Dienstag, 10. März 2020

Die VÄ/PÄ - ein Mehrteiler .... 1. Teil

Ein Mehrteiler. Ist eigentlich viel zu harmlos ausgedrückt. Eigentlich müsste es heißen ein Drama in mehreren Aufzügen. Ein Drama ist es in der Tat. Denn es zeigt einen nur zu gut was für ein schlimmes System dast veraltete TSG nun einmal ist. Was recht zügig begann, also die Zeit zwischen Antragstellung und Anhörung verlangsamt sich nun zusehends. Ich zahlte den fälligen Anzahlungsbetrag am Tag nach der Anhörung ein, musste dennoch zwei Wochen warten bis die Post vom Gericht da war. Dann dachte ich schon, ich hab Glück, das erste Gutachten ist gerade Mal 12 Tage später. Nach zwei Tagen warten bekam ich von zweiten Gutachter Herrn Karlheinz H. diese Mitteilung, das der Termin bei ihm am 1.7.2020 ist. In vier Monaten. Was ist das denn für ein Wahnsinn??? Normalerweise wartet man ein bis zwei Monate, wenn es lange dauert sind es drei Monate. Aber 4 Monate warten müssen ist fast unerträglich. Es ist ja nicht so, das dieses Verfahren so schon eine ziemliche Belastungsprobe ist, aber das ist schon mehr als schlimm. Vor allem wenn man mit hinzunimmt, dass ja auch das Gutachten geschrieben werden muss. Wenn er da auch lange braucht, wird wird es August bis das bei Gericht ist. Das ist dann in der Urlaubszeit. Wer weiß wann das dann jemand anfasst.
So wie es aussieht ist das Verfahren vielleicht im September / Oktober abgeschlossen.
Jetzt hatte ich am 9.2.2020 meinen ersten Gutachter Termin. Das war jetzt selbst nichts besonderes, ein lockeres Gespräch, zu dem ich auch ganz entspannt hin gegangen bin. Vorher musste ich noch einen Fragebogen zur Transsexualität ausfüllen (was ich so fühle ect.) Nach dem Gespräch bei dem Psychiater musste ich noch Fragen aus einem Fragebogen zur Familie, Beruf und aktueller Situation beantworten. Und am Schluss gab's noch den allseits beliebten Rohrschach-Test. Der Gutachter teilte mir noch mit das er ein mir ein positives Gutachten ausstellen wird. Er fand es auch ganz erstaunlich gut, wie ich als Frau auftrete, selbstsicher und authentisch. Auch von meiner Stimme war er überzeugt. Das war der richtig schöne und positive Teil der Veranstaltung.
Die Kehrseite der Medaille ist, er muss gerade noch 6 weitere Gutachten schreiben und es wird wohl erst nach den Bayerischen Osterferien  ab dem 20.4.2020. sind ja auch "nur" noch 42 Tage. Das ist doch nur noch Verarschen durch dieses System. Richtig dumm ist ja für mich, dass ich eines der Gerichtsgutachten für die Klinik brauche, weil ich sonst keinen Termin für die OP bekommen kann. Das ist eh zweifelhaft dass die auch noch dieses Gutachten haben wollen, dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage. Da genehmigt die Kasse die OP und das genügt dem Krankenhaus trotzdem nicht. Das kann doch eigentlich nicht wahr sein. Aber es hilft ja nichts, sie sitzen am längeren Hebel. 
Und ich? Ich war schon lange nicht mehr so frustriert und depremiert wie jetzt. Und das setzt wieder eine Gedankenspirale in Gang, die sehr dunkel ist. Da kommen wieder alle Unzulänglichkeiten hoch, die unerfüllten Wünsche in die HRT, die in einigen Bereichen nicht die erhoffen Veränderungen bringt (das was sich wirklich positiv geändert hat zählt da plötzlich nicht mehr). Es fällt das alleine sein wieder sehr stark auf, die Einsamkeit, das Gefühl des total verlassen seins. Es gibt ja auch nichts, was mich im Moment davon ablenken kann. Früher gab es Ablehnung. Als ich mit meiner Ex-FrauFrau zusammen wohnte, da gab es immer irgendwas, dann gab es die Urlaube aber das ist dieses Jahr auch so gut wie ausgeschlossen. Dann kam der Umzug mit dem ich gut beschäftigt war. Aber jetzt bin ich fertig damit. Mein Leben ist halbwegs normal und ziemlich ruhig geworden. Diese jetztige Anspannung, verursacht durch die vier monazige Wartezeit ist für mich Psychostress pur. Es beschäftigt mich ständig und zieht mich immer mehr nach unten. In der Art kann ich mich schlecht konzentrieren, Zuhause bin ich total erschöpft, das ich um 20 Uhr auf dem Sofa einschlafe, um 23 Uhr ins Bett komme, dort nicht gut einschlafe und oft nur noch 4 Stunden schlafe. Es macht mich zur Zeit wirklich krank. Und nach außen muss ich spielen, als ob nichts wäre. Es ist nicht schön so hilflos und diesem System ausgesetzt zu sein. Das sich etwas an dem Verfahren ändern wird, ist fast ausgeschlossen. Wenn man transsexuel ist, ist man nicht krank, aber das System macht dich krank.

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