Donnerstag, 8. August 2019

Wie lange noch?

Jeden Morgen der selbe Trott. Aufstehen, meine zwei Pillen in den Mund, Frühstückstisch decken, mit der Frau Bad tauschen, Frühstück, zur Arbeit fahren.... Immer gleich. Jeden Morgen im Bad vor dem Spiegel stehen, Veränderungen suchen. Hoffungen, Wünsche, Träume in meinen Augen sehen. Ein Funke der sprüht wenn ich Kleinigkeiten wahr nehmen. Und Traurigkeit, weil alles so langsam geht, weil das Gesicht so männlich wirkt, weil die Haare nicht sind und wollen wie ich will. Weil so viele Haare im Sieb bleiben und auf dem Fußboden und den Bandläufern liegen. Weil das Haar oben Licht ist. Weil trotz schlanker Statur die Schulter breit wirkt. Weil von der Fettumverteilung nicht zu sehen ist, sondern nur ein Kugelbauch. Weil ich an meine Frau denke, der es nicht gut geht, weil sie damit nicht zurecht kommt und nun auch noch um ihre Mutter Angst hat. Weil wieder alles zusammen kommt. Weil das Stimmtraing schwer ist und ich zu wenig üben kann.
Überhaupt üben. Es wird trotz all meiner Ausflüge schon ein wie ein Sprung ins kalte Wasser. Aber ich fürchte mich nicht davor, im Gegenteil, ich brenne darauf. Ich will endlich die Maske abstreifen und raus. Manchmal ist meine Anspannung so groß, dass ich am liebsten schreien möchte. Es hinaus schreien in die Welt: seht her, hier bin ich. Hier ist Andrea. Und dann siegt sie doch wieder, die Vorsicht, die sagt warte noch ein paar Wochen. Es wird alles gut.


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