doch bitte wieder alles was im Schrank und im Bad ist einpacken soll. Das im Tischwagen nicht, den ziehen sie mit der Reisetasche um. Also packte ich kurz wieder ein, legte die Badsachen und die Kabel auf den Tischwagen. Danach legte ich mich wieder ins Bett ... und schlief ein. Gegen Neun weckten sie mich dann auf und schoben mich aus dem Zimmer. Nach 10 Min auf dem Gang kam dann der Bettfahrdienst und schob mich zum OP Bereich zur Schleuse 2. Im Raum dahinter warten wir dann auf das weitere. Es kam auch ein Arzt zusammen mit einem Helfer, der die OP Liege neben mich schob. Der Arzt fragte mich nochmal nach Namen, Geburtstag und Zweck der OP fragt. Dann ging er die Akten auf Vollständigkeit durch. Haben Sie einen Coronaschnelltest gemacht, der fehlt hier. Ich sagte ja, ich habe den auf dem Handy und dem Pfleger gezeigt. Er sagt, da muss er nachfragen und verschwand. Nach ein paar Minuten kam er wieder und sagte, das Klinikmanagement kann das leider nicht anerkennen und wir müssen jetzt noch einen Coronaschnelltest machen, ehe es los geht. Also wieder 15 Min warten bis einer mit dem Test kam und nochmal 15 Min bis das Ergebnis da war. Vollkomme überraschen war auch dieser Test negativ. Dann ging es in den OP Raum. Da waren dann 2 Anästhesisten und einer der den Job lernen durfte. Sie suchten etwas, bis sie die geeignete Stelle für den Zugang gefunden hatten. Das ganze war recht lustig, dann gings auch schon los, ich bekam die Maske aus der Sauerstoff kommt vor das Gesicht gehalten und kurz danach sagten sie, dass jetzt das Narkosemittel anfängt zu laufen. Kurz danach konnte ich meine Augen nicht mehr kontrollieren und war auch schon weg. Das Aufwachen hat etwas gedauert. Während die Zeit zwischen Weg und aufwachen kurz wie immer war, kam mir das Aufwachen ziemlich lange vor. Schmerzen hatte ich keine, ich merkte ehr einen ziemlich starken Druck auf dem Brustraum. Ich lag wohl eine Stunde nach dem Aufwachen noch dort. In dieser Zeit gab es ein leckeres Orangeneis am Stiel. Tat nach der OP so richtig gut. Dann kam ich zurück ins Zimmer. Also in mein neues Zimmer. Meine Reisetasche und Handtaschen waren auch da, ebenso wie der Tischwagen. Den Kulturbeutel stellte eine Krankenschwester ins Bad, und mein Verlängerungskabel machten sie auch an. Dann warf ich einmal einen Blick auf das was da so drückte. Aber mehr als einen großen Verband der sich über den ganzen Brustraum erstreckte sah ich nicht viel, außer dass sich da zwei schöne Wölbungen abzeichneten. Andrea war richtig glücklich. An den Armen hatte ich jetzt zwei Zugänge, allerdings war nur am linken Arm der Tropfer. Dann hatte ich aber noch 2 Schläuche in mir, nämlich die Drainagenschläuche die in den Axeln steckten und zu zwei kleinen Auffangbehältern führten, die an den Seiten des Betts hingen. Durch die Schläuche lief schon einiges an Blut und was da halt so raus kommt.... Später kam dann auch die Ärztin und sagte mir dass alles gut verlaufen sei und dass sie etwas größere  Implantat eingesetzt hatte, was besser zu mir passt. (Jetzt wo alles abgeschwollen ist und das Ergebnis richtig sichtbar ist, kann ich sagen - Ja sie hat voll und ganz recht gehabt.) Sie saget auch dass ich später mit Hilfe aufstehen dürfe und ins Bad kann und ich Abends auch schon wieder richtig essen könne. Es kamen dann auch zwei Krankenschwestern und halfen mir beim Aufstehen. Das war richtig schwer und sollte es auch für ein paar Tage bleiben. Ohne die elektrische Rückenlehne wäre ich echt nicht hoch gekommen. Da merkt man erstmal wo die Brustmuskulatur ist und wie die arbeitet. Und genau die ist ja jetzt bei mir über den Implantaten. (Ja, ich habe mich für diese Variante der OP entschieden, die Implantate unter den Brustmusekel. Soll zwar schmerzhafter sein - was es nicht war, richtig Schmerzen hatte ich nämlich nie, es war eher wie ein ziemlicher Druck wie bei einem Muskelkater, aber es tat nicht weh) Nun der erste Gang führte ins Bad, es ging alles gut, auch wenn ich mich ständig fragten, ob alles in Ordnung wäre.... Das Gesicht waschen war eine Wohltat und dann ging es wieder mit etwas Hilfe ins Bett. Hier die richtige Position zu finden für die Rückenlehne und das dort hin kommen waren eigentlich die einzigen Hürden für die nächsten Tage, denn Aufstützen mit den Armen ist praktisch nicht möglich gewesen.. Aber gut man lernt das irgend wie anders zu machen und das klappt dann auch. Das Befestigen der beiden Drainagenbehälterchen ist leider etwas fummelig, ich ließ die beiden dann auch öfter im Bett liegen. Ungut ist übrigens, wenn es mal runterfällt, es kann zwar nicht raus gehen, dafür sind die Schäuchlein unter den Axeln festgenäht, aber der Ruck zieht ganz schön... Die erste Nacht verlief ganz gut und anders als Zuhause hatte ich keine Probleme damit auf dem Rücken zu schlafen. Hab mich wieder so daran gewöhnt, dass ich das auch jetzt noch zuhause vorzugsweise mache. 

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