Freitag, 14. Juni 2019

Das war es dann

778 Tage hoffen, bangen, Angst und immer wieder Depressionen, Ausbruchsversuchen, des hinauszögerns, des sich einredens es wird schon, war es gestern an der Zeit, dass ich meiner Frau endlich gesagt habe, dass ich nicht mehr so als Mann weiterleben kann es. Es war der immer befürchtet schwere Abend. Es kamen die selben Beschuldigungen wie schön die Male zuvor. Aber es ging seltsam ruhig zu. Nicht schön. Sie wird jedenfalls den Weg nicht mitgehen und will klare Verhältnisse und die Trennung. Das tut weh nach so vielen Jahren, wenn plötzlich nichts gutes mehr an dem gesehen wird, was war.
Nun gut, es ist wie es ist. Mir ist furchtbar zumute. Ich bin extrem traurig und niedergeschlagen. Sie ist doch meine große Liebe. Wir sind schon so lange zusammen, sind durch dick und dünn gegangen, haben meist die gleichen Vorstellungen und Träume. Wir haben selten gestritten und eigentlich kommt keine ohne die andere aus. Und trotzdem geht es auseinander und beide sind totunglücklich. Wie kann das sein? Warum zählt der Mensch plötzlich nicht mehr?Sie wirft mir vor, sie all die Jahre hintergangen zu haben. Ich hätte es ihr von Anfang an sagen müssen. Wann den? Was denn? Etwas das ich nicht verstanden habe? Etwas zu dem ich selbst nicht stehen konnte. Etwas über das ich lange keine richtigen Informationen hatte? Etwas von dem, wovon ich lange geglaubt habe, es geht nur mir so? Etwas, von dem von dem ich geglaubt hatte es geht vorbei, oder von dem ich dachte, dieses Geheimnis nehme ich mit ins Grab? Diese Sichtweise ist einfach zu einfach. Aus ihrer Sicht mag da etwas dran sein, aber ich kann mir selbst nichts vorwerfen. Was hätte es denn gebracht etwas von dem ich selbst fast nicht wusste zu sagen? Ich musste mich doch selbst erst einmal finden und akzeptieren. Das ist ein quälender langer Prozess. Wer nicht mit so etwas selbst zu tun hat, kann sich dies endlosen Qualen nicht vorstellen. Sie denkt jetzt sogar, ich habe das ja auch so lange ausgehalten, dann kann ich doch auch einfach so weiter machen. Nur dass das nicht mehr geht, kann und will sie nicht verstehen. Ich weiß das ist schwer sich in andere hineinversetzten. Aber es einfach abzutun ist viel zu einfach. Es ist wirklich schade um uns und mir tut es in der Seele weh, sie so leiden zu sehen. Aber auch ich leide darunter, und zwar doppelt. Ich hoffe immernoch, dass sie sich irgendwie mit der Situation arrangieren kann, aber ich habe auch keine große Hoffnung mehr. Vielleicht hilft ja auch eine Trennung um wieder zueinander zu finden, aber ich glaube, dass ist nur noch Wunschdenken.
Aber bei allen trüben Gedanken, ist doch auch eine große Erleichterung da, das es jetzt endlich nach so langer Zeit raus ist. Es hat mich wirklich viele viele Monate täglich gequält. Ich habe mich immer schlechter gefühlt, bis es jetzt nicht mehr anders ging. Natürlich hätte ich auch jetzt wieder genügend Gründe gefunden  um es ihr auch diesmal nicht zu sagen, aber dann hätte sie es irgendwann von alleine gesehen, denn die Hormone arbeiten nun mal in mir...

1 Kommentar:

  1. Schade dass sie sich so komplett sperrt. Wenn sie sich doch wenigstens mit dem Thema befassen würde, dann würde sie vielleicht doch verstehen, dass du nicht anders kannst.

    AntwortenLöschen